Aroniabeere

Die 12 mm dicke, dunkelblaue und säuerlich-herb schmeckende Aroniabeere ähnelt ein wenig einer Blaubeere und wächst an zwei Meter hohen Sträuchern. Die Aronia melanorcarpa Nero überzeugt vor allem, weil sie robust und frostecht ist sowie durch ihre Resistenz gegenüber Pilzen und Viren. Diese Vorzüge haben nun auch deutsche Obstbauern erkannt. So finden sich in Sachsen und Nordhessen immer mehr Felder mit dieser in Deutschland noch wenig bekannten Steinobstfrucht. Bisher sind es ca. 80 bis 90 Hektar, davon etwa -15 Hektar in Bioqualität werden hier angebaut. Verglichen mit 20 000 Hektar in der Ukraine oder 6 000 Hektar in Polen ist das noch sehr wenig, aber die Nachfrage steigt auch bei uns.

Ursprünglich aus Nordamerika stammend, war es ein russischer Biologe und Obstzüchter, der Anfang des 20. Jahrhunderts anfing verschiedene Sorten der Aroniabeere zu züchten. Bald schon trat sie als Heilpflanze in Russland und ganz Osteuropa ihren Siegeszug an. Die Aroniabeere hat einen der höchsten Gehalte an Anthocyanen. Dieses Flavonoid wirkt möglicherweise vorbeugend gegen Krebs. Außerdem findet sich in den Beeren reichlich Vitamin K und Vitamin C. Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel im menschlichen Körper und Vitamin C schützt als Radikalfänger die Zellwände in Haut und Körper vor gefährlichen Sauerstoffmolekülen.
Auch in Deutschland wird die Aroniabeere als Heilpflanze geschätzt. Man nutzt sie therapeutisch oder vorbeugend. Als pure Frucht sind die Beeren jedoch nicht verzehrsfähig, da sie Blausäure enthalten, die giftig ist. Sie kann aber durch Saften oder Kochen unschädlich gemacht werden. Und so kommt die gesunde Aroniabeere getrocknet, als Saft, Tee, Sirup, Likör oder Konfitüre in den Handel. Vor allem im Internet kann man die verschiedensten Produkte kaufen. Auch die Lebensmitteltechniker haben die besonderen Beeren für sich entdeckt. Sie gewinnen Lebensmittelfarbe aus der Aroniabeere, um zum Beispiel Fruchtgummis zu färben.
Andrea Kornblum, www.aid.de

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