Der schlaue Schuh

Während der
Abschlussprüfungen 2006 könnte es in diesem Jahr zu einer neuen
Regelung kommen. Der Grund dafür ist ein Turnschuh-Phänomen, das sich
neuerdings mehr und mehr unter den Prüflingen verbreitet. Schüler und
Studenten kommunizieren die richtigen Antworten auf Prüfungsfragen
mit Hilfe ihrer Schuhe …

Der Turnschuh, mit dem während der Tests gerne mal geschummelt
wird, ist der so genannte „Stripe Shifter“ – ein Schuh mit fünf
Streifen auf der Aussenseite. Durch ein Schiebesystem lassen sich
Farbe und Höhe der einzelnen Streifen verändern. Wenn man jeder
Position der Streifen nun einen bestimmten Code zugrunde legt, kann
man eine eigene Geheimsprache entwickeln. Über die Internetseiten
www.kswiss.nl , www.kswiss.de und www.kswiss.co.uk haben sich gerade
unter Schülern entsprechende Losungen in den letzten Monaten
erheblich verbreitet.

Nachdem sich anfangs zügig eine Geheimsprache über die Streifen
entwickelt hatte, gab die Marke eine Untersuchung in Auftrag, um
herauszufinden für welchen Zweck die Codes benutzt werden. Es stellte
sich heraus, dass der Schuh ein beliebtes Werkzeug ist, um während
Prüfungen zu schummeln. Bei Multiple Choice-Tests wurden die
richtigen Antworten mit Hilfe der Turnschuhe weitergegeben. Ein
Streifen nach oben gezogen bedeutet Antwort A, zwei Streifen heisst
Antwort B, bei drei war C richtig und bei vier Streifen musste man
sein Kreuzchen bei Antwort D machen.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Turnschuh-Sprache hauptsächlich
für Liebesbotschaften genutzt, vor allem in den Niederlanden. Mehr
als 33% der verwendeten Codes reichten von einem vorsichtigen
Kompliment bis zu offenherzigen Flirtversuchen. Zum Beispiel: „Willst
du mit mir verkehren?“ oder „Ich habe Lust zu flirten!“.
Untersuchungen ergaben, dass die geheime Streifensprache auch im
Team-Sport Verwendung findet, um taktisch zu spielen und strategisch
zu attackieren. Besonders in Deutschland und England wird über den
Sprachcode auch das jeweilige Lebensmotto kundgetan: „Veni, vidi,
vici“, „Das Leben ist schön“ oder „Carpe diem“.

Die neue Turnschuh-Kommunikation ist durch das amerikanische Label

K-Swiss entstanden. Mit der Markteinführung in Europa entwickelte
sich unter den Kids und Jugendlichen schnell die Idee der
Streifensprache. Über die Position der Streifen werden persönliche
Nachrichten übermittelt und Informationen ausgetauscht.

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