So viel kostet die Maß Bier für ausländische Wiesn-Besucher
– Bierpreisindex: Preis der Wiesn-Maß im internationalen Vergleich
– Norweger trinken am billigsten – für Südafrikaner wird’s teuer
Das Oktoberfest feiert in diesem Jahr sein zweihundertjähriges Bestehen – mit steigenden Bierpreisen. Die Maß Bier kostet in den Festzelten zwischen 8,30 Euro und 8,90 Euro – im Durchschnitt über alle Zelte gerechnet sind das 8,65 Euro. Damit ist der Liter Bier für viele ausländische Besucher deutlich teuerer als in einer heimischen Bar – aber es gibt auch Gewinner. Das hat das Personalberatungsunternehmen ECA International festgestellt, das aus weltweiten Bierpreisen und Wechselkursen einen Bierpreisindex für die Wiesn erstellt hat. Danach sparen Besucher aus einigen Nationen beim Biertrip ganz erheblich. Für andere kann der München-Besuch zur finanziellen Belastungsprobe werden.
Tief in die Taschen greifen müssen Südafrikaner: Jedes Bier auf der Wiesn kostet sie mehr als doppelt so viel wie daheim. Besucher aus Großbritannien erwartet „nur“ ein Aufschlag von 35 Prozent. Aber auch alle Gäste aus Deutschland werden auf dem Oktoberfest ordentlich zur Kasse gebeten. Berliner zahlen beispielsweise 12,5 Prozent mehr als in der Bundeshauptstadt. Andere freuen sich hingegen auf eine günstige Sause: Dänen trinken die Maß 36 Prozent billiger als in der Heimat. Für Besucher aus Japan ist die Trinktour zwar immer noch preiswert – Bier kostet circa 30 Prozent weniger -, im vergangenen Jahr sparten sie jedoch noch 40 Prozent pro Liter „Helles“. Schweizer zahlen für den Gerstensaft ein Viertel weniger als daheim. Am besten kommen aber Gäste aus Norwegen weg: Verglichen mit heimatlichen Preisen ist für sie bei einem Trip durch alle Zelte quasi jedes zweite Bier umsonst.
Die diesjährige Wiesn ist die erste mit Rauchverbot. Das freut die Spanier: Sie kommen gar nicht erst in Versuchung. Zigaretten sind in Deutschland ungefähr 50 Prozent teurer als in Spanien. Um das vorhandene Sparpotenzial richtig auszuschöpfen, müssen Briten und Australier viel Zeit vor den Zelten verbringen: Zuhause zahlen sie 23 Prozent beziehungsweise 27 Prozent mehr für das Päckchen Glimmstängel.
Und wenn jemand etwas anderes als Bier trinken will? Amerikaner sparen beim Mineralwasser 37 Prozent. Franzosen müssen dafür doppelt so viel hinlegen wie im heimischen Bistro. Kanadier zahlen für Softdrinks in Deutschland 40 Prozent mehr als zuhause, Amerikaner fast das Doppelte.
Der Kater am Morgen danach kommt Gäste aus Australien teuer zu stehen: Kopfschmerztabletten sind in Deutschland doppelt so teuer wie in Down Under. Japaner sparen dagegen 25 Prozent.
Diese Zahlen basieren auf einer internationalen Lebenshaltungskostenstudie von ECA International aus dem März 2010. International tätige Unternehmen nutzen diese Daten zur Berechnung von Zuschlägen für ins Ausland entsendete Angestellte.