Ohne Bienen nichts zu essen

Fleißige Nutztiere sorgen nicht nur für Honig-Genuss

Jetzt summen und brummen sie wieder durch die Luft. Etwa 750.000 Bienenvölker mit jeweils bis zu 60.000 Bienen sind in Deutschland unterwegs, um Blütennektar zu sammeln und daraus Honig zu machen. Dahinter steckt ein Menge Arbeit: Bis zu 10 Millionen Blüten muss eine Biene anfliegen, um ein Kilo Honig zu erzeugen. Dabei legt sie etwa 40.000 Kilometer zurück – so viel wie einmal um die Erde. Doch Bienen sorgen nicht nur für süßen Honig. Nach Rindern und Schweinen gelten die fleißigen Insekten als drittwichtigste Nutztiere. Denn rund 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig – von Obst und Gemüse bis zu Futterpflanzen für Tiere.

So große Leistungen können die kleinen Nutztiere nur erbringen, weil sie perfekt zusammen arbeiten – fast als wären sie ein einziger Organismus. Grund genug, den fleißigen Bienen mit Respekt zu begegnen. Angst muss man dagegen vor Bienen nicht haben. Sie stechen selten und erscheinen kaum am Kaffeetisch. Wie man Bienen und Wespen unterscheidet und wie man sich Insekten gegenüber verhalten sollte, zeigen unsere Infokästen.
Mehr Wissenswertes über Bienen und Honig gibt es auch auf den Website www.bihophar.de und www.heimathonig.de .

Kurzer Sommer als Mädchen für alles
Im Gegensatz zu Wespen, Hummeln und Hornissen überlebt ein Teil des Bienenvolkes den Winter. Die Königin und etwa 6.000 bis 8.000 Arbeitsbienen überwintern im Stock. Im Frühjahr werden die Tiere bei Außentemperaturen über 10 Grad wieder aktiv. Die Königin beginnt Eier zu legen, in Bestzeiten bis zu 2.000 Stück am Tag. Zunächst übernehmen die Winterbienen die Brutpflege. Nach und nach werden sie jedoch durch die neu schlüpfenden Sommerbienen ersetzt.

Die Sommerbienen erfüllen in ihrem nur vier bis sechs Wochen dauernden Leben nacheinander verschiedene Aufgaben. Während der ersten zehn Tage sind sie für das Putzen des Stockes zuständig und füttern ab dem dritten Tag zugleich die neue Brut. Nach gut zehn Tagen sind ihre Wachsdrüsen so weit ausgereift, dass sie beim Bau der Waben helfen. Erst nach zweieinhalb Wochen Stockdienst geht es raus in die Natur zum Pollen- und Nektarsammeln.

Männliches Schicksal: verwöhnen, befruchten und sterben

Im Sommer wächst das Bienenvolk auf 30.000 bis 60.000 Tiere an. Dazu zählen etwa 500 bis 2.000 Drohnen. Die männlichen Tiere können nicht selbst fressen, sondern werden von den Arbeitsbienen nur zu einem Zweck gepäppelt: zum Befruchten der Königin. Höhepunkt ihres kurzen Lebens ist der Hochzeitsflug mit der Königin. Danach werden die Drohnen von den Arbeiterinnen bei der so genannten „Drohnenschlacht“ aus dem Stock vertrieben und sterben.

Die Königin speichert den Samen. Er reicht aus, um während ihrer Lebenszeit von drei bis fünf Jahren jährlich 100.000 bis 200.000 Eier zu legen. Die Königin entsteht übrigens aus einer ganz normalen Bienenlarve. Sie wird jedoch ausschließlich mit dem speziellen, eiweißreichen Futtersaft „Gelee Royale“ gefüttert. So wird sie bis zu dreimal größer als Arbeiterinnen und ist als einzige fruchtbar.

Wie die Bienen Honig machen
Bienen sammeln den Nektar der Blüten und den zähflüssigen Honigtau von Bäumen. Doch wie entsteht daraus Honig? „Der Nektar oder Honigtau wird von Biene zu Biene weitergereicht“, erklärt Heinrich Schulze, Honig-Experte von Bihophar, „und jede reichert ihn mit Enzymen an, die einen Teil des gesundheitlichen Wertes von Honig ausmachen. Zugleich entziehen sie dem flüssigen Nektar Wasser.“ Erst wenn der Wassergehalt weniger als 20% beträgt, wird der Honig zum Reifen in die Waben eingelagert und mit einer festen Wachsschicht verdeckelt. Schulze ist Geschäftsführer des größten deutschen Honigabfüllers Fürsten-Reform. Er ist mit Honig aufgewachsen, da schon sein Vater und Großvater das seit über 75 Jahren bestehende Familienunternehmen leiteten. Bis heute ist er fasziniert vom Fleiß der Bienen, denn eine Biene muss eine Million Blüten anfliegen, um 300 Gramm Blütennektar zu sammeln, woraus schließlich 100 Gramm Honig entstehen.

Wussten Sie schon, dass Bienen eines Volkes immer die gleichen Blüten anfliegen, bis der Nektar dieser Sorte in der Umgebung erschöpft ist? Durch diese Trachtstetigkeit der Bienen ist es möglich, nahezu reinen Rapshonig oder Heidehonig zu ernten.

Keine Angst vor Bienen und Co.
Schwirren am Kaffeetisch im Freien schwarz-gelbe Insekten herum, sind das in der Regel keine Bienen, denn Bienen interessieren sich kaum für Lebensmittel. Meistens handelt es sich um Deutsche Wespen oder Gemeine Wespen. Am besten hilft es, Ruhe zu bewahren. Wespen stechen nur wenn sie sich bedroht fühlen – und heftige Bewegungen können Wespen als Bedrohung verstehen. Bei Wespen beliebte Lebensmittel sollten möglichst abgedeckt und süße Getränke mit einem Strohhalm getrunken werden. Auf jeden Fall sollte man Kindern den Mund sorgfältig abwischen. Man kann zudem für die Wespen einen Teller mit überreifen Weintrauben, Schinken oder Süßspeisen etwas abseits stellen. Allergiker können sich durch eine Hyposensibilisierung vor heftigen Reaktionen auf Insektenstiche schützen.

Auch kochmesser.de ist Imker. Auf dem großen Firmengelände von kochmesser.de in Wildau südlich von Berlin leben seit Anfang des Jahres 2 Bienenvölker.

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1 Antwort auf „Ohne Bienen nichts zu essen“

  1. Liebes Team,

    Euer Beitrag über Honig und Bienen ist größtenteils richtig und gut. Mir fehlt aber jedes Verständnis, wieso ihr ausgerechnet auf einen Konzern verlinkt, der im großen Stil Honig importiert. Importhonig bringt uns hierzulande rein gar nichts hinsichtlich der Bestäubung. Die Bestäubungsleistung der Bienen ist notwendig für die meisten Nutz- aber auch Wildpflanzen und macht wirtschaftlich rund das 10fache des Wersts von Honig aus. Ein Hinweis für die Leser, wie wichtig es ist, Honig aus Deutschland zu kaufen, wäre daher noch wichtig, verbunden zum Beispiel mit einer Info-Seite deutscher Imker: http://www.heimathonig.de – dort finden Ihre Leser Imker in Deutschland und können den Honig sinnhaft direkt beim Imker kaufen.

    Viele Grüße
    K.S.

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