Top 200 machen mehr Umsatz

Die 200 umsatzstärksten Hotels in Deutschland steigerten ihren Umsatz in 2010 um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und: Der Bayerische Hof in München verdrängt den zehnjährigen Spitzenreiter Estrel Hotel Berlin vom ersten Platz. Dies geht aus dem exklusiven Ranking hervor, dass die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (AHGZ) morgen veröffentlicht.
 
Insgesamt erwirtschafteten die umsatzstärksten Einzelhotels in Deutschland einen Nettoumsatz von 3,2 Mrd. Euro (Vorjahr 2,88 Mrd. Euro). Mit diesem Umsatzplus von knapp 11 Prozent haben die Top-200-Hoteliers das Jahr 2010 erfolgreicher abgeschlossen als ursprünglich erwartet. Diese Marktdaten werden im Detail in der am Samstag, 28. Mai 2011, erscheinenden AHGZ (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main), im AHGZ-Teil Der Hotelier, veröffentlicht.
 
Die Top 5 wurden im Jahr 2010 heftig durcheinandergewirbelt. Das Hotel Bayerischer Hof in München schob sich mit einem gewaltigen Umsatzsprung von 19,8 Prozent auf die Spitzenposition und verdrängte damit das Estrel Hotel Berlin. Mit einer nur geringen Umsatzveränderung von plus 0,2 Prozent blieb der 1125-Zimmer-Riese mit einem Nettoumsatz von 50,6 Mio. Euro einen Platz hinter dem Bayerischer Hof zurück. Das 345-Zimmer-Haus erzielte einen Umsatz von 53,2 Mio. Euro.
 
Dritter wurde der Zweitplatzierte des Jahres 2009, das Sheraton Frankfurt Hotel & Towers. Das mehr als 1000 Zimmer zählende Hotel ließ seine Ergebnisse auch in diesem Jahr schätzen. Den vierten Platz hielt das Hotel Intercontinental in Berlin, das mit einem Minizuwachs um 1,9 Prozent einen Nettoumsatz von 42,7 Mio. Euro erreichte.
 
Für die größte Überraschung unter den Top Ten der Liste sorgte das Hotel Adlon Kempinski in Berlin und sicherte sich Rang 5 (Vorjahr: Rang 8). Während die prozentualen Umsatzzuwächse der größten Mitbewerber aus der Hauptstadt moderat ausfielen, wuchs der Umsatz des Adlon um 29,1 Prozent. Nach 31,6 Mio. Euro im Jahr 2009 lag der Nettoumsatz des bekannten Spitzhotels mit lediglich 382 Zimmern bei 40,8 Mio. Euro. Bereits im Vorjahr hatte Markus Lück, Manager des Adlon, eine vielversprechende Nachfrage für 2010 vorausgesagt.
 
Die Branche war sehr verhalten ins Jahr 2010 gestartet. Fachkräftemangel, Bettensteuer sowie steigende Energie- und Warenkosten: Die Manager konnten sich nach den negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2009 kaum eine schnelle Erholung vorstellen. Allen Ängsten zum Trotz: Die überragende Mehrheit der Hoteliers (94,5 Prozent) wies gegenüber dem Vorjahr Pluszahlen aus. 2009 taten dies nur 11,6 Prozent.
 
Dass die Krise schon ein Jahr später überwunden wurde, zeigt eindrucksvoll die Beschreibung der Gewinnsituation durch die Hoteliers. Keiner gab dafür „schlecht“ an, im Vorjahr taten dies noch 24,7 Prozent. Bei der aktuellen Umfrage bezeichneten vielmehr 77,5 Prozent der Befragten die Gewinnsituation als „sehr gut“ oder „gut“ (Vorjahr: 31,5%). 22,5 Prozent kreuzten „noch zufriedenstellend“ an.
 
Die Top 200-Liste, die die Situation der Hotelbranche in Deutschland dokumentiert, gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren. Die von der AHGZ-Marktforschung erhobenen Daten beruhen auf Eigenangaben der Hoteliers. Häuser, die bereits in den Vorjahren im Ranking erschienen sind, ihre Angaben aber inzwischen verweigern, werden auf Basis der errechneten Durchschnittswerte der teilnehmenden Häusergeschätzt. In die Schätzung fließen darüber hinaus aktuelle Marktdaten sowie gegebenenfalls Fakten aus den im Bundesanzeiger veröffentlichten Lage- und Geschäftsberichten ein.

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