Auch wenn das Baby die Brust bekommt – spätestens mit dem ersten Tee schaffen sich viele Eltern eine Flasche an. Zum Glück sind die meisten Produkte im Test in Ordnung. In zwei Flaschen haben wir noch den bald verbotenen Problemstoff Bisphenol A gefunden.
In der Antike wurden sie aus Ton hergestellt, später verwendete man bisweilen Kuhhörner oder Bierflaschen, in die ein Baumwolllappen gestopft wurde. Die Rede ist von Babyflaschen. Wenn ein Säugling Babynahrung bekommt, brauchen Eltern sie immer, aber auch, wenn Mama stillt, sollte eine im Haushalt sein. So kann das Kleine auch unterwegs trinken oder Papa mal die Nachtschicht übernehmen.
Praktischerweise bestehen inzwischen die meisten Nuckelflaschen aus bruchsicherem Kunststoff. Pro Jahr werden allein in Deutschland fast sechs Millionen verkauft. Dem können auch die Skandale um Bisphenol A (BPA) nichts anhaben. Die Chemikalie ist Grundbaustein von Polycarbonat, das ist ein stabiler, glasklarer und hitzebeständiger Kunststoff, der untrennbar mit unserem Alltag verwoben ist: Autoteile, Brillengläser, CDs, Spielzeug, Beißringe oder Babyflaschen – überall steckt BPA drin.
ÖKO-TEST hat schon vor gut sieben Jahren nachgewiesen, dass sich BPA aus Babyflaschen lösen kann. Wie gefährlich die Massenchemikalie ist, darüber streiten die Experten. Fest steht aber: BPA hat eine ähnliche Wirkung auf den Körper wie das weibliche Hormon Östrogen. Säuglinge, deren Hormonsystem noch nicht ausgereift ist, kann es besonders stark beeinflussen.
Streit um Bisphenol A
Einige Wissenschaftler warnen, es gebe Hinweise, der Stoff könne auch in kleinster Dosierung bei Babys und Kleinkindern die Hirnentwicklung beeinträchtigen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält dagegen die im Alltag aufgenommenen Mengen für so gering, dass sie keine Gefahr sieht. Umweltbundesamt (UBA) und Umweltverband BUND werfen der EFSA vor, einseitig von den Interessen der Industrie beeinflusst zu sein.