Neue europäische Standards für Weinwerbung

Neue europäische Standards für Weinwerbung

Die europäische Weinbranche hat neue Standards für die kommerzielle Kommunikation für Wein definiert, die sich unmissverständlich gegen einen übermäßigen oder missbräuchlichen Konsum von Wein beziehungsweise Sekt richten. Sie orientieren sich an den Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke.

In elf Punkten verpflichten sich die Unternehmen unter anderem, dass durch kommerzielle Kommunikation Kinder oder Jugendliche nicht zum Trinken von Wein aufgefordert oder animiert werden dürfen. Es darf auch nicht der Eindruck erweckt werden, dass ein niedriger Alkoholgehalt von Wein missbräuchlichen Konsum verhindere oder dass Wein­konsum zur gesellschaftlichen Akzeptanz oder zum sozialen Erfolg nötig sei. Selbstverständlich ist auch jede werbliche Verbindung zum Weinkonsum im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz und während der Schwangerschaft untersagt.

Redaktionelle Medieninhalte sowie allgemeine Informationen, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse über gesundheitliche Wirkungen des Weinkonsums im Positiven wie im Negativen aufklären, sind von den neuen Standards nicht betroffen.

Zuwiderhandlungen können als Verstöße gegen die Verhaltensregeln des Deutschen Werberats geahndet und mit Sanktionen versehen werden. Jeder Verbraucher kann sich über Werbemaßnahmen beim Deutschen Werberat beschweren.

Die Etablierung der neuen Kommunikationsstandards erfolgt im Rahmen der europäischen Initiative WINEinMODERATION (WiM). Mit dieser Initiative hat sich die europäische Weinwirtschaft gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, durch umfassende Aufklärung sowohl der Verbraucher als auch der eigenen Branche einen aktiven Beitrag zur Verminderung alkoholbedingter Schäden zu liefern. Dieses Programm wird hierzulande vom Forum der Deutschen Weinwirtschaft getragen, deren Mitglieder den Weinsektor weitgehend repräsentieren, sowie vom Verband der Deutschen Sektkellereien. Der Deutschen Weinakademie (DWA) obliegt die Federführung und Koordination.

Das umfassende Regelwerk ist als Leitlinie für die neun EU-Länder zu sehen, die die WiM-Initiative unterstützen. Dazu zählen neben Deutschland bislang Spanien, Frankreich, Italien, Portugal, Großbritannien, Zypern, Griechenland und Österreich.

Im Rahmen von WINEinMODERATION hat die Weinwirtschaft außerdem ein europäisches wissenschaftliches und politisches Informationszentrum (Wine Information Council WIC) geschaffen, das von der DWA europaweit koordiniert wird.

Die vollständigen Kommunikationsstandards für Wein sowie weitere Informationen gibt es unter www.wineinmoderation.eu. Sie können außerdem bei der Deutschen Weinakademie angefordert werden. E-Mail: laux@deutscheweinakademie.de, Fax: 06131-282910.

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