Der deutsche Reiseveranstalter alltours entschied heute mit Firmengründer Willi Verhuven, ab sofort alle Delfinarien-Touren in der Türkei ohne zeitliche Beschränkung aus dem Programm zu nehmen. Thomas Cook teilte ebenfalls heute mit, dass zumindest bis zu einer Überprüfung mit Mai „Delfinarien in der Türkei aus dem Ausflugsprogramm für den deutschen Markt“ gestrichen werden. Das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte die Reiseveranstalter darüber informiert, dass im Februar innerhalb weniger Tage vier Delfine im Delfinarium „Sealanya“ in Alanya unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen waren. Insgesamt zehn der in Gefangenschaft gehaltenen Delfine stammten aus der grausamen Delfintreibjagd in Taiji/Japan. Das konnte das WDSF durch Vorlage des Kaufvertrags beweisen.
Die verbliebenen Delfine müssen weiterhin an den Show-Vorführungen teilnehmen, wobei die Zuschauer mit Straßenschuhen zu lautstarker Diskomusik auf der Plattform der Delfine tanzen. Der größte deutsche Türkei-Reiseanbieter, Öger Tours, hatte bereits im Februar auf die Hinweise der Delfinschutzorganisation reagiert und sofort sämtliche Delfinarien in der Türkei aus dem Programm genommen.
Das WDSF hatte Mitte letzten Jahres nach Überprüfung der Delfinarien an der türkischen Riviera in Antalya, Kemer, Belek und Alanya auch die deutschen Konzernveranstalter aufgefordert, die Delfinarien-Touren vollständig zu streichen. Nach dem Oscar-prämierten Kinofilm „Die Bucht“ mit dem Ex-TV-Trainer der Serie „Flipper“, Ric O’Barry, gab es weltweit Proteste über den japanischen Export der unter grausamstem Umständen gefangenen Delfine. Rund 20.000 Delfine werden alljährlich in den japanischen Küstenregionen getötet, wobei die Stärksten und Schönsten für Preise von bis zu 150.00 Dollar an Delfinarien verkauft werde. Erst dadurch lohnt sich das Töten der „Fischfresser“, wie die japanischen Fischer die Meeressäuger bezeichnen. Das lukrative Einnahmegeschäft der Delfinarien rechtfertigt offenbar die hohen Kaufpreise. Es handelt sich weltweit um ein Milliardengeschäft. O’Barry ist beratendes Mitglied im WDSF und verurteilt zusammen mit der Organisation grundsätzlich die Gefangenschaft von Delfinen.
TUI zog ebenfalls erste Konsequenzen aus WDSF-Kritik und stoppt bis zu einer weiteren Überprüfung vorläufig sämtliche Delfinarien-Touren in der Türkei. Schauinsland-Reisen teilte dem WDSF am vergangenen Freitag mit, dass ihr Angebot i.d.R. dem der TUI entspricht und schreibt: „Die Ausflüge befinden sich schon bereits seit längerem nicht mehr im Programm.“ Rewe Touristik mit Jahn und ITS ist noch zurückhaltend und teilt mit, dass lediglich „Jahn Reisen im Winter keine Delfinausflüge im Programm hat“ und in den Sommerkatalogen keine Delfinausflüge in der Türkei angeboten werden. „Über das lokale Ausflugsprogramm für den Sommer ist noch nicht entschieden“, schreibt die Rewe Group – dies sollte eigentlich bis Ende März erfolgen.
Es ist beschämend, das manche Reiseveranstalter zögern, die Delfinarientouren aus dem Programm zu nehmen. Diese Veranstalter werde ich in Zukunft meiden!
Spätestens seit dem Film „Die Bucht“ muss jeder Mensch wissen, wie sehr Delfine in den kleinen Betonbecken leiden, ganz zu schweigen von der Entnahme aus der natürlichen Umgebung.
Leider sind die meisten Menschen immer nur auf Profit aus, somit ist das Wohlergehen der intelligenten Tiere nebensächlich. Selbst den Tod nehmen die Delfinarienbetreiber und Besucher solcher Delfingefängnisse billigend in Kauf.
Ein Apell an den gesunden Menschenverstand:
Bitte bitte, geht nicht in Delfinarien, unterstützt dieses blutige Milliardengeschäft nicht und bucht nicht bei Reiseveranstaltern, die solche Gefängnisse unterstützen!