Potenzielle Preisträger kommen aus Berlin, Düsseldorf, Leipzig und Nürnberg – Warsteiner Preis für besondere Verdienste geht an eine Fachjournalistin
Mit Klaus Kobjoll vom Schindlerhof in Nürnberg und Bernhard Rothenberger vom Auerbachs Keller in Leipzig in der Kategorie Food sowie Johanna Ismayr vom Bundespressestrand in Berlin und Petros Siamitras vom Riva in Düsseldorf in der Kategorie Beverage stehen die Nominierten für den Deutschen Gastronomiepreis 2010 fest. Die unabhängige Jury aus elf Branchenexperten, ergänzt um die beiden Vorjahres-Preisträger, nominierte die vier Gastronomen aus einer Vorauswahl von 51 qualifizierten Bewerbern. Mit der Ehrung der Nominierten und Preisträger werden die Jury und die Warsteiner Brauerei bei der Preisverleihung am 21. Februar 2011 in Berlin auch wieder eine Persönlichkeit für ihre herausragenden Verdienste um das Gastgewerbe auszeichnen. Nach Prof. Dr. Alfred Biolek im Jahr 2010 erhält in diesem Jahr eine renommierte Fachjournalistin den „Warsteiner Preis“. Mehr will Lothar Menge, Warsteiner-Vertriebsdirektor Gastronomie und Juryvorsitzender, noch nicht verraten.
Ausgezeichnete Küchen- und Serviceleistungen
im Schindlerhof und Auerbachs Keller
Mit dem „Food-Preis“ zeichnet die Warsteiner Brauerei gastronomische Unternehmerinnen und Unternehmer aus, die mit außergewöhnlichen Küchen- und Serviceleistungen im Restaurant- oder Cateringbereich Vorbilder für die Branche sind. Für 2010 nominierte die Jury Klaus Kobjoll mit seinem Schindlerhof in Nürnberg und Bernhard Rothenberger mit seinem Auerbachs Keller in Leipzig.
Klaus Kobjoll, Hotelier, Gastronom, Buchautor und Managementtrainer von internationalem Format, ist nominiert für seine unternehmerische und visionäre Leistung als Inhaber und Gastgeber im Schindlerhof in Nürnberg. Er gilt als umtriebiger Unternehmergeist mit solider wirtschaftlicher Einstellung, der das Hotel- und Restaurantunternehmen mit ungewöhnlichen kreativen Initiativen konsequent und kontinuierlich entwickelte und zum nachhaltigen Erfolg führte. 1984 startete er nach jahrelanger Erfahrung in elf von ihm geführten Betrieben sein eigenes Familienunternehmen mit 37 Zimmern und rund 200 Restaurantplätzen. In fünf Ausbaustufen und mit rund 14,5 Millionen Euro Investitionen wuchs der Schindlerhof zu einem regelrechten Hoteldorf. Heute sind es 92 Zimmer und etwa 270 Restaurant- und Bankettplätze, mit denen seine rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 18 Auszubildenden 6,3 Millionen Jahresumsatz erwirtschaften. Mit dieser Produktivität pro Kopf liegt das Unternehmen weit über dem Branchendurchschnitt. Die Auslastung des Hotels lag 2009 bei 68 Prozent, das Restaurant „unvergesslich“ ist an 300 Tagen pro Jahr ausgebucht mit Gästen aus der Region und weit darüber hinaus. Mit einer Gesamt-Kapitalrendite von 14 Prozent liegt sein Unternehmen sicher in der Spitzengruppe deutscher Gastronomiebetriebe. Beeindruckt war die Jury vor allem von seiner vorbildlichen Mitarbeiter-Motivation: „Voraussetzung für hohe Servicequalität sind begeisterte Mitarbeiter“, lautet Kobjolls Credo, das er in seinem Betrieb vorlebt und ebenso erfolgreich mit seinem Trainingsprogramm vermittelt. Seiner Ansicht nach sind heute die wichtigsten Faktoren für Erfolg in der Gastronomie: „Talente, Talente, Talente.“ Wer die Mitarbeiter mit den leuchtendsten Augen und der größten Leidenschaft für ihre Aufgaben um sich scharen könne, der habe Erfolg.
