Mehr als 22 Millionen Flaschen Sekt werden in Österreich pro Jahr geleert. Und der
Markt wächst weiter. Auch die Wirtschaftskrise ändert daran nichts. Besonders
erfreulich für preisbewusste Konsumenten aber ist: Der beste Sekt eines vom Verein
für Konsumenteninformation (VKI) durchgeführten Tests – Ritter Sekt trocken – ist
bereits um knapp zwei Euro erhältlich. Der in der Expertenverkostung (Bundesamt für
Weinbau in Eisenstadt) am besten bewertete Sekt – Monte Christo Dry – gar nur
1,60 Euro. „Guter Sekt ist zwar auch eine Frage des Geschmacks, nicht aber – wie
unser Test zeigt – eine Frage des Preises“, resümiert VKI-Geschäftsführer Ing. Franz
Floss.
Insgesamt wurden für die Dezemberausgabe des Testmagazins KONSUMENT 27 Sekte der Geschmacksrichtungen trocken, extra trocken und brut getestet – davon erhielten 23 eine „gute“ Bewertung. Schlusslicht ist „Rittsteuer Primus brut“. Dieses
Bioprodukt aus Österreich enthielt weniger Alkohol als auf dem Etikett angegeben
und wies zu wenig Kohlsäure auf, um als Sekt gelten zu können.
Trotz der überwiegend guten Testergebnisse gibt es auch einen Kritikpunkt: Da für
viele Konsumenten die Herkunft des Produktes wichtig ist, erhob der VKI die Herkunft
der Trauben. Bei Testsieger Ritter stammt trotz Aufschriften am Flaschenetikett wie
„Österreichische Traditionsmarke“ ein Drittel der verwendeten Trauben aus
Österreich, der Rest aus Deutschland und Italien. Doch immerhin: Ritter deklarierte
sich. Monte Christo, aber auch Römer und Marquis Bernard wollten hingegen keine
Auskunft geben.
„Eine Herkunftskennzeichnung ist zwar nicht verpflichtend, sie sollte
dem Konsumenten aber als Orientierungshilfe mitgegeben werden“, so Floss, „Wer
auf das neue Jahr mit Sekt aus Österreich anstoßen möchte, hat dennoch eine große
Auswahl. Wie unser Test zeigt, ist mehr als die Hälfte der getesteten Produkte made in
Austria.“
Die Ergebnisse der Laien- und Expertenverkostung fielen teils sehr unterschiedlich aus. Der
Testverlierer „Rittsteuer Primus brut“ konnte bei den Laien in puncto Geschmack beinahe die
meisten Punkte einheimsen, während die Experten diesen unter die am schlechtesten
bewerteten Sekte reihten. Monte Christo und Römer überzeugten hingegen sowohl Laien als
auch Experten. Mit „Light live“ wurde auch ein alkoholfreier Sekt getestet. Dieser erhielt
lediglich eine „durchschnittliche“ Bewertung und konnte insbesondere bei der
Laienverkostung kaum punkten: „Sprudel, Brausewasser, Kindersekt“.
Hoher Zuckergehalt
Ein als trocken eingestufter Sekt darf zwischen 17 und 35 Gramm Zucker pro Liter Sekt
enthalten. Das sind gute vier bis fast neun Stück Würfelzucker. Viel Süße steckt im White
Secco von Schlumberger, ebenso wie im Blanc de Blancs von Henkell und im Sekt von
Diplomat. Ebenfalls „trocken“, aber weit weniger süß sind Söhnlein brillant und Henkell
Trocken. Ob süßer oder herber im Geschmack: „Sekt sollte nur kurz gelagert werden, am
besten kühl und dunkel“, so die VKI-Ernährungswissenschafterin Mag. Birgit Beck.
< < < < < Details zum Test gibt es auf www.konsument.at sowie im Dezember-KONSUMENT.