Wein Mallorca – Bodega Miquel Oliver – Eine Powerfrau auf Erfolgskurs
Ich will nicht viel über den Wein reden, lasst ihn uns probieren, denn er spricht für sich selbst.“ Mit diesem Satz begrüßt uns Pilar Oliver in der Bodega Miquel Oliver. In vierter Generation führt nun Pilar gemeinsam mit ihrem Mann die renommierte Familienkellerei, die seit 1912 zwischen den schmalen Straßen von Petra liegt. Von rund 10 Hektar eigener Rebfläche und Trauben benachbarter Weinbauern werden in der traditionellen Kellerei 250.000 Flaschen Wein produziert. Die kies- und sandhaltigen Böden bilden eine gute Grundlage für die autochthonen Rebsorten Manto Negro und Callet, ebenso wie für die internationalen Gewächse wie Syrah, Merlot und Muskat. Gerade letzterer spielt in der Geschichte der Bodega eine richtungsweisende Rolle. Denn der trocken ausgebaute Muskat wurde 1991 durch die „Unión de Sumilleres Española“ zum besten Weißwein des Landes gekürt und leitete damit den Aufstieg des Weingutes ein. Das Flaggschiff des Portfolios ist ganz klar der „Aía“. Ein klassischer Merlot, der seine Bekanntschaft mit dem Holz nicht verheimlicht. Er ist ein wunderbarer Beweis für den verdient guten Ruf des Hauses. Belohnt wird dieser Wein mit der Vergabe von 89 Punkten im Peñin 2008, sogar noch übertroffen von Ses Ferritges, einem Crianza mit 90 Punkten. Pilar ist mit dem Weinbau auf Mallorca aufgewachsen, ihr Wissen und ihre Ausbildung erlangte sie aber in den verschiedensten französischen Weinregionen, was sich noch heute – gerade in der Wahl der Rebsorten – widerspiegelt. Vor 13 Jahren trat die studierte Oenologin in die Fußstapfen ihres Vaters und leitet seitdem die Bodega. Nach eigens gesetzten Qualitätsmaßstäben fordert sie sich und die Weine Jahrgang für Jahrgang aufs Neue heraus. Der unter den engen Gassen Petras gelegene Weinkeller ist atemberaubend. Das imposante Kreuzgewölbe, die freigelegten Steinmauern und eine stimmungsvolle Illumination laden zwischen amerikanischen und französischen Barriques zum Verweilen ein. Experimentierfreudigkeit wird sowohl im Weinberg als auch im sehenswerten Gewölbekeller groß geschrieben. Neue Rebsorten, neue Eichenholzfässer, neue Technik – unter der weiblichen Leitung des Betriebes wird innovativ, aber stets mit Bedacht auf die bewährten Traditionen gearbeitet. Wer Pilar sieht, weiß, dass sie ihr Handwerk versteht. Ihre von Tanninen getünchten Hände verraten, dass sie fühlt, was in die Flasche kommt. Eine Erweiterung der Bodega und der Produktion kommt für die Powerfrau und ihre Familie nicht in Frage. Die momentane Betriebsgröße erlaubt es ihr, immer noch Herrin über das Treiben zu sein. Weinberge, Produktion, Verkauf und ihre zwei Kinder hat sie stets im Blick und verleiht somit den Erzeugnissen der Bodega ihre persönliche, weibliche und unverkennbare Handschrift.