Risiko der koffeinhaltigen Getränke kaum einschätzbar

Vorsicht bei „Energy Shots“

Risiko der koffeinhaltigen Getränke kaum einschätzbar

Seit einiger Zeit sind in Deutschland neuartige koffeinhaltige Lebensmittel, so genannte Energy Shots, auf dem Markt. Sie enthalten deutlich mehr anregende Inhaltsstoffe wie Koffein und teilweise auch Taurin pro Liter als herkömmliche Energydrinks und sollten daher nur mit äußerster Vorsicht konsumiert werden, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Energydrinks sind koffeinhaltige Limonaden, denen meist Substanzen wie Taurin, Inosit und Glucuronolacton zugesetzt sind. Energy Shots werden in kleineren Mengen (25 bis 75 ml) und als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die Zusammensetzung der Getränke ist dabei sehr unterschiedlich: Pro Portion sind 50 bis 200 Milligramm Koffein und 200 bis 1000 Milligramm Taurin enthalten. Die Hersteller werben damit, dass diese Produkte die Konzentration, Leistungsfähigkeit und sportliche Fitness steigern würden, was wissenschaftlich allerdings bislang nicht erwiesen ist. Aufgrund ihrer besonderen Zusammensetzung sind Energy Shots
mit dem Hinweis versehen, dass pro Tag nicht mehr als ein Getränk konsumiert werden sollte. Nach Ansicht des BfR besteht aber ein hohes Risiko, dass zumindest einige Verbraucher die angegebene Verzehrsempfehlung deutlich überschreiten und dadurch ihre Gesundheit gefährden. In Diskotheken könnten gerade junge Erwachsene Energy Shots in beliebigen Mengen als Ersatz für herkömmliche Energydrinks konsumieren, um möglicherweise bewusst Übermüdungserscheinungen entgegen zu wirken oder Erregungszustände zu erzeugen. Durch körperliche Anstrengung steigt das Durstgefühl und somit die Wahrscheinlichkeit für einen übermäßigen Verzehr. Die Inhaltsstoffe Koffein und Taurin werden in wesentlich höheren Mengen oder kürzeren Zeitabständen aufgenommen als bei gewöhnlichen Energydrinks. Des Weiteren ist nicht wissenschaftlich geklärt, ob die unerwünschten Wirkungen von Koffein durch das Zusammenspiel mit anderen Inhaltsstoffen wie Taurin verstärkt werden. In Kombination mit Alkohol und körperlicher
Anstrengung wie Sport oder längerem Tanzen in der Diskothek wird ein hoher Konsum von Energydrinks sogar mit Todesfällen in Verbindung gebracht. Bislang fehlen jedoch die Beweise für einen ursächlichen Zusammenhang. Im Allgemeinen sollten Menschen mit Bluthochdruck oder Herzkrankheiten den Verzehr von Energydrinks und Energy Shots vorsorglich einschränken, empfiehlt das BfR. Für Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen sind solche Getränke nicht geeignet.
aid, Heike Kreutz

Weitere Informationen: www.bfr.bund.de

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