Weinwunder Deutschland
Stuart Pigotts Entdeckungsreise
Sein Name ist Stuart Pigott, Brite von Geburt und aus Überzeugung: Leicht erkennbar
an Sprachstil und Kleidung – beides very British. Seine Wahlheimat ist Berlin. Seit 20
Jahren bereist er die deutschen Weinanbaugebiete, ist mit den meisten Winzern per
Du. Im Bayerischen Fernsehen geht er in einer 2. Staffel weiter dem „Weinwunder
Deutschland“ auf den Grund.
Folge 7 – Schloss oder Schuppen – woher kommt der gute Wein?
Samstag, 7. Januar 2012, 15.30 Uhr
Folge 8 – Frankens neue Saftigkeit
Samstag, 14, Januar 2012, 15.30 Uhr
Folge 9 – Jäger der verlorenen Schätze
Samstag, 21. Januar 2012, 15.30 Uhr
Folge 10 – Spätburgunder – drei Farben Rot
Samstag, 28. Januar 2012, 15.30 Uhr
Folge 11 – Im Osten viel Neues
Samstag, 4. Februar 2012, 15.30 Uhr
Folge 12 – Deutscher Schaumwein – Edelperlen oder Kellergeister?
Samstag, 11. Februar 2012, 15.30 Uhr
Die Folgen der 2. Staffel im Überblick
In den letzten 25 Jahren hat der deutsche Wein eine grundlegende Wandlung durchlaufen,
es gibt jetzt viele herausragende deutsche Weine und das zu ganz unterschiedlichen
Preisen. Es wird mehr und vor allem besserer Wein getrunken. Hervorragenden
Wein zu trinken ist nicht mehr elitär, sondern cool. Stuart Pigott ist Kronzeuge, wenn
nicht gar einer der Motoren dieser Entwicklung. Er zeigt in der zweiten Staffel von
„Weinwunder Deutschland“ erstaunlich unbekannte deutsche Weinlandschaften und
unterhält sich mit den unterschiedlichsten Winzerpersönlichkeiten.
Als Grund für das deutsche Weinwunder sieht Pigott vor allem zwei Faktoren: die
Winzer und den Boden. Denn der deutsche Wein ist heute dank kreativer Winzer,
lebendiger Tradition und Klima und Boden unglaublich vielfältig: Vom schlanken, mineralischen
Weißwein über wuchtige Rotweine, die man noch vor wenigen Jahren nie
in diesem Land vermutet hätte, fruchtig-trockenen Perlweinen, bis hin zum weltweit
begehrten Süßwein reicht das Geschmacksspektrum.
Die Winzer sind insgesamt jünger geworden, und sie haben sich der Welt geöffnet: Die
Kluft zwischen denen, die den Wein machen und verkaufen und deshalb davon viel
verstehen und denen, die ihn konsumieren, ist längst nicht mehr so tief wie sie einmal
war. Denn die einen hören zu, und die anderen werden ernst genommen.
Der Wein ist so wie der Winzer ist, so Stuart Pigott. Denn die deutschen Winzer, vor
allem die jüngeren wenden sich ab von Masse und Billigpreisen und setzen immer
mehr auf Qualität und Klasse. Es entstehen Weine, die viel mit dem Charakter und den
Ideen derer zu tun haben, die sie erzeugen. Der Weinbau erzielt eine bessere Wirtschaftlichkeit,
junge Winzer haben ganz andere Zukunftsperspektiven als ihre Väter,
und Quereinsteiger werden angezogen. Im Osten wie im Westen entstehen erstaunliche
Weinlandschaften.
Für die neue Winzergeneration ist es heute selbstverständlich, dass sie das System der
Natur ausschließlich so nutzen, dass die wesentlichen Merkmale langfristig erhalten
bleiben. Die Stichworte hier sind Nachhaltigkeit und Terroir. Die Winzer ignorieren die
Klimaerwärmung nicht, sondern suchen nach Wegen, um einen positiven Nutzen daraus
zu ziehen und die negativen Folgen zu minimieren. Vom Weinbau kann man viel
über den Klimawandel lernen. Immer erfolgreicher bringen die führenden Winzer der
Republik in die Flaschen, was Rebsorten und Lagen als Potenzial bieten.
Schloss oder Schuppen – woher kommt der gute Wein?
