So kocht die Schweiz

Die vierte Studie der Coop-Initiative «Ess-Trends im Fokus» liegt vor – Schweizerinnen und Schweizer kochen oft und gern – Mindestens einmal pro Tag eine warme Mahlzeit selber kochen – für mehr als die Hälfte
der Schweizer Bevölkerung ist dies eine Selbstverständlichkeit. Das zeigt die vierte Coop-
Studie «Ess-Trends im Fokus» auf. Dabei wurde das Kochverhalten unter die Lupe
genommen. Die meisten können als Hobbyköchin oder -koch charakterisiert werden, nur
für 11 % der Befragten ist Kochen eine Pflicht. Die Schweizer Bevölkerung wendet im
Schnitt beinahe eine Stunde auf, um unter der Woche ein Mittag- oder Abendessen
zuzubereiten.

Die Coop-Initiative «Ess-Trends im Fokus» untersucht regelmässig das Ernährungsverhalten
und -bewusstsein der Schweizer Bevölkerung. Nachdem sich die vorhergehenden Studien mit
der Schweizer Einstellung zu gesundem, schnellem Essen und der Zusammenhang von Essen
und Gesundheit befassten, behandelt die vierte Befragung das Thema
«So kocht die Schweiz».

Ermittelt wurde unter anderem, ob und wie gekocht wird, welche Zutaten zum Kochen verwendet
werden, sowie von wem die Schweizer Bevölkerung Kochen gelernt hat.

So kocht die Schweiz
In der Schweiz wird oft gekocht – und gemäss der Selbsteinschätzung der Befragten auch gut.
85 % der Befragten kochen mehrmals pro Woche eine warme Mahlzeit, 64 % kochen täglich.
Der Zeitaufwand dafür ist beträchtlich. Er beträgt unter der Woche knapp eine Stunde, am
Wochenende sogar beinahe eineinhalb Stunden. Nur gerade 4 % der Befragten kochen nie, der
grösste Teil davon sind Männer. In der Westschweiz wird häufiger gekocht als in der
Deutschschweiz.

Frische Zutaten werden von 94 % der Befragten beim Kochen verwendet und sind für 75 % gar
wichtig. So werden Salat- und Pastasaucen meist selber zubereitet, eine Minderheit von rund 10
% bäckt sogar das Brot selber. Ebenfalls hohes Augenmerk wird auf saisonale Produkte und
Ausgewogenheit gelegt. Und auch der Preis und Aktionen spielen beim Menü eine Rolle. Nur für
11 % der Befragten ist Kochen eine Pflicht. Der grösste Teil sieht Kochen als Hobby und probiert
gerne neue Rezepte aus, in der Westschweiz sind die Kochenden kreativer als in der
Deutschschweiz. Auch wärmen die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer mehr
Fertiggerichte.

Italianità und Autodidaktik
Bei den Gerichten liegen Speisen aus Italien leicht vor der Schweizer Kost; 85 % der Befragten
kochen immer oder oft italienische Gerichte, und 80 % bevorzugen traditionelle Menüs. Da
erstaunt auch nicht, dass Pastagerichte hoch im Kurs liegen. Vegetarisch kochen nur 25 %, es
sind eher weibliche Köchinnen aus der Deutschschweiz. Kochen gelernt wurde meist von den
Eltern. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat sich das Kochen jedoch selbst beigebracht.

Die Schweizer Bevölkerung hat traditionelle Vorbilder, so nennen 30 % der Befragten die Mutter
oder den Vater als Vorbild in der Küche. Promiköche hingegen haben einen geringeren
Stellenwert.

Mehr als die Hälfte der Befragten kocht nach Rezepten aus Betty-Bossi-Kochbüchern. Auch
andere Kochbücher, das Internet und Bekannte sind Freund und Helfer in der Küche. Die
Kreativität kommt aber nicht zu kurz; ein Drittel kreiert eigene Rezepte. Gekocht wird am
häufigsten am Herd oder im Backofen. Der Steamer hat die Mikrowelle überflügelt: 26 %
benützen ihn oft, während die Mikrowelle nur von 5 % oft verwendet wird. Am seltensten kommt
die Friteuse zum Einsatz.

Vier unterschiedliche Kochtypen
Durch die Befragung konnten vier verschiedene Kochtypen identifiziert werden. Diese
unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Einstellung zum Preis und den Zutaten. So sind die
«desinteressierte Köchin» und die «umwelt- und gesundheitsbewusste Köchin» nicht besonders
preisbewusst. Ganz im Gegensatz zur «Hobbyköchin» und der «preisbewussten Pflichtköchin»;
hier wird auf den Preis der Lebensmittel geachtet. Die Zutaten müssen bei der «Hobbyköchin»
und der «umwelt- und gesundheitsbewusste Köchin» frisch sein, wobei die anderen beiden
Kochtypen eher Fertigprodukte beim Kochen bevorzugen. Mit einem Anteil von 44 % stellen die
Hobbyköchinnen und -köche die grösste Gruppe.

Fachliche Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
Die repräsentativen Coop-Studien zum Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer
Bevölkerung werden regelmässig durchgeführt und publiziert. Die Schweizerische Gesellschaft
für Ernährung SGE ( www.sge-ssn.ch ) begleitet das Projekt «Ess-Trends im Fokus» fachlich und
stellt sicher, dass es hohen ernährungswissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
Alle Studienergebnisse sind publiziert unter www.coop.ch/esstrends

Sende
Benutzer-Bewertung
5 (2 Stimmen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

×