Sie wird zwar mit Hinweisen wie „naturbelassen“ beworben, aber leider kann die Gojibeere die damit verbundenen Erwartungen nicht immer erfüllen. Mitarbeiter der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung mussten nach zwei Untersuchungen im Jahr 2009 nun erneut feststellen, dass die Gojibeere offensichtlich zu den Obstsorten mit vergleichsweise hoher Pestizidbelastung gehört.
Die Kontrolleure zogen im Lebensmittelhandel 15 Proben getrockneter Gojibeeren, eine davon aus ökologischem Anbau. Nur diese war nicht zu beanstanden. In den übrigen fand sich ein Pflanzenschutzmittelcocktail von 34 unterschiedlichen Pestiziden. In 13 Proben lagen die Rückstände des Pflanzenschutzmittels „Acetamiprid“ teilweise deutlich über den gesetzlich zulässigen Höchstmengen. Die entsprechenden Produkte wurden von den Behörden aus dem Handel genommen. Von einer Gesundheitsgefährdung sei aber nicht auszugehen, sollte man bereits von diesen Beeren gegessen haben.
Die Gojibeere ist in den vergangenen Jahren als traditionelles Heilmittel der chinesischen Medizin auch in der westlichen Welt in Mode gekommen. Aufgrund vieler wertvoller Inhaltsstoffe wie antioxidativer, zellschützender Substanzen gilt sie als Jungbrunnen und Fitmacher. Sie ist die Frucht des Bocksdorn-Strauches und sieht aus wie eine längliche Hagebutte. Der Anbau erfolgt vorwiegend in Asien, besonders China. In getrockneter Form ähnelt die Wolfsbeere, wie sie auch heißt, einer Rosine. Es gibt Gojibeeren unter anderem in Müsli- und Nussmischungen sowie als Saft oder Tee.
Gute Alternativen zu den exotischen Früchten liegen direkt vor der Haustür: Heimische Beerenfrüchte, wie zum Beispiel Erdbeeren, Heidel- oder Johannisbeeren enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe und ihr Verzehr unterstützt deshalb einen gesunden Lebensstil.