Von Aquakultur bis Zertifizierung reichen die Themen, von Vortrags- und Diskussionsforen bis Kochspaß das Fortbildungsangebot und von Fachgespräch bis Schleppnetzparty die Möglichkeiten zum Netzwerken: Wenn am 12. Februar 2012 die fish international ihre Tore öffnet, wird die Messe Bremen zum 13. Mal zum Treffpunkt der Fischbranche. Schon einen Monat vor Beginn deutet sich reges Interesse für diese einzige Fisch-Fachmesse in Deutschland an: Messeorganisatorin Sabine Wedell erwartet aktuell rund 300 Aussteller. Abgesehen von traditionell guter Resonanz in der deutschen Fischwirtschaft zeichnet zum Beispiel in der Türkei wachsender Zuspruch ab. Auch seien viele Exporteure aus den Niederlanden und Polen vertreten, so Wedell.
Die Fischverarbeiter werden viele interessante Maschinenkonzepte etwa für das filettieren und Schneiden von Lachs, die Räucherung oder die Verpackung finden. Natürlich sind auch wieder viele neue Produkte zu entdecken. Zum Barramundi, der in Polen in einer Kreislaufanlage gezogen wird – die Präsentation in Bremen ist Auftakt für den Produzenten, um den ursprünglich aus Australien stammenden Speisefisch in Deutschland bekannt zu machen. Überhaupt ist Aquakultur ein großes Thema: Erstmals bekommen (potenzielle) Erzeuger den kompletten Überblick von geeignetem Besatz bis zur nötigen Technik. Frischer und verarbeiteter Süßwasserfisch aus heimischer Produktion stehen ebenfalls im Fokus.
Händlern kann eine IPhone-App des Norwegian Institute of Food, Fisheries and Aquaculture Research (Nofima) nützlich sein: Damit lässt sich die Frische von Fisch bestimmen und dokumentieren. Die neue Version wird auf der Fischmesse der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit dem 1. Januar 2012 müssen Händler Fisch nach EU-Verordnungen noch genauer auszeichnen. Das ist ebenso Thema bei der Jahrestagung des Verbandes „Der Fischfachhandel“ wie die Besonderheiten des Internetangebots „Fischbestände online“. Es trägt in verständlicher Sprache alle verfügbaren Fakten über Fischbestände zusammen, die für den deutschen Markt relevant sind.
Wie diese Plattform erleichtern auch Siegel den verantwortungsbewussten Einkauf. Sie bilden einen weiteren Schwerpunkt der Messe. Nachdem für Wildfisch das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) weltweit am bekanntesten geworden ist, will der Aquaculture Stewardship Council (ASC) dieselbe Bedeutung für die Erzeugung erlangen – auf der Messe werden voraussichtlich die ersten zertifizierten Tilapia präsentiert. Neben ASC-Chef Chris Ninnes erwartet die Messe auch Vertreter anderer Organisationen. Die Isländer wollen ihr Label „Iceland Responsible Fisheries“ erstmals in Deutschland vorstellen. Sie beschritten damit einen Weg, der neben dem Fischereimanagement die Herkunftsregion betont und laut Angaben Nachahmung in Alaska sowie neuerdings in Irland, Kanada und Großbritannien findet.
Wie sich Fisch delikat und modern zubereiten lässt, demonstrieren dem Fachpublikum die vier Sterneköche Thomas Bühner***, Johannes King**, Christian Lohse** und Heiko Antoniewicz, der heute unter anderem im Gastroconsulting tätig ist. Die von dem renommierten Kulinariker-Magazin Port Culinaire veranstaltete „Seafood Masterclass“ mit vier rund 90-minütigen Kochshows erlebt auf der diesjährigen fish international ihre Premiere.
Ausgefallene Küche erwartet auch die Besucher der „Schleppnetzparty“ zum Ausklang des ersten Messetages. Dort gibt es Kostproben von Heringskreationen des Sternekochs Stefan Marquard, die so eigenwillige Namen wie „Lutscher à la Hirnfasching“ tragen. Bei dem von Musik untermalten Abend ist gutes Essen aber nur Nebensache – vor allem will die Messe damit den Ausstellern und ihren Kunden Gelegenheit zum informellen Gespräch und zur gezielten Kontaktpflege in lockerer Atmosphäre geben. Die fish international findet statt vom 12. bis 14. Februar in den Hallen 4 und 5. Die Öffnungszeiten sind am 12. und 13. Februar von 10 bis 18 Uhr, am 14. Februar von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet vor Ort 38 Euro für alle drei Tage, online 24 Euro.
Die Seafood Masterclass findet am Sonntag und Montag jeweils von 12 Uhr bis 16 Uhr statt. Der Eintritt kostet vor Ort 78 Euro, online 64 Euro. Die Eintrittskarte berechtigt zum Messebesuch an allen drei Veranstaltungstagen.
Mehr Informationen gibt es unter www.fishinternational.com