Ritter Sport: „Grüne Schokolade“

 Die Debatte um die Atomkraft beherrscht nach der Reaktor-Katastrophe in Japan die deutsche Öffentlichkeit. Im Zentrum steht die politische Auseinandersetzung um die Rahmenbedingungen für Sicherheit und Laufzeiten der Kraftwerke. Stimmen aus der Wirtschaft warnen fast ausschließlich vor den Folgen eines kurzfristigen Ausstiegs. Die Frage aber, welchen Beitrag Unternehmen zur Energiewende leisten können, wird nicht gestellt.

 
Der schwäbische Schokoladehersteller Ritter Sport hat für sich bereits vor vielen Jahren eine Antwort gefunden: „Wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, kann nicht an der Atomkraft festhalten“, formuliert Alfred T. Ritter, der das Familienunternehmen gemeinsam mit seiner Schwester Marli Hoppe-Ritter in dritter Generation führt, seinen Standpunkt. Schon lange setzt Ritter Sport auf einen innovativen Energie-Mix. Seit 2002 betreibt das Unternehmen ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) und erzeugt damit rund 30 Prozent des eigenen Strombedarfs. Für den Rest sorgt Ökostrom der Elektrizitätswerke Schönau. Die Abwärme des BHKW deckt außerdem etwa 70 Prozent des Heizbedarfs des Werks mit über 800 Angestellten im schwäbischen Waldenbuch. So spart Ritter Sport jährlich rund 12 Millionen Kilowattstunden Primärenergie.
 
Das Schlüsselerlebnis für den Unternehmer Ritter war das Reaktorunglück von Tschernobyl 1986. Infolge der Atomkatastrophe war ein Großteil der weltweiten Haselnuss-Ernte radioaktiv belastet, und für Ritter Sport fehlte einer der wichtigsten Rohstoffe. Alfred T. Ritter beschloss, dass es ein „Weiter so“ nicht geben könne und in Zukunft erneuerbare Energien genutzt werden müssten. Wenn heute von billigem Strom aus Atomkraftwerken die Rede ist, kann sich der Enkel des Unternehmensgründers nur wundern. Denn die Kosten, die durch Radioaktivität entstehen, sind langfristig überhaupt nicht absehbar: einerseits durch Katastrophen wie zuletzt in Japan, andererseits durch die völlige Unklarheit darüber, wie mit dem Atommüll weiter zu verfahren ist. Auch über 50 Jahre, nachdem das erste Atomkraftwerk in Deutschland ans Netz gegangen ist, ist keine Lösung in Sicht.

 
„Der Ausbau erneuerbarer Energien kann nur vorangetrieben werden, wenn die ökonomische Nachfrage danach steigt“, meint Alfred T. Ritter. Viele Verbraucher haben das erkannt und wechseln von konventionellen zu Ökostrom-Anbietern. Um die Energiewende zu verwirklichen, können aber auch Unternehmen ihren Beitrag dazu leisten. Ritter Sport beweist seit vielen Jahren, dass Atomkraft keine Grundvoraussetzung für ökonomischen Erfolg ist – ganz ohne politischen Zwang.

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