Oliver Pudimat, Küchenchef der Gezeiten Haus Klinik, siegte am 1. Februar 2011 beim ersten Vorfinale des internationalen Wettbewerbs Koch des Jahres, wodurch er sich für das Finale zur Anuga im Oktober qualifizierte.
Selbst wenn Pudimat nicht gerade in der Gezeiten Haus Klinik in Bonn die Patienten mit anspruchsvollen Gerichten verwöhnt, kocht er leidenschaftlich gerne. So ist er nicht nur selbstständiger Kochdozent, sondern auch als Event- und Privatkoch tätig. Seit seinem Einzug ins Finale dürfte der ehrgeizige Rheinländer auch privat noch mehr Zeit in der Küche verbringen: Er ist auf der Suche nach einem neuen Siegermenü für das Finale von Koch des Jahres.
Als ältester Finalist von Koch des Jahres, kann Pudimat auf seine langjährige Erfahrung zurückgreifen. Nach dem Schulabschluss begann er 1997 seine Ausbildung zum Koch. Rückblickend bezeichnet er diese Zeit als wichtigste Station seiner Karriere: „Ohne die strenge Hand von Franz Hütter im Restaurant Zur Tant wäre ich heute nicht da, wo ich bin.“
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung im Jahr 2000, durchlief Pudimat verschiedene Stationen in der gehobenen Gastronomie. 2004 wechselte er in die Gemeinschaftsgastronomie und legte zwei Jahre später die Prüfung zum Küchenmeister ab. Seit 2008 arbeitet er als Küchenchef in der Gezeiten Haus Klinik, einem privaten Fachkrankenhaus für Psychosomatische Medizin und Traditionelle Chinesische Medizin.
„Ein Genießer ist jemand, der sich für das Ganze interessiert“
Ob beruflich oder privat, steht bei der Entwicklung seiner neuen Menüs der Genuss an erster Stelle. Dabei hat der Rheinländer klare Vorstellungen, was einen Genießer ausmacht: „Für mich sind es keinesfalls die Menschen, die nur teuer essen gehen. Ein Genießer ist jemand, der sich für das Ganze interessiert und aufgrund von eigenen Produkt- und Herstellungskenntnissen die Feinheiten in den einzelnen Gängen herausschmeckt und so entsprechend wertschätzen kann.“ Diese Philosophie bringt Pudimat auch in seinen Kreationen zum Ausdruck. Mit seiner einfachen und nachvollziehbaren Küche hat er neben seinen Patienten und Kochschülern nicht zuletzt auch die Juroren beim Kölner Vorfinale von Koch des Jahres begeistert.
Seine Leidenschaft und besonders seine häufigen Besuche auf dem Markt inspirieren Pudimat zu seinen Gerichten. Die große Auswahl an frischen Produkten weckt in ihm stets neue Ideen. Gern holt er sich auch aus einem seiner über 50 Kochbücher Anregungen für seine köstlichen Kreationen.
Und action! – nicht nur in der Küche
Wer so viel arbeitet wie Oliver Pudimat, muss ab und zu auch entspannen. Das gelingt ihm mit seinem Mercedes Benz Cabrio oder bei Filmabenden mit Action-Klassikern. Dabei frönt er seiner heimlichen Leidenschaft: original rheinische Krapfen oder Weingummis von Haribo. Wenn es herzhafter sein soll, kommt sein Leibgericht auf den Tisch: Bratwurst mit Rahm-Lauchgemüse und Spiegelei.
Auch wenn er seine Freizeit bodenständig verbringt, hat der Küchenchef große Träume. Ganz oben auf seiner Wunschliste steht, einmal mit Johann Lafer ein Menü zu kochen. „Erst wird gekocht, dann entertaint!“, zeigt sich Pudimat beeindruckt von der professionellen Konzentration des Fernsehkochs. Als anschließende Belohnung würde er zu Harald Wohlfahrt in der Traube Tonbach essen gehen.
Aufgrund seines Hobbys würde die Wahl seines idealen Begleiters auf Dieter Zetsche, den Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG, fallen. „Es wäre mir eine große Ehre, mit ihm einen ganzen Abend lang zu fachsimpeln.“
Viel Zeit zum Träumen wird Pudimat in den nächsten Wochen aber nicht bleiben. Schon längst steckt er in den Vorbereitungen für das Finale von Koch des Jahres im Oktober zur Anuga in Köln. Dafür wird er ein neues, ausgewogenes Menü für maximal 16 Euro pro Person kreieren. Da heißt es die geeigneten Zutaten auswählen, einen Arbeitsplan erstellen und die Zubereitungs- und Kochabläufe proben bis jeder Handgriff sitzt. Auf eine professionelle Vorbereitung legt Pudimat größten Wert. Er hat schon genaue Vorstellungen, was er als Koch des Jahres mit dem Preisgeld von 12.000 Euro anfangen würde: Den Gewinn mit seiner Familie und Freundin teilen und natürlich auch in seinen Mercedes investieren. Schließlich befindet sich Pudimat nicht nur kulinarisch auf der Überholspur.
„Koch des Jahres“ ist der Wettbewerb für Profi-Köche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dessen Herausforderung liegt darin, ein Drei-Gang-Menü für sechs Personen in nur fünf Stunden zu kochen. Dabei darf der Wareneinsatz pro Person nicht über 16 Euro liegen. In den insgesamt vier Vorfinalen in deutschen Metropolen wählte die Fachjury unter dem Vorsitz des Spitzenkochs Dieter Müller jeweils zwei Finalisten. Diese acht treten zum Finale zur Anuga mit einem neuen Menü unter denselben Bedingungen gegeneinander an, um den Titel „Koch des Jahres” und das Preisgeld von 12.000 Euro zu gewinnen.