Am Anfang war das Rührgerät
Rund 85.000 getestete Produkte und 1.600 untersuchte Dienstleistungen: Die Stiftung Warentest erleichtert seit 45 Jahren die Entscheidung beim Einkauf. Verbraucher beschreiben sie in einer Umfrage als vertrauenswürdig, kompetent und objektiv.
Am 4. Dezember 1964 wurde die Stiftung Warentest auf Beschluss des Deutschen Bundestages gegründet. Der Hintergrund: Angesichts des Wirtschaftswunders wuchs das Warenangebot rasant. Vergleichender Produkttests sollten den Konsumenten helfen, sich besser zu orientieren.
Für die erste Ausgabe der Zeitschrift test im Jahr 1966 standen Nähmaschinen und Handrührgeräte auf dem Prüfstand. In den Folgejahren gehörten neben Waschmaschinen, Kinderbetten oder Gesichtscremes sowohl Astrologen als auch Atemschutzmasken zum Repertoire. Das Spektrum der aktuellen Ausgabe reicht von DVD-Spielern über Rotkohl bis zu Kaffeemaschinen.
1991 kam die zweite Zeitschrift Finanztest hinzu. In ihr werden Untersuchungen zu Geldanlage, Altersvorsorge und Versicherungen veröffentlicht. Beide Zeitschriften sind anzeigenfrei. test hat aktuell eine durchschnittliche monatliche Gesamtauflage von rund 506.000 verkauften Exemplaren (davon 430.000 Abonnenten), Finanztest von 250.000 verkauften Exemplaren (davon 204.000 Abonnenten).
Damals wie heute gelten methodische Grundsätze: Stiftungsmitarbeiter kaufen die Produkte anonym ein und nehmen Dienstleistungen verdeckt in Anspruch. Unabhängige Institute prüfen sie anschließend nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Mit welchem Qualitätsurteil – von „sehr gut“ bis „mangelhaft“ – die einzelnen Waren und Dienstleistungen abschneiden, legt die Stiftung fest. Auch wenn Anbieter mitunter versuchen, gerichtlich gegen missliebige Qualitätsurteile vorzugehen, ist die Stiftung Warentest in ihrer 45-jährigen Geschichte noch nie rechtskräftig zu Schadensersatz verurteilt worden.
Ein Jahr nach der Gründung arbeiteten bei der Stiftung Warentest 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heute sind es 287.