Dunkle Wolken über dem Geschäft mit der Sonne
Mit der Sonne Geld verdienen und das Klima schützen, das versprechen Anbieter von Solaranlagen den Anlegern. Doch längst nicht alle Energiefonds sind ein gutes Geschäft, wie das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST deutlich macht. Denn der Markt hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren gewandelt. Die europäischen Staaten sind auf die Förderbremse getreten. Spanien etwa, das als Lokomotive der europäischen Solarbranche gilt, wird die Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom in das Leistungsnetz ab Ende 2010 um bis zu 32 Prozent senken. Darüber hinaus gibt es dort nun auch eine Obergrenze für die Zahl der geförderten Projekte und die Vergütungstarife sollen entsprechend der Entwicklung der beantragten Vergabeleistungen erhöht oder reduziert werden. Für Anleger bedeutet das, dass sie kaum mehr verlässlich kalkulieren können und die Ertragschancen sinken.
Jürgen Stellpflug, Chefredakteur des ÖKO-TEST-Magazins meint: „Anleger sollten zudem die hohen Renditeversprechen, wie sie oftmals von Anbietern geschlossener Solarfonds gemacht werden, mit Vorsicht genießen. Denn in den Prospekten werden nicht die Renditen pro Jahr genannt, sondern die Summe aller Ausschüttungen.“ Das klingt mit Sätzen bis zu 305 Prozent sehr lukrativ, doch hier wird immer das Eigenkapital der Anleger mit einkalkuliert. Umgerechnet in die jährliche Rendite entspricht das Erträgen von rund zehn Prozent. „Und das ist schon sehr optimistisch kalkuliert“, fügt Jürgen Stellpflug hinzu.
Derzeitiger Trend ist, dass die Anleger in bestehende Solarprojekte investieren, die noch von der hohen Förderung der Vergangenheit profitieren. Doch auch hier sollten Anleger wachsam sein, wie ÖKO-TEST rät. Man sollte sich nicht von Hochglanzprospekten blenden lassen, sondern nachprüfen, ob die Anbieter seriös sind, ob der Businessplan realistisch ist, mit welcher Bürokratie zu rechnen ist und wie hoch die Einstiegskosen sind. Auch muss man darauf achten, ob die Fondanbieter eine Leistungsüberwachung der Anlage auf ihren Wirkungsgrad garantieren. Ebenso wichtig ist ein gutes Qualitätsmanagement. Denn wenn die Solarmodule von minderwertiger Qualität sind und oft ausfallen, kann das zu Ertragseinbußen von bis zu 60 Prozent führen.
Das ÖKO-TEST-Magazin Januar 2010 gibt es seit dem 30. Dezember 2009 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.