Der Röstigraben zu Weihnachten

Die siebte Studie der Coop-Initiative «Ess-Trends im Fokus» widmet sich dem Thema Essen mit Genuss

Die Schweizerinnen und Schweizer schätzen genussvolles Essen sehr, dies zeigt die
neueste Studie «Ess-Trends im Fokus» von Coop. 27 % von über 600 Befragten freuen
sich am meisten über einen Gutschein für ein feines Essen (vor Kleidern, Ferien und
Wellness).

Doch während die Romands besonders gerne ein Restaurant besuchen, essen
Deutschschweizer gerne bei Verwandten und Freunden. Für den Westschweizer zählt
beim Essen vor allem die Geselligkeit, für den Deutschschweizer stehen hochwertig
produzierte Lebensmittel im Vordergrund. Auch beim Weihnachtsessen einen sich die
Geister nur teilweise: fast die Hälfte aller Befragten geniessen ein Fondue Bourguignonne
oder Chinoise. Bei Fisch versus Schüfeli tut sich aber der Röstigraben auf.

Dass Herr und Frau Schweizer dem Genuss beim Essen eine grosse Bedeutung beimessen,
bestätigen frühere Resultate der Studienreihe «Ess-Trends im Fokus». Doch wer versteht was
unter Genuss? Zwischen Alt und Jung, Mann und Frau und nicht zuletzt zwischen Romandie
und Deutschschweiz tun sich unerwartete Gräben auf, die man als Gastgeber bedenken sollte.

Tipps für ein gelungenes, interkulturelles Weihnachtsmenü:
Weihnachtsmenü – ein Röstigraben um Fisch und Schüfeli
Knapp die Hälfte der Befragten isst an Weihnachten üblicherweise Fondue Chinoise oder
Fondue Bourguignonne. Noch knapp ein Fünftel der Befragten geniesst jeweils Filet im Teig,
wobei dies mit 23 % signifikant mehr Männer als Frauen (13 %) sind.
Lachs oder ein anderer Fisch wird vor allem in der Westschweiz häufig gegessen: Hier sagen
30 % der Befragten aus, dass bei ihnen an den Weihnachtsfeiertagen Fisch auf den Tisch
kommt (Deutschschweiz 12 %). Auch Truthahn, Gans oder Ente werden von 27 % der
Westschweizer als Weihnachtsmenü genannt (Deutschschweizer 5 %). Dafür geniessen die
Deutschschweizer mit 11 % markant mehr Schinken oder Schüfeli (Westschweizer 4 %).

Selber kochen oder Restaurant?
Die Mehrheit der befragten Personen verbindet den Begriff Genuss in Bezug auf Mahlzeiten mit
Ruhe, Wohlbefinden und einer passenden Umgebung. Signifikant mehr Westschweizer und
Frauen verbinden jedoch den Essgenuss primär mit guter Gesellschaft: Bei den Westschweizern
sind es 30 %, bei den Deutschschweizern mit 15 % nur halb so viele.
Über ein Drittel der Befragten geben an, dass sie eine Mahlzeit am besten geniessen können,
wenn sie das Essen nicht selber zubereiten müssen. 16 % der Befragten schätzen es, das
Essen selbst mit wenig Aufwand zuzubereiten. Bei diesem Aspekt spielt die Haushaltsgrösse
eine wichtige Rolle: Eine geringe Vorbereitung ist für 23 % der Ein- bis Zweipersonenhaushalte
ideal, während nur 12 % der Haushalte mit drei und mehr Personen der gleichen Meinung sind.

Dennoch erleben 35 % der Befragten Essensgenuss vor allem zu Hause. Unter den
Westschweizern sind es sogar 46 %, die das Essen zu Hause so richtig geniessen können,
demgegenüber machen nur ein knappes Drittel der Deutschschweizer die gleiche Aussage.
Unterschiede zwischen West- und Deutschschweiz sowie Männern und Frauen zeigen sich auch
beim Essen bei Verwandten und Freunden: Während jeder fünfte Deutschschweizer es geniesst,
bei Verwandten oder Freunden zu speisen, sind es bei den Männern 14 % und in der
Westschweiz nur 12 %.

Liebe mit Lebensmitteln zeigen
Fast ein Drittel der Personen, die mit Lebensmitteln ihre Liebe zeigen, tun dies mit etwas
Süssem. Hier liegen die Deutschschweizer mit 32 % vorn, während es bei den Westschweizern
19 % sind. Wer älter als 50 Jahre ist, hat einen deutlich weniger «süssen Zahn»: Ein Drittel
dieser Gruppe würde seinen Lieben als Liebesbeweis eher ein gutes Stück Fleisch als etwas
Süsses vorsetzen.
Auch sonst setzen die älteren Befragten beim genussvollen Essen die Akzente anders: Während
38 % der unter 29jährigen und ein Drittel der 30- bis 49jährigen finden, dass es wichtig ist, für ein
genussvolles Essen genug Zeit zur Verfügung zu haben, messen bei den über 50jährigen nur
19 % diesem Aspekt besondere Bedeutung bei. Auch beim Zubereiten einer schönen Mahlzeit
haben es die über 50jährigen gerne rationell. Sie legen beim Auswärts-Essen stattdessen
explizit Wert auf eine gute Bedienung.

Fachliche Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
Die repräsentativen Coop-Studien zum Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer
Bevölkerung werden regelmässig durchgeführt und publiziert. Die Schweizerische Gesellschaft
für Ernährung SGE ( www.sge-ssn.ch ) begleitet das Projekt «Ess-Trends im Fokus» fachlich und
stellt sicher, dass es hohen ernährungswissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Die vorliegende
siebte Studie wurde im August 2011 durchgeführt.

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