Expertenrat: So bewahren Sie Brot richtig auf – und beugen Schimmel und Verschwendung vor
Informationen der BBC zufolge hungern eine Milliarde Menschen – die meisten in Entwicklungsländern. 8,8 Millionen von ihnen, vor allem Kinder, sterben jedes Jahr an den Folgen ihrer Unterernährung. In Entwicklungsländern fehlt es an dem, was hierzulande oft im Müll landet: Brot. Das Grundnahrungsmittel wird von uns weggeworfen, weil es altbacken schmeckt oder gar schimmelt. Dieser oft verschwenderische Umgang mit Brot & Co. muss nicht sein – wenn Verbraucher bei Lagerung und Einkauf des Nahrungsmittels verantwortungsbewusster vorgehen.
Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer, Leiter des Instituts für Sicherheit und Qualität bei Getreide des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel (Max Rubner-Institut), erklärt im YaaCool-Interview, wie unser täglich Brot & Co. aufbewahrt werden sollte, so dass es nicht schimmelt, welche und warum manche Brotsorten haltbarer sind als andere und worauf wir beim Einkauf unseres Brotes achten sollten.
Lindhauer geht davon aus, dass jede Frau hierzulande 49 und jeder Mann 66 Kilogramm Brot pro Jahr verzehrt (die Daten stammen aus der Nationalen Verzehrstudie II von 2008, kurz: NVS). Daraus könne man zwar nicht ableiten, wie viel Brot weggeworfen werde, aber der Experte vermutet: „Laut GMF (Vereinigung Getreide-, Markt- und Ernährungsforschung) werden in Deutschland pro Kopf und Jahr circa 83 Kilogramm Brot verzehrt, berechnet auf der Basis Mehlherstellung in Deutschland. Selbst wenn man unterstellt, dass nicht alles Mehl zu Backwaren verarbeitet wird, stellt sich doch die Frage, ob die Diskrepanz zwischen diesem Wert und dem aus der NVS II nicht zum Teil durch weggeworfenes Brot zu erklären ist. Es gibt auch, je nach Hersteller unterschiedlich, tägliche Retouren von Brot, das nicht verkauft wurde. Zum Teil wird es wieder in neues Brot eingearbeitet, zum Teil aber an Landwirte und so weiter zum Verfüttern abgegeben, zum Teil soll es sogar schon in Biogasanlagen verwendet werden. Aber auch hierzu gibt es keine genauen Zahlen, weil die Unternehmen diese natürlich nicht öffentlich machen (wollen).
Die Frage, wie wir Verbraucher Getreideprodukte aufbewahren sollten, damit sie nicht so schnell verderben und länger frisch bleiben, beantwortet der Experte so: „Brot sollte vor allem sauber in einem geeigneten, verschließbaren Behältnis aufbewahrt werden. Günstig erweisen sich Kunststoffbeutel, aber auch glasierte Brottöpfe oder Brotkästen aus Metall. Der Nachteil des Brotkastens liegt darin, dass das Brot in diesen Kästen schneller austrocknen kann.“ Den Kühlschrank als Aufbewahrungsort lehnt Lindhauer dagegen ab, da „die Brotlagerung im Kühlschrank die ungünstigste Lagervariante“ sei. Er begründet: „Die Brotalterung ist am stärksten etwa zwischen plus fünf und minus fünf Grad Celsius und daher altert im Kühlschrank gelagertes Brot besonders schnell.“
Warum sich Vollkornbrote länger halten als solche aus Weizen und warum man beim Einfrieren von Brotresten Einbußen an Qualität in Kauf nehmen muss, erfahren Sie im ausführlichen Interview mit Prof. Lindhauer bei YaaCool. Dort können Sie auch nachlesen, was der Experte von abgepacktem Brot aus dem Supermarkt hält und ob diesem Bäckerbrot vorzuziehen ist.
Das komplette Interview mit Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer finden Sie bei YaaCool:
www.yaacool-bio.de/index.php?article=2255