Food-Blogs

„University of Fish“: Food-Blogs – Interaktiv, lebendig und Bereicherung für genussorientierte Leser

Am vergangenen Montagabend hatte „Deutsche See“ Fischmanufaktur im Rahmen der Vorlesungsreihe „University of Fish“ zu einer Diskussionsveranstaltung in Hamburg eingeladen. Unter dem Titel „Food-Blogger – die neue Generation der Gastrokritiker und Food-Experten?“ diskutierten Stephan Draf vom Magazin Stern, Food-Blogger Stevan Paul von nutriculinary.com und Vijay Sapre, Gründer und Herausgeber des Magazins für Essen und Leben, Effilee. Moderiert wurde die Veranstaltung von Medienjournalist und Blogger Alexander Becker.

Dem Thema Essen und Trinken wird heute eine enorme mediale Präsenz zuteil. Und das nicht nur in den klassischen Medien. Hunderte Food-Blogger beschäftigen sich, genau wie Food-Journalisten, inzwischen mit Genuss und Lebensart, mit Kochen, Essen und Trinken. Die Podiumsteilnehmer der „University of Fish“ widmeten sich am Montagabend der Frage nach der Bedeutung von Print-Erzeugnissen und Blogs, gegenseitigen Wechselwirkungen, Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

Für jedes Bedürfnis das passende Angebot
Einigkeit herrschte darüber, dass der immense Zuwachs an Food-Publikationen eine große Bereicherung für Genussinteressierte ist. Eine Konkurrenzsituation sehen die Diskussionsteilnehmer nicht. Je nachdem, wonach der Leser sucht, findet er ein auf seine Interessen zugeschnittenes Angebot: auf die Schnelle ein Rezept in Internetdatenbanken finden, nach einer Empfehlung eines vertrauenswürdigen Food-Bloggers suchen oder sich zuhause auf dem Sofa in aller Ruhe in Print-Magazinen und Kochbüchern für ein Menü inspirieren lassen. So vielfältig wie die Publikationen sind auch ihre Angebote.

Mehr Sorgfalt und Perfektion im gedruckten Magazin – mehr Lebendigkeit im Blog durch Interaktion
Deutlich wurde im Laufe der Diskussion, dass der Vorteil jedes Mediums in seinen eigenen Darstellungsformen liegt. So schätzt es Stevan Paul, in seinem Blog unbegrenzten Platz für Texte zur Verfügung zu haben. Effilee-Herausgeber Vijay Sapre sieht hierin die Umkehrung der Angst des Printjournalisten vor dem leeren Blatt. Denn das Bloggen lebt vom Drang des Betreibers, seine Geschichte öffentlich zu machen – so schnell wie möglich. Einen Vorzug der Blogs sehen die Diskutanten in ihrer Kommentarfunktion. Blog-Leser machen gern und häufig von der Möglichkeit Gebrauch, die Beiträge zu kommentieren. So erhält eine Geschichte zusätzliche Perspektiven und wird durch die Leser-Debatte noch bereichert. Gleichzeitig bedeuten die Reaktionen Motivation und Inspiration für den Autor. Im Print-Magazin hingegen steckt laut Sapre eine größere Sorgfalt und Perfektion. Nur im gedruckten Magazin können beispielsweise aufwendige, rechercheintensive Reportagen und großformatige Fotostrecken realisiert werden – ein Pluspunkt gegenüber Blogs.

Ungekennzeichnete Werbung – haben Blogger ihre Unschuld verloren?
Kritisch äußerte sich der Print-Journalist Stephan Draf über Werbung in Blogs. Aus seiner Sicht ist diese für Leser mit wenig Medienkompetenz nicht immer klar zu erkennen. Im Print-Bereich dagegen ist die Trennung zwischen Redaktion und Anzeige transparent. Stevan Paul merkt dazu an, dass Werbung ein momentan unter den Bloggern viel diskutiertes Thema ist. Er ist sich seiner Verantwortung gegenüber den Lesern seines Blogs bewusst. Paul spricht deshalb ausschließlich persönliche Empfehlungen aus und verzichtet gänzlich auf Werbung.

Einigkeit bei Gästen und Zuhörern herrschte am Ende der Veranstaltung darüber, dass beide, Blogs und Magazine, die gleiche wichtige Aufgabe erfüllen: Dem Leser Unterhaltung zu bieten und Inspiration zu sein. Langweilige Beiträge sind tabu.

www.stern.de/lifestyle/lebensart
www.effilee.de
http://nutriculinary.com

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