Samstag, 7. Januar 2012, 15.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Stuart Pigott geht der Frage nach, ob große deutsche Traditionsbetriebe wie ‚Schloss
Johannisberg‘ (Rheingau) oder ‚Maximin Grünhaus‘ (Mosel) zur Innovation fähig sind
und zu annehmbaren Preisen beste Weinqualität liefern – oder sind sie im „Schlossballast“
erstarrt und im Vergleich zu teuer? Den großen Klassikern gegenüber stehen
auf dieser Reise zwei kleine Start-Ups, die erst vor kurzem gegründet wurden. Pigott
besucht Eva Vollmer in einem Mainzer Vorort und die Shelter Winery (Hans-Bert Espe
und Silke Wolf) im Breisgau/Baden.
Tradition versus Improvisation, Schloss versus Start-Up – Wo bekomme ich mehr Wein
für weniger Geld?
Frankens neue Saftigkeit
Samstag, 14, Januar 2012, 15.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Ausschließlich in Franken sucht Stuart Pigott nach den Spitzenweinen zweier unterschätzter
Rebsorten: der urbayerische Silvaner (der aber ursprünglich aus Österreich
stammt) und der schlecht beleumundete Allerwelts-Massenwein aus der Müller-
Thurgau Rebe.
In Escherndorf besucht Pigott zunächst den zum weltweit besten Weinmacher ausgezeichneten
Horst Sauer und dessen Tochter Sandra. Im Anschluss daran kommt er den
Geheimnissen des Spitzen-Silvaners noch näher auf der anderen Seite der Bocksbeutelstraße.
Denn da wirkt Spitzenwinzer Rainer Sauer mit Sohn Daniel und hat nicht
nur große Weine in Bocksbeutelflaschen. Übrigens: Die Escherndorfer Sauers sind
nicht miteinander verwandt!
Im Taubertal entdeckt Pigott mit Winzer Christian Stahl die lange vergessenen Qualitäten
des Müller-Thurgau wieder, um anschließend in einer Blindprobe der Frankenweine
gegenüber teurer ausländischer Konkurrenz Überraschendes festzustellen.
Die Folgen im Einzelnen
Jäger der verlorenen Schätze
Samstag, 21. Januar 2012, 15.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Am Anfang war die Lage! Wo genau ein Wein wächst, die Trauben reifen, das bestimmt
das Endprodukt vielleicht mehr als alles andere. Beim Wein gilt die Lage als der Komponist
des Werkes!
„Terroir-Geschwafel“ ist Stuart Pigott zuwider. Er besucht Winzer, die verwilderte alte
Steillagen der Vergessenheit entrissen haben, und auf denen heute wieder große
Weine wachsen: Daniel Vollenweider an der Mosel, Roman Niewodniczanski (van
Volxem) an der Saar, Eva Fricke am Rhein und die Jungwinzervereinigung ‚Südpfalz-
Connexion‘ in der Pfalz. Diese Winzer erweisen sich als begnadete Interpreten ihrer
Steillagen-Kompositionen!
Spätburgunder – drei Farben Rot
Samstag, 28. Januar 2012, 15.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Die edle, filigrane, tendenziell hellfarbige Rebsorte Spätburgunder – in ihrer französischen
Heimat Pinot Noir genannt – hat es deutschen Rotweinmachern und Stuart
Pigott besonders angetan. Als Diva und Mimose bekannt, gehören ihr doch die Herzen
deutscher Spitzenwinzer.
Pigott besucht die besten Güter in Sachen Spätburgunder: die Weingüter ‚Rudolf Fürst‘
in Franken, ‚Knipser‘ in der Pfalz und ‚Bernhard Huber‘ in Baden. Pigott lernt über den
besonderen Umgang mit der „Diva“, die Unterschiede in der Farbgebung und er sammelt
Spitzenweine ein, um sie am Ende zusammen mit Sommelier Stephane Gasse
vom 3-Sterne-Tempel ‚Traube-Tonbach‘ im Schwarzwald in einer Blindverkostung zu
beurteilen. Der Gegner der deutschen Weine ist ein Burgunderwein aus Stuart Pigotts
Privatkeller: Listenpreis 690 Euro! Vom Preis her gesehen: Drei Davids gegen einen
Goliath …
Im Osten viel Neues
Samstag, 4. Februar 2012, 15.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Stuart Pigott besucht den Ostteil des deutschen Weinwunders. Wo bis zum Mauerfall
noch null Qualitätsweinbau war, gibt es heute wirklich die „blühenden Landschaften“.
