Mietwagen Ärger mit Sunny Cars
Stellen Sie sich vor, Sie reservieren in einem fernen Land einem Mietwagen. Einem Land, dessen Sprache Sie nicht sprechen. Das machen Sie extra bei einem seriösen großen, deutschen Mietwagenbroker, dem Mietwagenbroker Sunny Cars GmbH. Und stellen Sie sich weiter vor, Sie rufen einen Tag vorher den örtlichen Verleiher an, um zu fragen, ob Sie den Wagen auch im Stadtbüro abholen können.
Dann sagt Ihnen der Verleiher Budget: Sorry, wir haben wohl Ihre Reservierung verloren. Statt des gebuchten großen Kombis kann ich Ihnen aber einen Kleinwagen anbieten. Als Sie ihm sagen, ne ne, ich habe schon vorbezahlt, besorgen Sie mir für morgen den Kombi, sagt der Verleiher: „Nein, dazu habe ich keine Lust, wenden Sie sich an ihren Vertragspartner Sunny Cars.“
Wenn Sie dann bei Sunny Cars anrufen, sagen die Ihnen: „Sorry, wir können Ihnen kein anderes Auto besorgen. Das müssen Sie schon selber machen.“
Sie sagen: Sie sind doch eine Autoverleih-Spezialist. Es sollte doch für Sie einfacher sein, ein Auto zu besorgen. Ich habe doch nichts falsch gemacht, Sie begehen Vertragsbruch, nicht ich.
Sie zetern und schimpfen, verlangen Vorgesetzte, was verweigert wird. Es bleibt dabei: Sunny Car interessiert sich im Grunde für Ihr Problem nicht. Sie sollen dann einen Antrag stellen, dass die Mehrkosten Ihnen erstattet werden. That’s it! Hallo Kundenservice!
Diese Geschichte, die so unglaublich klingt, ist wahr!
Mir ist es so in der Ukraine ergangen. Leider spreche ich kein russisch (und schon gar kein ukrainisch). Ich sollte also jetzt um 18 Uhr abends einen Mietwagen für den nächsten Tag auftreiben. Alle Internet-MietwagenPortale bieten aber keine Möglichkeit, so kurzfristig ein Auto zu mieten. Es müssen mindestens 36 Stunden vor der Anmietung sein.
Der Rezeptionist im Hotel telefoniert rum und schickt Dich, der kein Wort einheimisch spricht, per Taxi zu einem dubiosen Verleiher. Die Autos sehen aus, als ob sie vom Schrott geklaut wurden. Versicherungsleistungen waren wohl auch eher rudimentär, alles unakzeptabel.
Dann am frühen Morgen des Miettages: ein Rückruf von AVIS. Man habe einen Storno und einen Mondeo zur Verfügung. Das Auto kostet fast das Doppelte, sollte aber für vier Personen und Gepäck knapp reichen.
Sie reichen dann Ihre Mehrkosten bei Sunny Cars ein und hören erst auf Nachfrage von der Reklamationsabteilung von Sunny Cars. Man prüfe das Anliegen. Prüfen? Was gibt es zu prüfen? Sunny Car hat noch nicht einmal eine Ankündigung gegeben, wann sie das vor Wochen vereinnahmte Mietgeld zurückerstatten.
Ich habe zwei mal bei Sunny Cars Autovermietung gebucht: das erste und das letzte Mal.
Zum Finanziellen: Bereits in der Ukraine forderte ich die sofortige Rückzahlung meines Wochen vorher bezahlten Mietpreises und teilte mit, dass die Mehrkosten später erstattet werden sollten. Das bestätigte mir eine Mitarbeiterin per email. Nach einer Woche fragte ich an, wo der Mietpreis bliebe. Man prüfe noch, schrieb die Mitarbeiterin von Sunny Cars zurück. Nach 10 Tagen kommt dann unkommentiert eine Papier-Gutschrift mit der Überschrift „Rent with a Smile“. In den nächsten Tagen überweise man die von mir gezahlte Automiete zurück.
Weitere Forderungen waren mit 00 bezeichnet, also die beträchtlichen Mehrkosten der Anmietung – die mehr als das doppelte des Original-Mietpreises von 224 Euro ausmachten sowie die Nebenkosten, die entstanden sind, will Sunny Cars offensichtlich nicht zurückerstatten.
