Umweltsünde mit Quecksilber
Thunfisch enthält nicht nur sehr viel giftiges Schwermetall Quecksilber, die Anbieter von Thunfischdosen zeigen sich dem Verbraucher gegenüber alles andere als auskunftsfreudig, wenn es um Informationen zur Thunfischart, den Fanggebieten oder der Fangmethode geht. Darauf macht das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST aufmerksam, das nicht nur 24 Dosen ins Labor geschickt, sondern auch gemeinsam mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) einen umfangreichen Nachhaltigkeitstest durchgeführt hat.
4,5 Millionen Tonnen Thunfisch werden jedes Jahr aus den Weltmeeren geholt. Viele Thunfischbestände sind mittlerweile überfischt oder ausgebeutet. Wenn auch künftige Generationen noch Thunfisch-Pizza oder Sushi essen sollen, bleibt nur, nachhaltig zu fischen. Doch der Nachhaltigkeitstest zeigt, dass viele Fischereien das Thema nicht ernst nehmen. Ob ein Thunfisch nachhaltig gefischt wurde, kann der Verbraucher an den Angaben auf der Thunfischdose meist nicht erkennen.
Manche Labels wie „Dolphin Safe“ bzw. „delphinschondend/delphinfreundlich gefangen“ können sogar als Irreführung der Verbraucher gesehen werden. Denn zum einen steckt in den Dosen meist die Thunfischsorte Skipjack, bei der Delphinbeifang nie ein Problem war. Zum anderen dürfen auch Fische, die mithilfe von Lockbojen gefangen werden, das Siegel tragen. Doch diese Fischereimethode lockt neben Thunfischen andere Tiere wie Meeresschildkröten, Hochseehaie und Schwertfische an. Dieser Beifang wird schwer verletzt oder getötet ins Meer zurückgeworfen.
ÖKO-TEST warnt zudem vor dem hohen Quecksilbergehalt des Thunfischs. Dieses giftige Schwermetall reichert das Tier in seinem Leben nach und nach an. Schwangere und Stillende sollten deshalb nur wenig oder besser keinen Thunfisch essen.
Das ÖKO-TEST-Magazin März 2011 gibt es seit dem 25. Februar 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.