In Sachsen besucht er die VDP-Weingüter ‚Klaus Zimmerling‘ und ‚Schloss Proschwitz‘,
wo er von Dr. Prin
z Georg zur Lippe dessen außergewöhnliche Familiengeschichte erfährt.
Im Weinbaugebiet ‚Saale-Unstrut‘ hört Pigott bei den VDP-Spitzenweingütern ‚Pawis‘
und ‚Lützkendorf‘ noch viel mehr sehr persönliche Geschichten, die nicht nur die Welt
des Weines von einer neuen Seite beleuchten.
Deutscher Schaumwein – Edelperlen oder Kellergeister?
Samstag, 11. Februar 2012, 15.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Parallel zum deutschen Weinwunder fand ein deutsches Sektwunder statt. Spitzensekte,
die besser und viel günstiger sein können als die französische Champagner-
Konkurrenz.
Als Engländer fasst Stuart Pigott alles was schäumt – Schampus, Sekt, Cava, Crémant,
Spumante, Prosecco – pragmatisch unter „bubbles“ zusammen, unterscheidet aber
sehr fein in seinen Bezugskategorien „Preis“ und „Qualität“. Pigott nimmt uns dabei so
manchen verbreiteten Irrglauben in Sachen Sekterzeugung. Er verkostet beim Spitzenweingut
‚Wagner-Stempel‘ in Rheinhessen, beim „Großversekter“ Volker Raumland
und dem Weingut ‚Kirsten‘ sowie bei den kreativen Köpfen hinter der neuen Erfolgsmarke
‚Fritz Müller‘.
Doch außer der extrem hohen deutschen Schaumweinqualität birgt diese Schlussfolge
der Reihe „Weinwunder Deutschland“ noch ganz andere Überraschungen für den
Verkosterkönig Pigott
Biografie Stuart Pigott 8
I Stuart Pigott zählt international zu den wichtigsten Weinjournalisten und -autoren.
Seit mehr als 20 Jahren schreibt er über das Thema Wein. Die Beiträge des Wein-
Experten Stuart Pigott erscheinen in renommierten Magazinen und Zeitungen. Er
ist Kolumnist für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Zudem hat der 1960
in London geborene Pigott als Weinautor zahlreiche Bücher veröffentlicht. Zuletzt
erschienen von ihm die Recherche-Bände Schöne neue Weinwelt. Von den Auswirkungen
der Globalisierung (2003), Wilder Wein (2006) und Wein weit weg (2009).
Weiter veröffentlichte er Planet Wein (2005), Stuart Pigotts kleiner genialer Weinführer
(von 2004 bis 2009) und in Herausgeberschaft das Standardwerk Wein spricht
deutsch (2007). Begleitend zur TV-Serie Weinwunder Deutschland ist im Verlag Tre
Torri Pigotts Buch Weinwunder Deutschland. Deutschland entdecken mit Stuart Pigott
erschienen. In dem Werk erzählt er die Reisen nach und vertieft viele Themen.
Über Umwege zum gewünschten Beruf
Stuart Pigott begann nach der Schule ein Kunststudium am Goldsmiths College of Art
in London, das er nie abgeschlossen hat.
1981 trat er ein dreijähriges Malerei-Studium in der St. Martins School of Art in London
an, wechselte dann jedoch zum Royal College of Art (RCA), um seinen Magister in Kulturwissenschaft
zu machen. Bereits damals widmete er sich dem Weinjournalismus,
wobei er sich schnell auf die deutschen Weine spezialisierte. Nachdem er 1986 sein
Studium diesmal abgeschlossen hatte, versuchte er sich als Weinjournalist über Wasser
zu halten, was der Kreativität nicht gerade zubringlich war. Nach dem Tod seines
Vaters mietete Pigott sich 1989 eine Wohnung in Bernkastel an der Mosel, um seine
Arbeiten über den deutschen Wein zu intensivieren.
Durchbruch in Deutschland
Seit 1993 lebt er mit seiner Frau in Berlin. Um sein Weinwissen auch praktisch zu
unterfüttern, studierte Pigott 2008/2009 für zwei Semester an der renommierten
Fachhochschule für Weinbau in Geisenheim/Rheingau. Anschließend hat er sich für
ein Jahr zehn Zeilen Müller-Thurgau-Reben in supersteiler Lage geliehen – das Ergebnis
steht noch aus.
Mehr unter: www.stuartpigott.de
2. Staffel ab Samstag, 7. Januar 2012 im Bayerischen Fernsehen