Sternekoch Mario Kotaska im SEAT Leon Supercopa auf dem
Nürburgring
Statt in seinem Lokal La Société im Kölner Kultviertel Kwartier
Lateng den Kochlöffel zu schwingen und neue Rezepte zu kreieren,
dreht der Star der Haute Cuisine ausnahmsweise im 300 PS starken
SEAT Leon Supercopa am Lenkrad. In der Rennserie, die im Rahmen
der DTM für Furore sorgt, maß er sich mit den Profis.
Mario und der schwarze Traumwagen
Seine große Leidenschaft gilt dem Kochen. Sowohl die Gourmetgerichte als
auch die zünftige Currywurst oder die ordentliche Portion Pommes mit Ketchup
oder Mayo stehen auf der Speisekarte von Sterne- und TV-Koch Mario Kotaska.
Seit 2006 führt Kotaska den begehrten Michelin-Stern. 2003 wurden ihm als
Küchenchef 16 von 20 Gault-Millau-Punkte verliehen – Auszeichnungen für
höchste Kochkunst. Genauso gerne serviert er aber auch leckere
Hausmannskost: In seiner mobilen Imbissbude namens „Bratwerk“, am
Fühlinger See in Köln zu finden, brutzelt der Meister seit Mai 2009 lecker,
schnell und mitunter auch richtig groß: Seine gigantischste Currywurst wog 177
Kilo. Das reichte für 1800 Portionen und fand selbstredend Einzug ins Guinness
Buch der Rekorde. „Verkauft habe ich das Ganze innerhalb einer Stunde“,
erzählt er. Kotaska selbst bezeichnet seinen lackschwarzen Imbiss-Wagen als
die Realisierung seines Kindheitstraums. www.bratwerk.de
Mario und das schwarze „Spielmobil“
Leckere Soßen, edle Dressings und Motorenöl: Mario Kotaskas Begeisterung für
das Kochen weckte die Oma, für die Liebe zum Motorsport sind die Formel-1-Heroen verantwortlich. Dass es den 36-jährigen Starkoch schon lange in den
Fingern juckt und er sich schon immer im Rennauto austesten wollte, gesteht
der Hesse freimütig: „Für mich ist das der Abenteuerspielplatz schlechthin“,
sagt Kotaska und schlüpft in den Rennoverall. Tags lernte der Sohn einer
Puppenkünstlerin und eines Verwaltungsoberrats den Supercopa-SEAT auf dem
Flugplatz in Mendig kennen. „Kein Vergleich zu dem, was mich hier auf dem
Nürburgring erwartet, aber immerhin weiß ich jetzt wie alles funktioniert.“
Nervös ist er trotzdem. „Als ich heute Morgen um 6.30 Uhr aufwachte, fragte ich mich, was ich hier eigentlich mache. Wenige Augenblicke später wusste ich es:
Autorennen fahren.“
Ein Ring, sie alle zu beherrschen – Mario in der Eifel
Das freie Training steht auf Mario Kotaskas Stundenplan. Zum ersten Mal misst er
sich mit den schnellen SEAT-Piloten, die schon seit Jahren im Rennauto sitzen und
ihr Handwerk meist im Kart von der Pike auf lernten. Bei Kotaska blieb diese
zweite Leidenschaft bis jetzt theoretischer Natur. „Motorsport hat mich schon
immer fasziniert“, erzählt er. „Aber erst vor einem Jahr ergab sich die Gelegenheit,
den lang gehegten Wunschtraum in die Tat umzusetzen.“ Natürlich sind die Profis
schneller, aber Kotaska wird mit jeder Runde besser. Nach dem Aufgalopp mit
dem freien Training steht das Qualifying an. Für die Profis im SEAT Leon
Supercopa ist dies die Gelegenheit, sich in der Startaufstellung für das erste
Rennen des Wochenendes eine gute Ausgangsposition zu verschaffen. Gastpilot
Kotaska sammelt derweil Erfahrung – und schaut aufmerksam in den
Rückspiegel. „Schließlich will ich den Jungs nicht die schnelle Runde versauen.“
Mario mittendrin
Die Bilanz nach 30 Minuten darf als gelungen bezeichnet werden. „Ich fühle
mich sehr wohl im Auto. Aber ich mache noch sehr viel falsch. So lass ich im
Streckenabschnitt Mercedes-Arena zuviel Zeit liegen.“ Kotaskas SEATMechaniker
sind zufrieden, weil der Starkoch immer schneller wird. Trotzdem
geht er vom letzten Startplatz ins Rennen. „Das zumindest erspart mir das
Getümmel nach dem Start“, meint der Motorsportneuling. Er fühlt sich aber
nicht nur auf, sondern auch neben der Rennstrecke pudelwohl: Beim Gang in
den Vorstart vor dem ersten Rennen am Samstag schreibt der TV-Koch
Autogramme. Sendungen mit Kotaska wie „Die Küchenchefs“ bei VOX, wo der
zweifache Familienvater mit seinen Kochkollegen Martin Baudrexel und Ralf
Zacherl schlecht gehende Restaurants unterstützt, sind sehr erfolgreich. Das
Kontrastprogramm heißt Supercopa – denn im Auto ist der Kochprofi alleine.
Mario auf Kurs – das Rennen
„Unmittelbar bevor die Startampeln angingen hatte ich einen Puls von 180.“
Danach aber ist die Aufregung völlig verflogen. Nach zwei Dritteln des Rennens
wird Kotaska überrundet, aber er fährt konstante Rundenzeiten. Der Meisterkoch
hat natürlich erwartet, dass die alten Hasen schneller sind. „Sie kennen Auto
und Strecke aus dem Effeff. Mein Anspruch war, an meine Grenzen zu gehen
und das Rennen fehlerlos zu beenden“, meint Kotaska. „Ich bin ohne Defekt durchgekommen“, freut er sich. Das gelang zwei Fahrern nicht, sie mussten das
Rennen nach technischen Problemen vorzeitig beenden. Kotaskas Versprechen
nach dem Supercopa-Debüt dürfte den beiden dabei helfen, ihr unglückliches
Abschneiden schneller zu vergessen: „Sie sind herzlich auf eine Currywurst und
eine Portion Pommes ins Bratwerk eingeladen.“ Dort ist Kotaska in seinem
Metier, aber er schließt eine Rückkehr ins Cockpit eines Rennwagens nicht aus:
„Es macht einfach sehr viel Spaß und man lernt während eines
Motorsportwochenendes viele interessante Menschen kennen.“