www.schindlerhof.de
Bernhard Rothenberger betreibt seit 2006 „einen gastronomischen Betrieb mit Museum“, wie Rothenbergers selbst den Auerbachs Keller in Leipzig bezeichnen, der nach einer amerikanischen Studie zu den fünf bekanntesten Gastronomiebetrieben der Welt zählt. Bereits im Jahr 1525 wurde hier an Studenten Wein ausgeschenkt. Johann Wolfgang von Goethe, inspiriert vom Treiben im Keller, verewigte ihn in seinem Faust und verhalf der einstigen Studentenkneipe zu Weltruhm. Der gelernte Restaurantfachmann und Betriebswirt Rothenberger führte den Großbetrieb mit über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 550 Sitzplätzen zu nachhaltigem wirtschaftlichem Erfolg, der auf mehreren Beinen steht: der Mephisto Bar in der Mädler-Passage, dem Großen Keller und den Historischen Weinstuben mit den Räumen „Fasskeller“, „Goethezimmer“ „Lutherzimmer“ und „Alt-Leipzig“. Den Erfolg beschert dem Auerbachs Keller zum einen das Marketing im europäischen und weltweiten Tourismus und zum anderen zunehmend die Resonanz aus dem sächsischen Umfeld, das ihn zunehmend als „Ihre gute Stube“ betrachtet, in die man die Verwandtschaft ausführe, freut sich Rothenberger. Für wesentlich hält er den Identifikationsgrad der Mitarbeiter mit dem Unternehmen; ein Grund, warum im Auerbachs Keller nahezu keine Aushilfen, sondern nur fest angestellte Kräfte beschäftigt sind. Pro Jahr erwirtschaften sie über fünf Millionen Euro Umsatz, der sich seit Jahren kontinuierlich steigert. Die Jury nominierte Bernhard Rothenberger insbesondere wegen seiner gastronomischen Gesamtleistung in einem historisch-schwierigen Umfeld.
www.auerbachs-keller-leipzig.de
Innovative Gastgeber Bundespressestrand und Riva
Für den Deutschen Gastronomiepreis in der Kategorie Beverage nominierte die Expertenjury Johanna Ismayr, Bundespressstrand in Berlin, und Petros Siamitras mit seinem Riva in Düsseldorf, die sich jeweils im Sinne der Preiskriterien auszeichnen als innovative Gastgeber mit Schwerpunkten in den Bereichen Bar, Theke, Lounge und Erlebnis-Gastronomie.
Als Journalistin kam Johanna Ismayr nach der Wende nach Berlin, stellte fest, dass ein locker-luftiger Kommunikationstreff im Regierungsviertel fehlte und gründete 2003 den Bundespressestrand. Inspiriert durch ein ähnliches Projekt in Paris und die journalistische Sehnsucht nach schönen Bildern war die Idee in ihr gereift, eine Erlebnisgastronomie als Strandszenerie zu kreieren. Anfangs von Behörden misstrauisch beobachtet und zweimal von Standorten verdrängt gehört die Saison-Gastronomie mit dem fröhlichen Szene- und Strandleben an der Spree mit Blick auf Reichstag und Bundeskanzleramt heute zu den international renommierten Institutionen in der Bundeshauptstadt. „Inzwischen sind wir so bekannt und beliebt, dass keiner mehr dazwischenfunkt“, hat sich Johanna Ismayr am jetzigen Standort bereits seit fünf Jahren behauptet. Die Jury lobt insbesondere den Mut und die unternehmerische Kraft der Seiteneinsteigerin, die als Mutter zweier kleiner Kinder neben ihrer Gastgeberrolle auch noch die Kommunikationsagentur Walks + Talks betreibt. Inzwischen kann sie die Gastronomie nicht nur während der Saison im Sommer auslasten, in der sich täglich rund 5.000 Gäste bei Speis und Trank entspannen, sondern auch mit zahlreichen Events für Gesellschaften und Firmen während der Wintermonate. Und waren es zu Anfang eher Journalisten und Politiker, die sich auf den ersten Bundespressestränden tummelten, hat seit geraumer Zeit auch der „gemeine Berliner und Tourist“ den Charme der Lokation entdeckt. Familien mit Kindern bevölkern den Strand im Sommer ebenso, wie nach 22.00 Uhr die Clubszene, die Ismayr mithilfe von Kooperationen mit Radiosendern begeistert. Die fehlende Sperrstunde in Berlin kommt dem Bundespressestrand für das Nachtleben entsprechend gelegen. Während der Hauptsaison im Sommer setzt das Objekt rund zwei Millionen Euro um, zu denen das Business to Business-Geschäft und Promotions maßgeblich beitragen. Eine Stammbelegschaft von rund 20 Personen und in der Spitze 150 Servicekräfte bilden das Team des Bundespressestrandes in Berlin.
