Versicherungen kassieren Bankkunden ab
Riester-Banksparpläne gelten als sicher, einfach und transparent. In der Tat lassen sich in der Ansparphase recht ordentliche Zinsen erzielen. Doch die Rentenphase wird immens teuer. Das zeigt eine Untersuchung des Frankfurter Verbrauchermagazins ÖKO-TEST, das 41 bundesweite sowie regional begrenzte Angebote verglichen hat.
Eigentlich können Sparer mit der Riester-Rente von der Bank nichts falsch machen. Der Test zeigt, dass die Renditen der staatlich geförderten Banksparpläne attraktiver sind als bei den Riester-Renten, die von Versicherungen angeboten werden. Ein Durchschnittsverdiener hat nach 25 Sparjahren beim Gros der Banken 10.000 bis 15.000 Euro mehr auf seinem Konto als die Versicherungen garantieren.
Problematisch ist jedoch die Rentenphase. Obwohl die Rendite der Banksparpläne gut ist, sind die Renten mager. Der Grund dafür: Fast ein Drittel des angesparten Kapitals fließt in eine so genannte Restrentenversicherung. Sie muss abgeschlossen werden, weil der Gesetzgeber festgelegt hat, dass Versicherungen die Rentenzahlungen ab dem 85. Lebensjahr sicherstellen müssen.
In ihrer Kalkulation gehen die Versicherungen davon aus, dass Riester-Rentner durchschnittlich 95 bis 99 Jahre alt werden. Tatsächlich liegt die Lebenserwartung um fast zehn Jahre niedriger. Doch die übervorsichtige Kalkulation wird für die Versicherungen zum Geschäft. Je länger die kalkulierte Lebenserwartung, desto geringer ist das Risiko, die Renten die gesamten Jahre zahlen zu müssen. 25 Prozent des nicht benötigten Kapitals dürfen die Versicherungen behalten.
Insgesamt, so hat ÖKO-TEST errechnet, könnten die Renten der Versicherten bei realistischer Kalkulation um 20 Prozent höher ausfallen.
Das ÖKO-TEST-Magazin Juli 2011 gibt es seit dem 24. Juni 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.