Fünf Programme im COMPUTERBILD-Test – Fünf mal „ausreichend“ – Unverständliche Übersetzungen und hohe Preise
Wer eine E-Mail auf Englisch schreiben will oder mit einer englischen Bedienungsanleitung kämpft, wünscht sich mitunter einen Dolmetscher. In solchen Fällen können Übersetzungsprogramme helfen – versprechen zumindest deren Hersteller. So sollen beispielsweise „qualitativ hochwertige Übersetzungen“ von Dokumenten, Internetseiten und E-Mails möglich sein. Ob die digitalen Helfer diesen Anspruch erfüllen, hat COMPUTERBILD bei drei Programmen zwischen 49 und 100 Euro sowie zwei kostenlosen Online-Übersetzern überprüft (Heft 7/2010, ab Samstag im Handel erhältlich).
Die Programme übersetzen einzelne Wörter und ganze Texte vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt. Außerdem klinken sie sich praktischerweise direkt in E-Mail-Programme und in die Textverarbeitung Word ein, Texte lassen sich darin mit einem Klick übersetzen. Im Gegensatz dazu eignen sich Online-Dienste eher zum Übersetzen von Internetseiten, denn andere Texte muss der Nutzer meist erst in ein Eingabefeld kopieren.
Im COMPUTERBILD-Test überzeugten die Kaufprogramme jedoch nicht: Ins Deutsche übersetzte Texte klangen holprig, waren grammatikalisch falsch, und viele Begriffe wurden falsch übertragen. So heißt es laut Personal Translator 14 von Linguatec (49 Euro) in einer Flugbestätigung: „Träger können zusätzliche Gebühren für kariertes Gepäck anwenden.“ Und Promt Office 9.0 (100 Euro) übersetzte aus einem Microsoft-Hilfe-Forum: „Wenn Sie diese Information sehen starten, den F8 Schlüssel auf Ihrer Tastatur wiederholt freundlich zu klopfen.“
Am besten funktionierte die Übersetzung einfacher, kurzer Sätze, beispielsweise Nachrichten englischer Internetseiten. Das Promt Office 9.0 bot noch die beste Textqualität im Test. Zwar waren drei von zehn damit erstellten Übersetzungen unverständlich, bei den restlichen Texten ließ sich aber immerhin noch der Sinn erfassen. Doch wie auch bei dem Linguatec-Programm und Babylon 8 (80 Euro) reichte es insgesamt nur zu einem „ausreichend“. Auch wer umgekehrt Texte ins Englische bringen will, sollte auf die Hilfe der Programme verzichten – die Qualität der Ergebnisse war zu schlecht. Das ist deutlich zu wenig, vor allem angesichts der hohen Preise für die Programme. Ebenso schwach waren die Sprachkenntnisse der beiden kostenlosen Online-Übersetzer „Google Sprachtools“ und Microsofts „Bing Translator“. COMPUTERBILD kürte deshalb keinen Testsieger. Immerhin sind die Internetdienste gratis – und damit erste Wahl, wenn der Sinn fremdsprachiger Texte erfasst werden soll.
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