Keine Erdbeeren im Dezember, aber frischer Fisch aus der Müritz
Das Hotel Berlin, Berlin ist nicht nur eines der größten Hauptstadt-Hotels, sondern auch bei Feinschmeckern für seine exzellente Küche gut bekannt. Dieser Ruf hat einen Grund – schließlich ist das kulinarische Angebot des Restaurants durch und durch auf Saisonalität sowie Regionalität ausgerichtet. Schon die Räumlichkeiten sind farblich von Frühling, Sommer, Herbst und Winter inspiriert. Und auch in der Küche geben die Jahreszeiten den Impuls, was den Weg auf den Profi-Herd findet – hier sind stets Produkte der Saison und Region die erste Wahl.
Das kulinarische Konzept ist (Küchen-) Chefsache. Küchenchef, André Klode-Purat, ist ebenso wie Restaurantleiter, Michael Diez, bekennender Slow Food-Anhänger und Mitglied im gleichnamigen Verein.
„Slow Food ist für mich eine Überzeugung und keinesfalls nur ein Trend. Die Basis dieser Bewegung sind fairer Handel, biologischer Anbau, Nachhaltigkeit und Qualität von Produkten und somit die Verbreitung von gutem Geschmack“, erklärt der Küchenchef. „Für unser Haus und unsere Küche bedeutet das ganz konkret, dass wir einen Teil unserer Produkte von Biobauern beziehen.“ So stammt zum Beispiel Fisch aus der Müritz, Fleisch aus Brandenburg, sowie Milch und Käse aus der Region. „Wir bringen diese hochwertigen Produkte in allen Bereichen der Hotelküche zum Einsatz.“
Slow Food bedeute aber auch ein klares Nein zu Produkten, die eigentlich keine Saison haben. Erdbeeren, die nach nichts schmecken, dürfen demnach im Dezember nicht auf den Tisch kommen. „Mir liegt daran, den Gästen diese Idee mit einer regional und vor allem saisonal abgestimmten Karte im Restaurant und mit frischem Marktgemüse auf dem Veranstaltungsbuffet nahe zu bringen“, sagt André Klode-Purat. Sein Ziel ist, ein echtes Bewusstsein für Ernährung zu schaffen, sich Zeit dafür zu nehmen und frische Zutaten auszuwählen.
So ist es hier selbstverständlich, dass sich die Teilnehmer des „After Work Cooking“, zu dem das Hotel Berlin, Berlin alle zwei Monate einlädt, aus dem hoteleigenen Kräutergarten bedienen, um echte Frische zu verarbeiten.
Doch nicht nur die Hotelgäste kommen in den Genuss des Slow Foods: Auch die Hotel-Mitarbeiter weiß der ambitionierte Küchenchef für die Sache zu begeistern. Viermal im Jahr können die Hotelmitarbeiter selbst am Herd stehen, die Geschichte einer Speise kennen lernen und erfahren, woher die zu verarbeitende Nahrung kommt. Immer dann, wenn eine neue Restaurantkarte kreiert wird, bekommen Mitarbeiter aller Bereiche die Möglichkeit, das komplette Menü zu kochen. Am Ende zählen aber nicht allein die frischen Zutaten und deren transparente Herkunft, sondern ebenso auch das gemeinsame Essen am Ende eines jeden Kochkurses.