GÄSTE 2011: Fachmesse für Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung

„Variation vom Ruppiner Weide-Lamm“ schlägt „Zweierlei vom Lammkarree“
Großes Finale des 10. „Internationalen Leipziger Preises der Köche“ auf der GÄSTE 2011

Kulinarische Sternstunden waren vom 3. bis 5. September 2011 auf der Leipziger Messe zu erleben: Zum zehnten Mal forderte der „Internationale Leipziger Preis der Köche“ zu Höchstleistungen heraus. Unter den sechs Mannschaften, die sich für das Finale im Jubiläums-Wettstreit qualifizieren konnten, setzte sich die Mannschaft „Hela-Castell’sche Delikatessen“ um den Chef der deutschen Köche-Nationalmannschaft Matthias Kleber durch. Neben dem mit 4.000 Euro ausgelobten „Radeberger Pokal“ nahmen die Sieger auch den erstmals vergebenen, mit 3.000 Euro dotierten „Großen Internationalen Leipziger Preis der Köche“ mit nach Hause. Den zweiten Platz – und damit den von Ur-Krostitzer gesponserten Gewinn von 3.000 Euro – erkochte sich das Team der Landesberufsschule Savoy (Meran/Italien) um Christian Pircher Verdorfer. Der höchstdotierte Teamkochwettbewerb im deutschsprachigen Raum wird seit 1993 alle zwei Jahre auf der Leipziger Fachmesse GÄSTE ausgetragen.

„Dieser Wettbewerb ist einzigartig in der Welt. Ich habe hier höchste Qualität und höchstes Niveau erlebt“, unterstrich Robert Oppeneder, Präsident des Verbandes der Köche Deutschlands e.V., beim festlichen Finale am Montagabend in der Glashalle der Leipziger Messe. „Der Preis hat im Lauf der Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen“, betonte auch Leipzigs Oberbürgermeister und Schirmherr Burkhard Jung, bevor er den strahlend weiß gewandeten Teams ihre Preise überreichte. Drei Tage hatten die sechs Mannschaften – jeweils bestehend aus Teamchef, Jungkoch und Azubi – in der Gläsernen Wettbewerbsküche „groß aufgekocht“ und die Herdplatten zum Glühen gebracht. Mit „Herzblut“ sei gekämpft worden, resümierte Jurychef Horst Kucharicky: „Jedes Team hat richtig Gas gegeben. Hier gab es nur Gewinner, keine Verlierer!“

Harte Konkurrenz
18 Teams aus dem In- und Ausland hatten sich 2011 am Vorausscheid für die vom Verein Internationaler Leipziger Preis der Köche ausgeschriebenen Trophäe beteiligt – „auf hohem Wettbewerbsniveau“, wie der Verein betonte. Erstmals fand der Wettkampf in der Glashalle der Leipziger Messe statt. Unter der Devise „Zwei Teams kochen ein Menü“ traten täglich zwei Mannschaften direkt gegeneinander an. Neben der mit vier internationalen Spitzenköchen besetzten Jury hatten auch die Gäste im Wettbewerbsrestaurant ein Mitspracherecht. „Wir durften in den vergangenen Tagen kulinarische Sternstunden erleben“, freute sich Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH. „Der hochkarätige Wettbewerb verwandelte die Glashalle in ein Gourmet-Restaurant mit Delikatessen der Extraklasse.“

Raffiniertes aus Lachs, Lamm und Schokolade
Das Siegerteam „Hela-Castell’sche Delikatessen“ um Matthias Kleber, Teamchef der Nationalmannschaft der Köche Deutschlands, zauberte als Auftakt ein Amuse Bouche mit gebeizter Aroma-Lachsforelle auf Heide Kartoffelrösti mit Dill-Senf-Emulsion, Kräutervinaigrette, Blüten-Salat und Forellen Fumet Esspapier – alles passend zu Radeberger Pils. Als kulinarisches Highlight folgte im Hauptgang eine Variation vom Ruppiner Weide-Lamm mit Lammrücken im Schalotten-Frischkäse-Mantel, Lammschulter-Ragout, gebackener Kerbelwurzel-Schnitte und Zucchini-Ofentomaten. Warmer Schokoladenkuchen mit Ribbecker Birne, Birnencreme und Walnuss-Eis bildeten das Feinschmecker-Finale.

„Wir haben seit Februar superfleißig für den Wettbewerb trainiert“, berichtete Matthias Kleber, der als Küchenchef im Seehotel Fontane Neuruppin arbeitet und seit 2007 der 14-köpfigen Nationalmannschaft angehört. Der Leipziger Wettbewerb sei zugleich eine Vorbereitung auf die Olympiade der Köche gewesen. „Bei zwei Elementen haben wir erprobt, wie sie bei der Jury ankommen“, erzählte der 39-Jährige. So könnten die Kerbelwurzel-Schnitte und das Gemüse des in Leipzig preisgekrönten Gerichts auch auf der Olympiade für Gaumenfreuden sorgen. Der Konkurrenz beim 10. „Internationalen Leipziger Preis der Köche“ zollte Kleber großen Respekt: „Was ich bei den anderen Teams gesehen habe, war superstark! Hier hätte jede Mannschaft den Sieg verdient.“ Zum Team von Kleber gehörten Jungköchin Katrin Vetter, ebenfalls Mitglied der deutschen Köche-Nationalmannschaft, sowie Koch-Azubi Manuel Vieira da Costa.

Der zweite Platz ging an das italienische Kochteam der Landesberufsschule Savoy, Meran, mit Teamchef Christian Pircher Verdorfer sowie Florian Unterholzner und Roland Kröss. Sie servierten als Hauptgang Zweierlei vom Lammkarree an Kartoffel-Pilztaschen mit rotem Zwiebel-Confit und Trüffelschaum. Den mit 2.000 Euro von Getränke Staude gewürdigte Bronzeplatz errang die Meistervereinigung Gastronom Baden-Württemberg e.V. mit Florian Pentzlin, Lukas Ruhl und Claudio Buccolieri. Je 500 Euro erhielten die drei viertplatzierten Teams: die Mannschaften von Torsten Maletti (Landesverband der Köche Niedersachsen, Regionalmannschaft), Daniel Schade (Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V.) und Mike Wieser (Van der Valk Hotel Berliner Ring GmbH). Eine Überraschung gab es für die Azubis der drei bestplatzierten Mannschaften: Sie fahren zu Kursen an das Culinary Institute of America, eine der renommiertesten Kochschulen der Welt.

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