Pächter Rothenberger freut sich über engagierten Auszubildenden
Marco Ehrt, Koch-Auszubildender in Auerbachs Keller Leipzig, belegte beim Bundesfinale der „Kochkronen der Regionen“ den dritten Platz und schaffte es damit von 177 Teilnehmern unter die besten Drei. „Ich freue mich sehr über die gute Platzierung“, sagt der 20-Jährige. „Damit hätte ich nie gerechnet.“ Auch sein Chef Bernhard Rothenberger ist mächtig stolz auf seinen engagierten Auszubildenden. Im Finale überzeugte Marco Ehrt die Jury, in der unter anderem Spitzengastronom Hans-Peter Wodarz saß, mit einer Apfel-Selleriesuppe mit Walnuss-Schmand, Entenbrust an eigener Soße mit Rotkohl und Kartoffelknödel sowie Birnen-Pumpernickelstrudel an Vanille-Eis.
„Es war eine tolle Erfahrung bei diesem Wettbewerb mitzumachen und hat mir Lust auf mehr gemacht“, sagt Ehrt, der bereits eine abgeschlossene Bäckerlehre vorweisen kann. Derzeit trainiert der 20-Jährige im Küchenteam seiner Berufsschule für die nächsten Wettkämpfe. Auch an seiner Arbeitsstelle, dem Traditionsgasthaus Auerbachs Keller, hat der angehende Koch viel zu tun, denn in der Restaurantküche hat das vorweihnachtliche Backen bereits seit einiger Zeit begonnen. Das Ergebnis der fleißigen Küchencrew: 30 hausgemachte Stollen sowie zwei Lebkuchenhexenhäuser zur Ergänzung der weihnachtlichen Dekoration in den festlich geschmückten Restauranträumen.
Pächter Bernhard Rothenberger wünschte, er hätte noch mehr so engagierte Auszubildende. „Trotz vieler Bewerbungen ist es leider im Moment schwierig, überhaupt ausbildungsfähige junge Leute für eine Ausbildung in der Gastronomie zu bekommen.“ Von den 18 möglichen Lehrstellen in Auerbachs Keller Leipzig, sind aktuell nur sechs belegt.
Der Auerbachs Keller in der Mädler-Passage ist die berühmteste Traditionsgaststätte in Leipzig. Bereits 1525 wurde hier an Studenten Wein ausgeschenkt. Seinen Namen erhielt das Lokal von seinem Gründer, dem Mediziner und Universitätsprofessor Heinrich Stromer von Auerbach (Oberpfalz). 1625 ließ sein Urenkel Johann Vetzer den Fassritt Fausts auf zwei Tafeln im Kellergewölbe malen. Diese inspirierten später Johann Wolfgang Goethe zur Faustdichtung und verhalfen der einstigen Studentenkneipe zu Weltruhm. Während der DDR-Zeit war der Auerbachs Keller vorwiegend eine Messegaststätte für westliche Besucher, die in Devisen zahlen mussten. Nach der Wende kam es unter neuem Investor zum Konkurs und zeitweiliger Schließung des Hauses. 1996 wurden die Türen des Kellers für die Leipziger und ihre Gäste wiedereröffnet. Seit dem Bestehen des Auerbachs Keller sind hier schätzungsweise rund 92 Millionen Menschen bewirtet worden. Einer amerikanischen Studie zur Folge rangiert Auerbachs Keller unter den zehn bekanntesten Gaststätten der Welt derzeit auf Rang fünf.
www.auerbachs-keller-leipzig.de