www.bundespressestrand.de
Petros Siamitras behauptet sich mit seinem Riva seit über sechs Jahren als eines der bestbesuchten Szenelokale in dem wettbewerbsintensiven Umfeld des Düsseldorfer Medienhafens. Das Konzept des Vollblutgastronomen und Discjokeys aus Restaurant, Lounge und Bar mit einem prominenten, großen Terrassenbereich passt zum Trend der Düsseldorfer Szene des Sehens und Gesehen-Werdens. Als Erfolgsgeheimnis bezeichnet es der in Deutschland geborene Grieche, so ziemlich von jedem Stammgast die Vorlieben zu kennen und zu beachten, was er gerne zu sich nimmt und vor allem, wo er mit wem zu sitzen und zu kommunizieren pflegt. Dieses wichtige Insider-Wissen erwartet er auch von seinen rund 30 Mitarbeitern, die er trotz der unterschiedlichen Kapazitäten – im Winter 150 und im Sommer 350 Plätze – ganzjährig bei der Stange hält. Den Namen für sein Objekt entlehnte Siamitras dem italienischen Motorboothersteller Riva, dessen handgefertigte Holzyachten in den 50er- bis 70er-jahren als Inbegriff für gehobenen Luxus zu Wasser galten. Ein großes Riva-Modell ziert entsprechend auch den Bereich vor dem DJ-Pult. Die Affinität zur Gastronomie entstand bei Petros Siamitras in seiner Kindheit, als er zehn Jahre lang den Getränkegroßhandel seines Vaters erlebte. Seit 1990 arbeitete er in Mönchengladbach als DJ und ab 1997 als Inhaber eines Gastronomiebetriebes, bevor es ihn 2003 in die NRW-Landeshauptstadt zog. Trotz der Vorgeschichte – die Vorgänger-Lokale und Konzepte hatten in acht Jahren sechs Pächterwechsel erlebt – wagte sich Siamitras an das Unterfangen und gehört seitdem den erfolgreichen Pionieren der Szene im pulsierenden Medienhafen Düsseldorfs. Die Juroren beeindruckten vor allem die Nachhaltigkeit und die erfolgreiche gastronomische Mischung aus Restaurant, Lounge und Clubatmosphäre in einem sehr schwierigen und anspruchsvollen Umfeld.
www.riva-duesseldorf.de
Unternehmerischer Mut hat nach wie vor Zukunft
Die Kandidaten und besonders die Nominierten seien auch in diesem Jahr Vorbilder für die Branche und bewiesen, dass unternehmerischer Mut und Leidenschaft nach wie vor Zukunft hätten, lautete das Fazit der Juroren nach der Sichtung und Bewertung der eingereichten Bewerbungen. „Die Persönlichkeiten mit ihren erfolgreichen Konzepten und Strategien sind im Sinne der Idee des Deutschen Gastronomiepreises wiederum Vorbilder und Mut Macher für die Branche“, wertete auch Catharina Cramer den Wettbewerb 2010, Geschäftsführende Gesellschafterin der Warsteiner Gruppe und Schirmherrin des Preises, der am 21. Februar im Tipi in Berlin vergeben wird.