Ein Jahr Landeslabor Berlin – Brandenburg: Gemeinsame Einrichtung mit guter Bilanz
Die Länder Berlin und Brandenburg nutzen seit einem Jahr das gemeinsame Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) zur Untersuchung und Bewertung von Proben aus den Bereichen Gesundheitlicher Verbraucherschutz, Infektions- und Tierseuchenschutz, Umwelt- und Naturschutz sowie Gefahrenabwehr.
„Alle Anforderungen der Länder Berlin und Brandenburg an das LLBB hinsichtlich amtlicher Aufgaben und Tätigkeiten wurden sehr gut und in hoher Qualität erfüllt. Mit einer Vielzahl neuer, moderner Laborgeräte und Untersuchungsmethoden, beispielsweise in der Molekularbiologie und in der Rückstandsanalytik, konnte die gebündelte Kompetenz zum Nutzen von Mensch, Tier und Umwelt weiter gestärkt werden“, sagte der Direktor Prof. Dr. Roland Körber am ersten Geburtstag des LLBB.
Das Landeslabor nimmt als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge im Umweltschutz und im gesundheitsbezogenen Verbraucherschutz wesentliche amtliche Aufgaben entlang der Nahrungskette von der Landwirtschaft bis zum Verbraucher, der Infektionskette vom Tier bis zum Menschen sowie der Nachhaltigkeitsbetrachtung in Natur und Umwelt wahr.
Mehr als 530 Beschäftigte untersuchten im ersten Jahr als Landeslabor Berlin-Brandenburg in gemeinsamer standortübergreifender Struktur mehr als eine Million Proben, wobei mehr als 90 Prozent aus dem Bereich Tierseuchen-, Zoonosen-, Infektionsdiagnostik stammten, gefolgt von Untersuchungsgegenständen aus den Bereichen Umwelt, Lebensmittel/Arzneimittel und Rückstandsanalytik. Insgesamt wurden etwa 1,8 Millionen Laborleistungen erbracht. Besondere Herausforderungen stellten die umfangreichen Laboranalysen zur Neuen Influenza A/H1N1. Seit Sommer 2009 wurden 9.150 Proben untersucht.
Schon im ersten Jahr hat sich das Landeslabor in der Öffentlichkeit durch verstärkte Pressearbeit, wissenschaftliche Veröffentlichungen, aktuelle Fachinformationen zu den Aufgabengebieten des LLBB und durch die Unterstützung von Verbraucherschutzveranstaltungen etabliert. Auf der Internationalen Grünen Woche, die in dieser Woche in Berlin startet, ist das Landeslabor auch als Aussteller vertreten. Das Labor als Anstalt öffentlichen Rechts ist gefragter Partner für Bundesinstitutionen und Besuchermagnet für internationale Delegationen, zum Beispiel aus China, Russland und Argentinien. Als anerkannte Aus- und Weiterbildungsstätte werden jährlich über 70 Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Berufsgruppen in der Laboranalytik, der Lebensmittelüberwachung, des Veterinär-, Gesundheits- und Pharmaziebereiches ausgebildet bzw. betreut.
Für das Jahr 2010 hat sich das Landeslabor Berlin-Brandenburg ehrgeizige Ziele gesetzt. Es werden für alle Laborkomplexe ein neues, einheitliches Laborinformations- und Managementsystem und für alle Anstaltsteile eine SAP-basierte Kosten-Leistungsrechnung etabliert. Für die Länder Berlin und Brandenburg wird die risikoorientierte Entnahme und Untersuchung von Lebensmittelproben nach einem gemeinsamen Konzept zusammen mit den zuständigen
Überwachungsbehörden eingeführt. Laufende konzeptionelle Arbeiten zur strategischen Entwicklung, unter anderem mit dem Ziel der weiteren Konzentration von Fachbereichen, werden fortgeführt. Die Zusammenarbeit in der Norddeutschen Kooperation von Landesuntersuchungsämtern (NOKO) soll das LLBB mittels Schwerpunktlaboren und Kompetenzzentren in diesem Länder übergreifenden Laborverbund noch stärker verankern.
Durch den erfolgreichen Start und einer sehr positiven Bilanz im ersten Jahr des Bestehens, sieht sich das Landeslabor den Herausforderungen des neuen Jahres gewachsen, getreu seinem Arbeitsmotto: Wir nehmen die Dinge unter die Lupe!
Besuchen Sie das Landeslabor im Internet unter www.landeslabor-bbb.de