Der Lokalmatador aus Bonn siegt bei der Premiere in Köln

Die Hallen waren bis auf den letzten Platz gefüllt, die begleitende
Master Class war schon Tage vorher ausgebucht, als nach langer
Wartezeit Vizepräsidentin Martina Kömpel endlich die Umschläge mit
den Namen der beiden Gewinner öffnen durfte. Um 20.30 stand es dann
fest: Zum Finale treten Jan Steinhauer vom Gourmet Restaurant Dirk
Maus in Essenheim und Oliver Pudimat aus der Gezeiten Haus Klinik in
Bonn an.

Schon am Montag um 15.15 ging der erste von insgesamt zehn
Teilnehmern in die Küche vom TÜV Rheinland und bereitete sein
persönliches Menü vor – alle fünfzehn Minuten durfte ein neuer
Teilnehmer mit seinen speziellen Vorbereitungen beginnen. Insgesamt
vier Stunden Zeit hatten die Köche, die sich für den praktischen
Vorentscheid qualifizierten, um ihr 3-Gänge-Menü zu kochen. Lediglich
zwei Vorgaben waren zu erfüllen: Das Menü musste ausgewogen sein und
der Wareneinsatz durfte nicht über 16 Euro liegen. Es wurde
Mitternacht, bis die Juroren die letzten Teller gesichtet, alle
Gerichte verkostet und ihre Berichte geschrieben hatten.

Vizepräsidentin Martina Kömpel sprach im Namen aller Jury-Kollegen
von einer extrem schwierigen Entscheidung. „Die Menüs überraschten
mich und meine Kollegen sehr positiv. Alle 30 Teller, die wir sahen,
sahen klasse aus, die Zusammensetzung der Menüs und die Kombination
der Geschmäcker waren wirklich gelungen – jedes Menü für sich war
Spitzenklasse. Es gab nicht eine Ausnahme bei den Teilnehmern, alle
kochten wirklich auf höchstem Niveau.“

Für das Finale setzten sich schließlich zwei Teilnehmer durch: Jan
Steinhauer aus Essenheim erkochte sich mit Entenleber,
Lakritz-Grießbrioche und Dörrobst, Schweinebauch, Calamaretti,
Nudelbonbon, Erbsencreme und Kokoscurryschaum sowie
Whiskey-Popkorn-Nougat mit Ananas und Maracuja den zweiten Platz. Der
Lokalmatador Oliver Pudimat aus Bonn schickte nach einem
karamellisierten Schweinebauch und gebeizter Jacobsmuschel mit
Speckeis und Bananenchutney ein Lamm auf Weltreise: Den Rücken in
Olivenbiskuit gegart auf warmen Paprikagelee nach Europa, als
Currywurst vom Jaipur-Curry mit Kartoffelstroh nach Asien und die
Schulter ging geschmort mit Kreuzkümmel und Cous-Cous als Törtchen
serviert nach Afrika. Schokoladencanelloni gefüllt mit
Mascarponemousse, Orangenkompott und Rahmeis von Kaffee und grünem
Kardamom Dominostein als Abschluss brachten ihm schon jetzt das
Wissen, bester Koch der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz,
Nordrhein-Westfalen und dem Saarland zu sein.

Im Oktober werden die beiden dann auf die Gewinner der Vorfinale in
Stuttgart (April 2011), Berlin und Hamburg (beide Juli 2011) und die
Kollegen in Österreich und der Schweiz treffen, um zur Anuga
entgültig festzulegen, wer von den acht sich bester Koch Deutschlands
nennen darf. Der Sieger trägt den Titel für zwei Jahre und erhält
12.000 Euro Preisgeld.

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