Fazit:
Fehler können überall passieren. Wenn nun Sunny Cars so ein ärgerlicher Fehler passiert, da sollte man als Kunde erwarten können, dass Sunny Cars aktiv probiert, den Schaden zu beheben, in dem sie selber versuchen, ein Auto zu besorgen. Sprich sich ans Telefon klemmen, beziehungsweise im Internet zu suchen. So wie es dann der Kunde machen musste. Zumindestens den Schaden finanziell auszugleichen.
All das verweigerte Sunny Cars vorerst. In meinen Augen ist Sunny Cars eine schlechte Firma, die Null-Kundenservice anbietet und den Kunden im Regen stehen lässt. Der Gipfel ist jedoch, dass Sunny Cars – trotz gesetzlicher Schadenersatzpflicht und eigener Zusage – die Mehrkosten nicht zahlt. Und wer will für 241 Euro eine Klage einreichen?
Sunny Cars – NIE WIEDER (CR)
Nach dem wir Sunny Cars den Vorabdruck im Gourmet Report zeigten, kam Bewegung in die Sache:
Sunny Car schrieb uns jetzt:
„Als Mietwagenvermittlungsagentur gehen Sie mit uns einen sog. Vermittlungsvertrag ein. Im Rahmen unserer Vermittlertätigkeit sind wir zu Folgendem verpflichtet:
– Annahme der Buchung
– Information über die Mietvertragsbedingungen und den vorgesehenen Mietvertragspartner
– korrekte Weiterleitung der vom Kunden übermittelten Daten an den lokalen Vertragspartner
– Abwicklung des gesamten Buchungsprozesses
Diesen Pflichten sind wir in vollem Umfang nachgekommen. Ein Versäumnis unsererseits ist nicht erfolgt.
Das würde ja bedeuten, man ist ganz dem ausgeliefert, was Sunny Cars für einen bucht und man hat keinen deutschen Vertragspartner, sondern muss unter Umständen sich wie in diesem Fall an den ukrainischen Autovermieter BUDGET halten. Ich halte diese Rechtsauffassung für nicht nachvollziehbar, all zumal ja Sunny Cars auch die Automiete weit im Voraus kassiert. Ich werde die Verbraucherzentrale zu dieser Problematik befragen.
In dem langen, insgesamt nett gehaltenen Schreiben schreibt Sunny Cars, daß der Autovermieter doch einen Ersatzwagen in der gewünschten Klasse angeboten hätte. Jedoch scheint Sunny Cars ihm selber nicht zu glauben und schreibt „sie wollen die Stellungnahme des Vermieters nicht bewerten!“
Am Ende will Sunny Cars statt der geforderten 241 Euro zumindest 178 Euro erstatten. Nicht erstattet werden 2 % Auslandseinsatzgebühren der Kreditkarte sowie ein geforderter, pauschaler Schadenersatz von 50 Euro.
Nach Studium dieses Artikels hat Sunny Cars weitere 8 Euro bezahlt, bermutlich die Kreditkartengebühren für den Auslandseinsatz. Insgesamt waren es dann drei Zahlungen von Sunny Cars.
Ob sich Sunny Cars so entschuldigt hat, weil der Artikel im Gourmet Report erscheint und es ernst meint, mögen wir nicht beurteilen. Wir empfehlen Sunny Cars, wenn ein Kunde ganz alleine in der Ferne ist, ihm zu helfen, selbst wenn sie es nicht müssten. Fehler können immer passieren, nur sollte sie nicht der Kunde auslöffeln, sondern SunnyCars und ihre Autoverleiher-Partner. Wenn SunnyCars selber keinen Ersatzwagen finden kann, dann sollten sie den Partner mit Druck beauftragen, ein Auto zu finden und nicht sagen „man habe alles getan was möglich war“. Da hilft dann ein Anruf vom Geschäftsführer Sunny Cars an den Nationalen Geschäftsführer Budget. Aber die Geschäftsleitung weigerte sich ja, mit ihrem Kunden in der Not überhaupt zu sprechen….
Trotzdem, Danke für die 178 Euro! + 8 weitere Euros
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