Gastro Vision Stuttgart 2010

Von Kokosmozzarella bis zum tätowierten Kalbsfilet

Die erste Gastro Vision Stuttgart zeigte sich äußerst experimentierfreudig

Die erste Gastro Vision Stuttgart vom 6. bis 9. Februar 2010 setzt hohe Maßstäbe: Ungewöhnliche Köche brachten die Welt kulinarisch zusammen, futuristische Möbel schufen das interaktive Restaurant der Zukunft und im Ausstellerforum lag gespanntes Knistern in der Luft. Mit vielen Innovationen, Top-Qualität und hochwertigen Kontakten bestätigt die Gastro Vision ihren Ruf als Plattform für Gastro-Visionäre.

Rund 1.000 Top-Entscheider aus Gastronomie, Hotellerie und Catering besuchten vom 6. bis 9. Februar die erste Gastro Vision Stuttgart 2010, die parallel zur Intergastra im Mövenpick Hotel Stuttgart Airport stattfand. Mit spektakulären Live-Vorführungen und vielen Fachbesuchern aus den renommiertesten Häusern der Genussregion Süddeutschland sorgte die erste Veranstaltung für Aufsehen. „Das ist die beste Einsteigerplattform für Unternehmen, die in die Spitzengastronomie wollen“, sagt Michel Davids von Golden Foods. Der Spezialist für Fingerfood stellte zum ersten Mal auf der Gastro Vision aus. Von der Qualität der Kontakte zeigte sich auch der Erfinder Georg Hemmerstoffer begeistert. Er präsentierte einen neuartigen Fonduetisch mit integrierten Induktionskochfeldern, der sich in Gastronomie und Catering vielseitig einsetzen lässt. Für diese Idee hat ihm die Gastro Vision Förderpreis Jury den Sonderpreis Stuttgart verliehen.

Globalisierung à la Cuisine
Die Fachbesucher erlebten neben vielen Innovationen vor allem das, was die Welt derzeit bewegt: Alles wächst zusammen. Grenzen gibt es nur noch auf der Landkarte, Gegensätze finden sich und es entsteht etwas völlig Neues. Was dabei an spannenden Erfahrungen herauskommt, zeigten Heiko Schulz und Dirk Müller von der Berliner Kochbox in der Gastro Vision Showküche. Mit ihrer außergewöhnlichen Experimentierfreudigkeit und der Art sich selbst zu inszenieren, sprengen die „jungen Wilden“ jede Küchenroutine – und bleiben dabei kompromisslos höchster Qualität treu. Sie füllen Kalbsfilet mit Thunfisch im Sesammantel, servieren Bratwurst von der Flugente und eine Tomatensoße mit Kokosmozzarella und kleinen Kristallen, die im Mund knisternd zerplatzen. Als Unterstützung am Herd hatten die beiden Kochkünstler kurzerhand ihren Lieblings-Rohstofflieferanten Lucky Maurer dazu geholt. Auch das ein Novum: Zulieferer und Verarbeiter entwickeln eine gemeinsame Philosophie. Köche schauen sich auf Bauernhöfen um, Erzeuger stehen mit Spitzenköchen am Herd. Lucky Maurer züchtet die ersten Bio-Wagyu-Rinder in Deutschland. Die japanische Rinderrasse ist die teuerste und exklusivste der Welt, das Beef erzielt Kilopreise zwischen 200 und 300 Euro. Kulinarisch hat Maurer für sich das Thema „regional trifft global“ entdeckt. Mit seinen Kreationen unter dem Motto „Bayerischer Wald trifft Japan“ trifft der Bio-Bauer den Puls der Zeit.

Individuelle Konzepte für jeden Geschmack
Die Gäste lieben solche raffinierten Überraschungen und sie schätzen zunehmend Qualität und stimmige Konzepte. Das alles bietet beispielsweise das Genusskonzept Saborondo der Firma Kontextwein aus Wiesloch an. Die Idee: Den Wein, ein extravagantes Gericht und die eingesetzten Gewürze perfekt aufeinander abzustimmen. Die Komplettlösung kann vom Gastronomen variabel eingesetzt werden. Er sucht etwa aus dem Rezept-Pool ein Gericht aus und bekommt darauf abgestimmte Weinempfehlungen. Den Trend Regional trifft Global greift auch der Kartoffelhersteller Aviko auf. Das Unternehmen servierte unter anderem Känguru-Ragout mit Würzkartoffeln. Das Gericht ist eine von vielen Paketlösungen, mit denen die Welt kulinarisch zusammenwächst.

So sieht die Zukunft aus
Auch die Welt der Kommunikation wird grenzenlos. Modernes Hightech macht es möglich, dass wir immer und überall miteinander Kontakt aufnehmen können. Wie die Technik die Gastro-Branche schon bald verändern könnte, zeigten die Firmen FairNetwork und ICT mit verschiedenen Installationen. So erscheint etwa auf Fingerdruck die Speisekarte auf der Tischplatte. Wer wissen will, wo die Karotten die er gerade verspeist, gewachsen sind, kann ein Interview mit dem Gemüsebauern über die Tischplatte flimmern lassen und per Finger-Touch abrufen, aus welcher Porzellanmanufaktur der Teller stammt. Der Gast kann per Live-Cam einen Blick in die Küche werfen, noch im Lokal ein Foto von der Tischgesellschaft im Netz veröffentlichen oder den Gästen an der Bar eine Nachricht senden. Nicht nur das Fachpublikum zeigte sich begeistert vom Potenzial der Zukunftstechnologie. Das Softwareunternehmen für Kassensysteme 42 GmbH, selbst ein Aussteller auf der Gastro Vision Stuttgart, hat noch auf der Veranstaltung gemeinsame Zukunftsideen mit FairNetwork entwickelt.

Gastro Vision Initiator Klaus Klische verwies auf zufriedene Aussteller und auf begeisterte Besucher. In seiner Abschlussbilanz kündigte er bereits die nächste Gastro Vision Stuttgart 2012 an. „Wir haben die Gastro Vision auf Anhieb in Stuttgart etabliert und wir kommen gerne wieder“, so Klische.

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