Herbst in der tschechischen Gastronomie – Erntefest

Der Sommer ist vorbei und bis zum Winter dauert es noch ein wenig, es ist Herbst –
die Zeit der Ernte und der Fülle. In der Vergangenheit galt September als Monat der
Erntefeste. Bis heute wird in allen mährischen und böhmischen Städten die
sogenannte Weinlese gefeiert. Herbst ist ebenfalls die Zeit der Försterjagd und dem
darauffolgenden Wildschmausessen. Der erneuerte Martinstag vervollständigte das
Angebot an herbstlichen tschechischen Köstlichkeiten mit der Martinsgans, den
Martinshörnchen und dem Martiniwein. In Vergessenheit sollten auch nicht die
Teichabfischungen geraten, die die traditionelle Küche mit Fisch bereichern.
Ernte in der Küche und im Glas
In den tschechischen Ländern wurde Jahrhunderte lang das Erntefest gefeiert. Diese
Tradition mag fast zur Gänze verschwunden sein, die Tradition Geschenke der Natur zu
verarbeiten und einzulegen ist aber geblieben. Trotz des reichlichen Angebots an
verschiedensten Geschäften ist in der Tschechischen Republik die eigene Konservierung
von Obst, Gemüse oder Waldbeeren durch trocknen oder einkochen weit verbreitet.
Marmeladen, Kompotte, eingelegte Pilze und Gemüse dienen somit ganzjährig der
heimischen Küche zu Hause und auch in Restaurants mit der Kennzeichnung Czech
Specials, die traditionelle tschechische Spezialitäten anbieten.
Weinlesefeste
Im renommierten Mähren aber auch in den böhmischen Weinbaugegenden findet im
September und Oktober die Weinlese statt. Bei diesem Höhepunkt der ganzjährigen Arbeit
auf den Weinbergen wird die Weinrebe gefeiert. Jeder Ort feiert ein wenig anders, aber
überall erwartet Sie ein reiches Erfrischungsangebot, hergestellt aus den heimischen
Rohstoffen. Neben dem Wein können Sie auch den Sturm, noch gärenden Most, kosten.
Sturm verfügt über einen nicht gegärten natürlichen Zucker, welcher ihm seine Süße verleiht.
Ein solcher Most enthält aber auch einen schwachen Alkoholprozentsatz. Dieses Getränk ist
eine absolute heimische Spezialität und erfreut sich auch in Österreich und der Slowakei
großer Beliebtheit. Eine wichtige Rolle bei diesen Feierlichkeiten spielt die Folklore, welche
in Mähren eng an die Zymbalmusik, die gestickten Trachten und die ursprünglichen
Winzertraditionen gebunden ist. Wenn Sie die tschechische Republik durch ihre
Gastronomie erforschen wollen, dann sind Sie bei den Weinlesefesten genau richtig und
können Ihre Geschmacksknospen auf eine Abenteuerreise schicken.
Wenn das Waldhorn ertönt
Im Herbst kommt die Jagdsaison. Und in dieser Zeit wird die tschechische Tafel um weitere
köstliche Gerichte bereichert, wie z.B.: Wildschweingulasch, Hirschmedaillons, mit Pilzen
gefüllte Wachtel, Rehfleisch auf wilde Art, Hasenkeule mit Sahnesoße, Wildsuppe,
Wildschweinkeule mit Hagebuttensoße oder Fasan in Wein und weiteres können Sie sich
während der Wildsaison in Restaurants mit der Kennzeichnung Czech Specials in der
gesamten Tschechischen Republik schmecken lassen. Hier wird Ihnen garantiert, dass alle
Gerichte hochwertig verarbeitet werden.
Fischschmaus
In der Region der Teichfischwirtschaft, Südböhmen, wird Fisch ganzjährig serviert. Im Herbst
aber, bevor die Teiche zufrieren, findet vielerorts die Teichabfischung statt. Viele Fische,
meistens Karpfen, wandern dann auf die Weihnachtsmärkte, denn Karpfen ist ein fester
Bestandteil der tschechischen Weihnachtstafel. Außer Karpfen werden aber auch andere
Fische aus den Teichen gefischt und von den tschechischen Meisterköchen auf hunderte
köstliche Arten zubereitet. Zander mit Kümmel, geräucherte oder gebackene Forellen
werden auch erfahrene Feinschmecker angenehm überraschen. Vergessen Sie nicht die
kremige Fischsuppe oder den Karpfen, zubereitet auf verschiedenste Arten, zu probieren.
Viele Restaurants haben sich von den traditionellen tschechischen Rezepten inspirieren
lassen und bieten heute zum Beispiel den Karpfen blau (gekocht im Essig oder Weißwein)
oder Karpfen in Rotwein an. Die wohl am meisten verbreitete Spezialität ist der gebratene
Karpfen mit Kartoffelsalat.
Menü für den St. Martin
Der Martinstag ist in der Tschechischen Republik wieder mit dem Martiniwein populär
geworden. Es handelt sich um einen jungen frischen Wein, welcher zwar nur wenige Monate
gereift ist, trotzdem aber einen angenehmen fruchtigen Geschmack und einen eigenen
scharfen Charakter besitzt. Damit dieser Wein den Namen Martiniwein tragen darf, muss er
auf dem Gebiet der Tschechischen Republik und im Fall eines Weißweins ausschließlich aus
den Sorten Müller Thurgau, Frühroter Veltliner und Mährischer Muskatwein hergestellt
werden. Im Fall eines Rot- oder Roséweines darf ein Martiniwein nur von den Sorten Blauer
Portugieser und St. Laurent stammen.
In der Zeit um den 11.November wird von vielen Restaurants ein St. Martin Menü angeboten.
Hierbei dürfen natürlich die Martinsgans mit Knödel und Kraut oder die ursprünglich mit
Mohn, heutzutage auch mit Quark oder Powidl, gefüllte Martinsgermhörnchen nicht fehlen.
Stilgerecht wird dieses Menü vom Martiniwein begleitet.
Ein solches Schmausmenü, vorbereitet von den tschechischen Meisterköchen, können Sie
sich in vielen Restaurants mit der Kennzeichnung Czech Specials schmecken lassen. Ab 11.
November können Sie ein St. Martin Menü zum Beispiel in Prag im Restaurant Ada im Hotel
Hoffmeister, in Südmähren dann im Vinařský dům in Velké Bílovice (Groß Billowitz) oder im
Restaurant Bukovanský mlýn in Bukovany (Bukowan) bestellen.

Eine komplette Liste der gekennzeichneten Restaurants, sowie Kochrezepte und
weitere interessante Informationen über tschechische Gastronomie finden Sie unter
www.czechspecials.cz.

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