Das Handwerk feiert den Tag des deutschen Bieres

Hopfen und Malz – Handwerk erhalt’s

Am 23. April wird bundesweit der Tag des deutschen Bieres gefeiert. Als Anlass dient das Datum, an dem 1516 das bayerische Reinheitsgebot erlassen wurde. Seitdem bringen Handwerker wie Brauer und Mälzer, Behälter- und Apparatebauer sowie Böttcher ihr Fachwissen ein, um den weltweit beliebten Gerstensaft herzustellen.

Deutschland ist bekannt für seine herausragende und hochwertige Braukunst. Wenn am 23. April der Tag des deutschen Bieres gefeiert wird, dann hat das Handwerk allen Grund mit anzustoßen. In über 1.320 deutschen Brauereien und vielen weiteren Betrieben tragen Handwerker maßgeblich dazu bei, dass hierzulande jährlich rund 10 Milliarden Liter Bier abgesetzt werden. Mit fundiertem Fachwissen, innovativen Techniken und viel Sinn für Tradition verleihen sie jedem Bier seine besondere Note. Bei über 5.000 verschiedenen Biersorten ist so für jeden Geschmack etwas dabei.

Brauer- und Mälzermeister vereinen Tradition und Hightech
Für den einzigartigen Geschmack des Bieres sorgen unter anderem die Brauer und Mälzer. Ohne Chemie und künstliche Zusätze brauen sie das Bier nur aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. So auch in der mittelständischen Bierbrauerei Stöttner in Pfaffenberg. In dem bayerischen Familienbetrieb achtet man zudem besonders darauf, die Rohstoffe aus der Region zu beziehen. „Das ist ein großer Vorteil gegenüber der industriellen Produktion. Denn so haben wir kurze Lieferwege und kennen vor allem die Qualität der Rohstoffe“, betont Andreas Stöttner, Geschäftsführer der Stöttner Brauerei. Für den Brauer- und Mälzermeister beginnt das Reinheitsgebot in der Region: Das Braumalz kommt aus der Nachbarmälzerei, das Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen und die Hefe aus eigener Reinzucht. Bevor jedoch alle Zutaten den beliebten Gerstensaft in der Flasche ergeben, durchläuft die Bierproduktion verschiedene Phasen. Dabei wird der gesamte Brauprozess von den Brauern und Mälzern mit Hilfe hochmoderner Computertechnologie überwacht. „Hinter den alten Gemäuern unserer Brauerei finden sie heute modernste Technik“, erklärt Andreas Stöttner. Tradition und Hightech werden bei diesem Handwerk erfolgreich zusammengeführt.

Behälter- und Apparatebauer sorgen für die richtige Würze
Das Sudhaus bildet das Herzstück einer Brauerei. Hier werden die Zutaten in großen Behältern vermischt und so die Würze des Bieres erzeugt. Die mächtigen Kessel aus Edelstahl werden von Behälter- und Apparatebauern gefertigt. Egal ob kleine Gasthausbrauereien oder große Bierproduzenten – die Einzelteile werden genau auf die Anforderungen der einzelnen Brauereien angepasst. Wenn alle Bauteile hergestellt sind, werden sie direkt vor Ort bei der Brauerei von den Handwerkern aufgebaut. Die einzelnen Sudkessel werden dabei sorgfältig zu ganzen Produktionsanlagen zusammengeschweißt. Dafür sind Geschick und großes technisches Verständnis gefordert. Denn nur die exakte Verarbeitung garantiert, dass der von Brauern und Mälzern gesteuerte Brauprozess in den hochtechnisierten Anlagen korrekt abläuft.

Der Böttcher macht ein Fass auf
Neben dem eigentlichen Brauprozess bestimmt auch die anschließende Lagerung den Geschmack eines Bieres. Und für diese sind unter anderem die Böttcher zuständig, denn sie fertigen die Fässer, in denen das Bier gelagert wird. Dabei können sie durch die Verwendung von verschiedenen Materialien Einfluss auf den Geschmack des Bieres nehmen. Kamen in den 1960er und 70er Jahren Kunststofffässer in Mode, so gibt es heute wieder eine wachsende Nachfrage nach Holzfässern. Denn Holz verleiht dem Bier einen ganz besonderen Eigengeschmack. Böttcher Carsten Romberg fertigt in seiner Werkstatt in Rossbach bei Naumburg Eichenfässer, die bis zu 4.000 Liter fassen können. 140 Arbeitsstunden benötigt er für ein solches Riesenfass, und ist damit der einzige Böttcher in Sachsen-Anhalt, der Behälter von solchen Ausmaßen herstellt.

Gute Gründe für Deutschland, am 23. April auf sein Lieblingsgetränk und seine Handwerker anzustoßen.

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