ÖKO-TEST Oliven:
Verdeckte Schwarzfärberei
Eine gute Nachricht für alle, die gerne Oliven essen. Das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat 24 Produkte, darunter sowohl grüne, schwarze als auch gefüllte Oliven, ins Labor geschickt und keine Pestizidrückstände gefunden – mit einer Ausnahme: Enttäuschenderweise ist gerade eine Bio-Marke belastet.
Auffällig waren auch die schwarzen Oliven von Lidl, die sehr viel Eisen enthalten. Zum Hintergrund: Viele Anbieter ernten die grünen, eigentlich noch unreifen Oliven, weil sie dann robuster sind und der Stein besser entfernt werden kann. Mit Hilfe von Eisensalzen werden sie dann geschwärzt. Lidl scheint dabei etwas zu tief in den Eisentopf gegriffen zu haben. Das Schwärzen der Oliven ist zwar erlaubt, doch die Menge an Zusatzstoffen sollte unbedingt eingehalten werden. Denn auch wenn Eisen für den Sauerstoffgehalt im Blut wichtig ist, ein Zuviel kann gesundheitsschädlich sein.
Übrigens sind die Hersteller gesetzlich nicht verpflichtet, schwarz gefärbte Oliven auf der Verpackung zu deklarieren; sie dürfen offiziell als „schwarze Oliven“ bezeichnet werden. Verbraucher können diese allerdings von den reifen, schwarz geernteten kaum unterscheiden. Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins, rät deshalb: „Wer abgepackte Ware kauft, sollte auf die Zutatenliste sehen. Ist hier Eisen-II-Gluconat angegeben, handelt es sich um geschwärzte Früchte.“
Der Test deckt noch weitere Schwächen auf: So bemängelt ÖKO-TEST bei acht Produkten, dass zu viele Früchte mit Schönheitsmängeln wie Druckstellen oder herausgefallenen Füllungen in der Verpackung stecken. Oliven können zwar nicht immer makellos sein, doch die Hersteller sollten sich zumindest an den Lebensmittelkodex halten. Dieser regelt international, wie viele Oliven in einem Glas Schönheitsfehler haben dürfen.
Das ÖKO-TEST-Magazin August 2010 gibt es im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.