Die besten Hotels 2012 – 700 Adressen in Deutschland
Es war ein produktives Jahr für Deutschlands Hoteliers. Volle Kraft voraus, hieß es in den Direktionen nach den Krisenjahren. Hotels haben viele Millionen in ihre Häuser investiert: Lobbys, Zimmer, Spas und Tagungssäle wurden renoviert, modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Besonders zu loben sind privat geführte Hotels, die millionenschwere Risiken eingehen, um den gestiegenen Ansprüchen ihrer Gäste gerecht zu werden.
Bei Modernisierungen allein ist es nicht geblieben. Neu gebaut wurden Hotels in Urlaubsregionen („Steigenberger Grand & Spa“ auf Usedom), vor allem aber in Deutschlands Metropolen: Immer mehr innovative (und preiswertere) Hotels entstehen wie das „nhow“ in Berlin, ausländische Ketten wie „Scandic“ oder „Pestana“ haben originelle Häuser in der Hauptstadt eröffnet, die kreativen Macher von „25hours“ eins in der Hamburger Hafencity. Beim Hotelbau-Boom machen auch die Luxushotels mit: Die „Jumeirah“-Kette aus Dubai eröffnete in Frankfurt ihr erstes Haus in Kontinentaleuropa, in Düsseldorf gibt es ein „Hyatt Regency“. Am Jahresende wird in Berlin ein „Waldorf Astoria“ folgen. Deutschland wird als Geschäftsadresse und Urlaubsdestination immer attraktiver – selbst ein regenreicher Sommer und die Finanzkrise können den Aufschwung nicht stoppen.
Groß ist die Zahl der Hotelbewertungen im Internet. Aber wie professionell und unabhängig sind sie? DER FEINSCHMECKER testet Hotels weltweit seit 35 Jahren. Seine erfahrenen Redakteure und Mitarbeiter vergleichen und beurteilen nach bewährten Regeln aus der Gastperspektive. Auch in diesem Jahr waren sie wieder überall in Deutschland unterwegs. Wir haben viel zu loben, aber auch mangelnde Freundlichkeit und Präsenz an der Rezeption oder im Service zu kritisieren. Dass manche Hoteliers ihre Investitionen trotz Steuervergünstigungen hinausschieben oder Budgets für die Gastronomie kürzen, halten wir für kurzsichtig.
700 Häuser werden im Taschenbuch vorgestellt und bewertet, vom Tophotel bis zum Restaurant mit Zimmern, vom familiären Gasthof bis zur coolen Designikone, versehen mit allen Daten, die man für eine Reservierung braucht. Fotos sorgen für den ersten Augenschein, Straßenkarten und Stadtpläne für die erste Orientierung.
Zum „Hotel des Jahres 2011“ wählte die Redaktion das „Schloss Elmau“ im bayerischen Elmau. Aus der Begründung: „Ein spektakuläres Anwesen mit dem Charme vergangener Epochen, dabei, keineswegs weltentrückt, mit Gegenwart und Zukunft verbunden. Überwältigend ist die Wellness auf 5000 Quadratmetern mit vier Spas im ,Luxury Spa und Cultural Hideaway'“ … „Gleich sechs Restaurants bieten Abwechslung. Einfallsreich-modern ist die Küche, nicht nur im Gourmetrestaurant, Luce d’Oro‘: Ebenso schätzen viele Stammgäste das Kulturangebot: Jahr für Jahr werden Künstler für Lesungen, Klassik- und Jazzkonzerte gewonnen“ … „Bemerkenswert: Das gewaltige Anwesen wird privat geführt.“
Außerdem wurden jeweils zehn Hotels in sieben Kategorien ausgezeichnet. Die Sieger sind:
Bestes Grandhotel: Bayerischer Hof, München
Bestes Ambientehotel: The Ritz-Carlton, Wolfsburg
Bestes Businesshotel: The Westin Grand, München
Bestes Wellnesshotel: Sonnenalp, Ofterschwang
Bestes Feinschmecker-Hotel: Traube Tonbach, Baiersbronn
Bestes Budget de Luxe-Hotel: 25Hours Hotel Hafen City, Hamburg
Beste Hotelbar: Vox im Grand Hyatt, Berlin
Das Taschenbuch liegt der Oktober-Ausgabe des DER FEINSCHMECKER bei. Sie erscheint heute, am 21. September 2011, und ist im Zeitschriftenhandel für 9,95 Euro erhältlich.