Ernährungsbildung gegen Lebensmittelverschwendung

Anlässlich des UN-Welternährungstages 2011 fand im Kölner Quartier Design Ehrenfeld (DQE) ein Aktionstag statt, der die Verknüpfung von Welthunger und Lebensmittelverschwendung im Blickfeld hatte. Zusammen mit dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln präsentierte das DQE den Film „Taste the Waste“ sowie eine Lesung des Buchs „Die Essensvernichter“. Darin werden die zahlreichen Ursachen globaler Verschwendung von einwandfreien Lebensmitteln aufgezeigt.

Dass jeder selbst etwas tun muss gegen die viel zu hohe Menge an Lebensmitteln, die entlang der Lebensmittelkette verloren geht, darin waren sich Filmemacher Valentin Thurn, Sabine Lauxen vom Ministerium für Umwelt, Natur, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, Bernhard Burdick von der Verbraucherzentrale NRW, Karin Fürhaupter der Kölner Tafel e.V., Landwirt Zens vom Gertrudenhof in Hürth und Vertreter der Kölner Lebensmittel-Kontrolle, Slow Food Deutschland e.V. und den Prinzessinnengärten aus Berlin in der anschließenden Diskussionsrunde einig. Obwohl kein Vertreter des Handels zugegen war, lobte Thurn die zunehmende Bereitschaft einiger Supermarktketten, das Thema anzugehen und ihrerseits Verbesserungen umzusetzen.

Welche Veränderungen an welcher Stelle der Kette notwendig und sinnvoll sind, soll auch eine Studie zeigen, die das Ministerium in Düsseldorf in Auftrag gegeben hat. Gleichzeitig betonte Sabine Lauxen: „Wir werden die Ernährungsbildung in Schulen und Kitas stärken.“ Denn darin sahen alle Teilnehmer einen wichtigen Beitrag, um Alltagskompetenzen zu vermitteln und die Wertschätzung von Lebensmitteln zu stärken.

Begleitet wurde das Programm vom Aktionskoch Wam Kat aus Berlin, der zusammen mit seiner Crew über 150 Kilo gespendete Bio-Lebensmittel verarbeitete und verteilte. Das Gemüse stammte aus den übriggebliebenen Waren des Ökomarktes am Kölner Rudolfplatz, von Biohöfen, Gärten und Bäckereien aus der Region. Einen Tag vor der Aktion hatten 40 Schüler und Schülerinnen Gelegenheit, auf dem Gertrudenhof in Hürth selbst Gemüse zu ernten, das für den Handel nicht „schön“ genug war. Dass eine solche Erfahrung für junge Menschen wichtig ist, fanden auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die neben der Ernährungsbildung auch mehr Gemüsegärten für Schulen und Kitas einforderten.
Nora Moltrecht, www.aid.de

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