Unbedenklicher Genuss von mariniertem Grillfleisch
Steaks und Koteletts, die in einer würzigen Soße schwimmen, sind beim Grillen sehr beliebt. In Scheiben oder Stücke geschnitten, geschnetzelt oder aufgespießt: Ein reichhaltiges Angebot an eingelegtem Fleisch vom Schwein, Lamm, Huhn bis hin zur Pute wartet abgepackt in den Selbstbedienungstheken von Supermärkten und Discountern darauf, von eifrigen Grillfreunden gewendet zu werden. Der Vorteil: Durch die würzige Marinade können die Grillstücke fix, weil fertig zubereitet, auf den Rost wandern und – sobald sie durchgegart sind – verzehrt werden. Der vielfach vorherrschende Verdacht, die Marinade diene in erster Linie dazu, die minderwertige Qualität von eingelegtem Fleisch zu übertünchen, entpuppt sich in vielen Fällen als Quatsch mit Soße. „An mariniertem Grillfleisch gibt es in der Regel nichts zu bemängeln“, bestätigt aktuell eine Kontrolle von 30 eingelegten Schweinefleischproben, die das Düsseldorfer Amt für Verbraucherschutz gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW durchgeführt hat: Bis auf einen Ausreißer war die Beschaffenheit der vorgefundenen Grillware einwandfrei. Nicht nur das: Obendrein war das Grillfleisch in sämtlichen Geschäften auch vorschriftsmäßig gekühlt. „Angesichts der warmen Außentemperaturen ist eine ununterbrochene Kühlung bei weniger als zwei bis vier Grad Celsius das A und O, damit das rohe Fleisch nicht verdirbt“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Um dies zu gewährleisten, gelten folgende Empfehlungen für den Kauf und die Zubereitung von mariniertem Grillfleisch:
Beschaffenheit: Grundsätzlich sollten Kunden beim Fleischkauf stets auf Geruch, Farbe und Konsistenz der Frischware achten. Ist zum Beispiel Schweinefleisch nicht mehr frisch, verfärbt es sich dunkelrosa und bekommt eine schmierige Oberfläche. Frisches Fleisch riecht neutral oder ganz leicht säuerlich, nie muffig oder süßlich. Das Fleisch sollte eine feste Beschaffenheit aufweisen und sich mit dem Finger nicht leicht eindrücken lassen. Bei abgepackter Ware können Geruch und Aussehen im Laden jedoch kaum beurteilt werden. Das Gleiche gilt, wenn Grillfleisch in reichlich Marinade – etwa mit viel roter Paprika – schwimmt. Deshalb ist der kritische Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum unverzichtbar: Je weiter das Haltbarkeitsdatum in der Ferne liegt, desto frischer ist das Produkt.
Kühlung und Verarbeitung: Auf dem Weg nach Hause sollte auch bei mariniertem Fleisch die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Deshalb gehört bei warmen Temperaturen am besten eine Kühl- oder Isoliertasche mit Kühlakkus zur Einkaufsausstattung. Falls die auf der Packung angegebene Kühltemperatur nicht eingehalten werden kann, verkürzt sich die Haltbarkeit. Deshalb ist es ratsam, beim Kauf von empfindlichen Lebensmitteln wie Fleisch noch eine Ehrenrunde im Geschäft zu drehen und solche Ware erst zum Schluss aus dem Kühlregal zu nehmen. Zu Hause gehört das Grillfleisch sofort in den Kühlschrank – bei maximal zwei bis vier Grad Celsius – und von dort möglichst rasch auf den Rost. Wichtig ist, dass das Fleisch vorm Brutzeln nicht lange in der Sonne schmort, sondern stattdessen beim Grillen vollständig durcherhitzt wird.
Persönliche Vorlieben: Marinade sorgt zwar für Konservierung und Würze beim Fleisch. Allerdings bleibt bei einer meist für alle Grillwaren verwendeten Einheitssoße die Vielfalt auf der Strecke. Wer Wert auf ein individuelles Geschmackserlebnis legt und zudem die Beschaffenheit der Ware gerne genauer in Augenschein nehmen will, würzt unbehandeltes Fleisch zu Hause am besten selbst.
Weitere Hinweise und Empfehlungen für Verbraucher zu mariniertem Grillfleisch bietet der gemeinsame Untersuchungsbericht der Verbraucherzentrale NRW und des Düsseldorfer Amtes für Verbraucherschutz unter www.vz-nrw.de/grillfleisch.