Kurz-Interview mit Euro-Toques Sternekoch Wolfgang Dubs

Mal sehen ob Bundespräsident Christian Wulff sein Versprechen einhält, und während der Nibelungen-Festspiele zu Worms, vom Juni bis Juli 2011, zum zehnjährigen Jubiläum, tatsächlich bei Maître Wolfgang Dubs in dessen Rotisserié oder Restaurant „Zum Schiff“, einkehrt. Sternekoch Dubs jedenfalls muss Wulff mit seinem Können überzeugt haben, schließlich wurde Wolfgang Dubs zum Bundespräsidenten zitiert, der wollte wissen, wer denn der Mann gewesen sei, der ihm solch einen Gaumenschmaus bescherte. Bundespräsident Christian Wulff weilt derzeit auf Besuch in Baden-Württemberg. Euro-Toques sprach mit Wolfgang Dubs, und auch darüber, welche Küchen-Tipps Dubs seinen Kollegen in Baden-Württemberg gibt.

Hallo, Herr Dubs, war es ein großes Erlebnis, Bundespräsident Christian Wulff bei seinem Antrittsbesuch in Rheinland-Pfalz, speziell in Worms, bekochen zu dürfen?
Ja, ohne Zweifel, es war ein schönes Erlebnis. Und der Bundespräsident ist nett und sehr umgänglich, das merkte ich ja, als er mich nach dem Drei-Gänge-Menü zu sich bestellte, und wir dann zu dritt, Landesvater Kurt Beck war ja auch anwesend, ganz ungezwungen parlierten…

Worum ging es in diesem Gespräch?
Es schien ja auch lustig gewesen zu sein…
Ach, gewissermaßen um den Verlauf von Grenzen (Dubs schmunzelt) – Eigentlich sind wir ja Rhein-Hessen…quasi abgetrennt von der Pfalz. Wir einigten uns mit dem Minister von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, darauf, dass wir eben „besondere Rheinland-Pfälzer“ sind in Worms.

Wie viele Mitarbeiter Ihrer Küchenbrigade mussten Sie an diesem Tag koordinieren und anleiten?

Na, 17 Leute waren es dann…

Und es hat alles reibungslos geklappt?
Ja, aber ich muss auch sagen, dass ich ja nicht zum ersten Mal für eine größere Delegation gekocht habe – ich war schon für andere Bundespräsidenten im Einsatz, und somit hat man eben Erfahrungswerte…

Worauf legten Sie denn wert, bei der Zusammenstellung des Menüs?
Auf eine einfache und regionale Küche. Und die kam bestens an. Nicht zu üppig, denn laut Protokoll hatte der Bundespräsident eigentlich nicht so viel Zeit für das Mittagessen anberaumt – aber bei uns überzog er sogar…

Gab es Vorab-Besprechungen, kam ein „Vorkoster“ des Präsidenten?
…Nein, nein, ohne Vorkoster, alles baute von Anfang an auf Vertrauen und Respekt auf. Das Bundespräsidialamt wusste auch, auf wen es sich in Worms einlässt.

War die Delegation des Bundespräsidenten groß?
Nun, mit 15 Limousinen fuhren sie an. Letztendlich waren es an die 40 Personen, dazu die Ehrengäste…

Christian Wulff besucht nun Baden-Württemberg, haben Sie einen Tipp für Ihre Kollegen der Zunft, auf was sie achten sollten?
Ach, die meistern das schon – wichtig sind schon Gerichte, die die Region repräsentieren. Typische Produkte gibt es ja auch in Baden-Württemberg, die sich gut kombinieren lassen. Bloß keine Experimente, die die Leute überfordern…

Wir hören das Telefon im Hintergrund, bei Ihnen ist immer Action, Sie sind sehr gefragt, selbst die Chinesen haben bei Ihnen angeklopft, was macht das Projekt in der Nähe Beijings?
Ja, China marschiert – wir haben den Projektplan vor kurzem erhalten. Demnächst soll ich ja die chinesischen Köche coachen, die dann in ihrer Heimat, in diesem großen europäischen Gourmet-Tempel alles kochen sollen, was die chinesische Delegation einst hier bei mir und in anderen Regionen kennengelernt hat. Das wird bestimmt interessant, die Chinesen sind ja sehr wissbegierig…

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