Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist neben Petersilie das bekannteste Küchenkraut. Die ausdauernde Pflanze gehört zur Familie der Lauch- und Zwiebelgewächse (Liliengewächse) und liebt feuchte, nährstoffreiche Böden und einen sonnigen Standort. Man findet sie von April bis November als Kulturform in vielen Hausgärten, aber auch wild in der freien Natur. Die mehrjährige Pflanze gedeiht in ganz Europa, in Nordamerika, Nordafrika und Mittelasien. Im Frühjahr lässt sich der „Gras- oder Binsenlauch“ – wie er im Volksmund heißt – in einem Blumentopf auch gut auf der Fensterbank ziehen.
Das saftiggrüne Küchenkraut mit seinem mild-lauchigen Geschmack passt zu allen grünen und gemischten Salaten, Saucen, herzhaften Butter-Stullen, Quark, Eierspeisen und Suppen. Kurz gesagt: Schnittlauch harmoniert zu allen Speisen, die auch Zwiebelgeschmack vertragen. Am besten schneidet man die röhrenförmigen Stängel mit der Küchenschere in kleine Röllchen, um den Saftverlust möglichst gering zu halten und verwendet das Kraut frisch. Ebenso sind die kugeligen rosavioletten Blüten des Schnittlauchs essbar und stellen eine hübsche Dekoration für Salate oder kalte Platten dar. Schnittlauch-Röllchen lassen sich – allerdings mit Aromenverlust – auch trocknen oder küchenfertig einfrieren. Wer getrockneten Schnittlauch nutzt, sollte ihn kurz vor der Verwendung in kaltem Wasser einweichen, damit er seinen Geschmack entfalten kann.
Schnittlauch ist – ähnlich wie alle anderen Laucharten – auch eine alte Heilpflanze. Er wirkt durch die in ihm enthaltenen scharfriechenden, schwefelhaltigen Senföle und Saponine schleimlösend, antibakteriell und harntreibend. Außerdem hat er einen hohen Gehalt an Vitamin C und Vitamin A. Mit vereinzelt bis zu 70 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm kann er sogar den Vitamin C-Gehalt der gleichen Menge an Zitronen (rund 50 Gramm pro 100 Gramm Vitamin C) übertreffen.
Ira Schneider, www.aid.de