Amerikaner werden nicht noch fetter

Adipositas-Epidemie in den USA könnte ihren Höhepunkt erreicht haben

In den USA sind 68 Prozent der Erwachsenen übergewichtig, die Hälfte davon ist adipös. Neue Daten lassen vermuten, dass die Adipositasrate sowohl bei Frauen als auch bei Männern stagniert.

Zwar führt Nauru im Südpazifik die Rangliste der Länder mit den höchsten Übergewichtsraten an: Über 80 Prozent der Bevölkerung sind adipös, weitere 14 Prozent übergewichtig, wie Zahlen der World Health Organisation WHO von 2005 belegen. Dennoch gehören die USA mit über 300 Millionen Einwohnern zu den am stärksten betroffenen Ländern, was die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht und Adipositas betrifft.
Die neuen Zahlen der Untersuchung „National Health and Nutrition Examination Survey” NHANES lassen auf eine Stagnation der Anzahl Übergewichtigen schliessen, berichten die Autoren in der Januar-Ausgabe des amerikanischen Fachmagazins „JAMA“. In der Untersuchung NHANES wurden Daten zur Entwicklung von Körpergrösse und -gewicht von US-Bürgerinnen und US-Bürgern während der letzten fünf Jahrzehnte gesammelt. Sie ermöglichen eine Rückverfolgung des Adipositas-Trends.
Konkret analysierten die Autoren die neuesten NHANES-Daten von 2007-2008 und verglichen diese mit den Daten von 1999-2006. „Bei den Frauen stellten wir keine signifikanten Veränderungen über die Dekade von 1999 bis 2008 fest, bei Männern gab es zu Beginn einen linear ansteigenden Trend, jedoch unterschieden sich die Messungen von 2003-2004, 2005-2006 und 2007-2008 nicht mehr signifikant voneinander.“ Der Anstieg der Adipositasrate zwischen 1976-1980 und 1988-1994 sowie zwischen 1988-1994 und 1999-2000 setzte sich in der Periode von 1999-2008 somit nicht fort, insbesondere nicht bei Frauen.

Im Leitartikel der Fachzeitschrift weist Michael Gaziano vom Massachusetts Veteranenforschungs- und Informationszentrum darauf hin, dass der neue Trend zwar eine gute Nachricht sei, dass Übergewicht und Adipositas jedoch weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem in den USA seien. Je länger mit radikalen Massnahmen gegen die Übergewichtsepidemie zugewartet werde, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass die Fortschritte in der Bekämpfung chronischer Krankheiten der letzten 40 Jahre zunichte gemacht würden. Als Konsequenz sei auch eine verminderte Lebenserwartung zu erwarten.
In der Schweiz sind laut der Gesundheitsbefragung von 2007 37 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig, davon 8 Prozent adipös. Seit 2002 seien jedoch keine signifikanten Zunahmen verzeichnet worden.

Quelle: www.sge-ssn.ch

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