Schlachtfest am Kiekeberg

Wie es auf dem Lande Brauch ist, feiert das Freilichtmuseum am Kiekeberg
alljährlich ein traditionelles Schlachtfest. Das frühere Winterfest der
Bauern findet 2010 am Sonntag, dem 31. Januar, von 10 bis 16 Uhr statt. In
Bauernhäusern aus dem 19. Jahrhundert werden die Zubereitung von Fleisch
gezeigt und heiße Suppe und Wurst gekostet.

Beim Schlachtfest am Kiekeberg stehen die traditionelle Verarbeitung von
Fleisch und die Herstellung von Wurst im Mittelpunkt. Das kernige Fleisch
stammt von Bunten Bentheimer Schweinen, einer alten Haustierrasse, die im
Freilichtmuseum gezüchtet wird. Daneben gibt es zahlreiche Verkostungen der
hausgemachten Produkte des Freilichtmuseums, wie Wellfleisch oder
Grützwurst.

Bei einem gemütlichen Spaziergang durch das Heidehofensemble können Besucher
den Darstellern der Gelebten Geschichte 1804 dabei zusehen, wie vor 200
Jahren die „Grüttwust“ ohne mechanische Hilfsmittel gestopft wurde.
Auch für die Kleinen ist mit einem museumspädagogischen Programm gesorgt.
Sie können Würste über dem offenen Herdfeuer rösten oder an den Aktionen des
kostenlosen Wochenenderlebnisses teilnehmen.

Das Schwein gilt als das beliebteste Schlachttier unserer Kultur. Neben
schmackhaften Produkten bietet es eine hohe Schlachtausbeute. Aufgrund
dessen genießt das Schwein als fester Bestandteil unserer Nahrung einen
hohen Stellenwert. Dies spiegelt sich auch in der rituellen Einbettung des
Schlachtens im Jahreslauf wider: So findet das Schlachtfest, „de
Slachtköst“, in der kalten Jahreszeit statt und ist so zum Synonym des
Winters geworden.

Eine Hausschlachtung war immer auch ein freudiges Ereignis, das nach der
Arbeit mit einem geselligen Festschmaus gefeiert wurde. Über den Winter
waren die meisten Vorräte an

Fleisch aufgebraucht, so dass mit Beginn des neuen Jahres frisches Fleisch
und frische Wurst wiederhergestellt werden mussten. Da es nur wenige
Kühlhäuser und noch keine Gefriertruhen gab, wurde das meiste Fleisch
gepökelt, geräuchert oder in Sauer eingelegt.

Das Bunte Bentheimer Schwein
Die Bunte Bentheimer Schweine sind vom Aussterben bedroht, Vereine und
private Züchter engagieren sich für den Erhalt der schwarz-weißen Tiere. Am
Kiekeberg verbringen sie ihr Leben in artgerechter Haltung. Sie können
selbst wählen, ob sie im Stall bleiben oder hinaus ins Freie wollen, wo sie
ausreichend Platz zum Sonnen und im Matschsuhlen haben. In einem rund 300
Jahre alten Schweinestall eines originalen Heidebauernhofes fühlen sich die
Schweine sichtlich wohl.

Das Bunte Bentheimer Schwein verdankt seinen Namen seinen vielen
unregelmäßigen, dunklen Flecken. Es hat eine exzellente Fleischqualität und
ist sehr stressresistent. Damit ist es hervorragend für das Leben im
Freilichtmuseum geeignet, denn es lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe
bringen. Die Bunten Bentheimer Schweine sind die Stars der Kinder und werden
begeistert begrüßt.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird das Bunte Bentheimer Schwein gezüchtet
und breitete sich vom Raum Bentheim allmählich im gesamten nördlichen
Niedersachsen aus. Doch nach einer Blütezeit in der Zucht dieses Schweins in
den 1950er Jahren teilte es das Schicksal vieler alter Nutztierrassen: Es
war vom Aussterben bedroht. Durch neue, leistungsorientierte
Züchtungsimpulse war es fast vollständig verdrängt worden.

www.kiekeberg-museum.de

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