2,5 Millionen Jobs durch Bier in Europa

2,5 Millionen Jobs durch Bier in Europa

Internationale Studie zeigt Bedeutung der Brauwirtschaft auf

Die Brauwirtschaft ist ein wesentlicher Faktor der
österreichischen und europäischen Wertschöpfung. Das bestätigt eine
aktuelle Studie von Ernst & Young und Regioplan, die in den 27
EU-Ländern und Norwegen, der Schweiz, Kroatien sowie der Türkei im
ersten Halbjahr 2009 für den Europäischen Dachverband der Brauer
(Brewers of Europe) durchgeführt wurde.

Österreichs Bier stabiler und verlässlicher Arbeitgeber

Rund 9,1 Millionen Hektoliter Bier wurden 2008 von den
Österreichern konsumiert. Etwa 8,9 Millionen Hektoliter wurden in den
173 heimischen Braustätten produziert. Damit tragen die Brauer
maßgeblich zur österreichischen Wirtschaft bei. Über 40.000 Personen
sind direkt oder indirekt in der Bierproduktion und im -vertrieb
beschäftigt, davon arbeiten rund 4.000 in den Brauereien, 5.000 bei
Zulieferern und die restlichen 31.300 im Handel, der Gastronomie und
Hotellerie.

„Diese Studie beweist, dass die Brauwirtschaft trotz schwierigen
Umfelds ein stabiler und verlässlicher Arbeitgeber ist“, so DI Dr.
Markus Liebl, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs. Der
Jahresumsatz beträgt rund 920 Millionen Euro. 60 Prozent davon (550
Millionen Euro) entfallen wiederum auf die Zulieferer. „Mit 81
Millionen Euro sind die Brauer vor allem auch für die Landwirtschaft
als Abnehmer von Hopfen und Braugerste ein wichtiger Partner“, so
Liebl weiters.

Auch die positiven Auswirkungen auf den österreichischen
Staatshaushalt können sich sehen lassen: insgesamt rund 1,423
Milliarden Euro nimmt der Finanzminister an Steuereinnahmen pro Jahr
ein, davon entfallen 464 Millionen Euro auf die Mehrwertsteuer
(hauptsächlich durch das Hotel- und Gastgewerbe), 190 Millionen Euro
auf die Biersteuer und 770 Millionen Euro auf Einkommen- bzw.
Lohnsteuer und Sozialabgaben.

Europa ist weltweit größter Bierhersteller

Trotz schwieriger politischer und wirtschaftlicher Lage hat Europa
seine Spitzenposition als weltweit größter Bier-Produzent verteidigt.
Insgesamt 3.733 Braustätten erzeugen rund 427 Millionen Hektoliter
Bier pro Jahr. Damit liegt Europa nach wie vor vor China (393 Mio.
hl) und den USA (234 Mio. hl). 2,5 Millionen Beschäftigte hängen
direkt oder indirekt von Bierproduktion und – vertrieb ab, davon sind
150.600 direkt bei Brauereien tätig. Rund ein Prozent aller
Arbeitsplätze in der EU plus Norwegen, der Schweiz, Kroatien und der
Türkei, ist damit auf die Produktion und den Verkauf von Bier
zurückzuführen. Und auch der Dienstleistungssektor sowie die
Landwirtschaft profitieren von der Brauwirtschaft. Jährlich werden
europaweit rund 24,5 Milliarden Euro in Waren und Dienstleistungen
aufgewendet. Infolge der starken europäischen Bierbranche weist
Europa auch weltweit den größten Hopfen- und Braugerstenanbau auf.

Die europäische Gesamtwertschöpfung beträgt 59 Milliarden Euro.
Die Steuereinnahmen (Bier- und Mehrwertsteuer sowie sonstige Abgaben)
der nationalen Regierungen werden auf rund 57 Milliarden Euro
geschätzt. „Diese Zahlen sind beeindruckend, vor allem auch vor dem
Hintergrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage“, betont Mag.
Markus Jandl, Handelsexperte bei Ernst & Young in Österreich. „Nicht
nur die nationalen Staatshaushalte profitieren von der
Brauwirtschaft, sondern auch Europas Unternehmen und Bürger, in Form
von Arbeitsplätzen, Umsatz und auch Biergenuss.“

Der Studie zufolge haben sich die Bedingungen seit der im Jahr
2006 durchgeführten Erststudie insgesamt verschlechtert. Trotz der
gestiegenen Rohstoffpreise, den damit verbundenen höheren
Produktionskosten sowie Steuern und der allgemeinen
Konjunkturschwäche hat sich die Branche gut behauptet.

Information statt Prohibition

Schweden, derzeitiger EU-Ratsvorsitz, misst dem Thema „Alkohol und
Gesundheit“ große Bedeutung zu. Am 1. Dezember 2009 wird der Rat der
europäischen Gesundheitsminister über die weitere Ausrichtung der
EU-Alkoholstrategie beraten. Dabei stehen zusätzliche Restriktionen,
wie Steuererhöhungen, Werbebeschränkungen, etc. im Raum. Jedoch
beweist die Situation gerade in den skandinavischen Ländern, dass
Preiserhöhungen und Verbote Alkoholmissbrauch nicht effizient
verringern, sondern nur auf illegale und billigere Kanäle verlagern.

Die österreichischen und europäischen Brauer bekennen sich zum
verantwortungsvollen Genuss und moderaten Bierkonsum und setzen seit
jeher auf Aufklärung, Information und Prävention zum Thema
Alkoholmissbrauch. Selbstbeschränkungsmaßnahmen, wie der
Kommunikationsindex der österreichischen Brauwirtschaft und die an
junge Verkehrsteilnehmer gerichtete aktuelle Initiative
trockenfahrer.at sind Beispiele dafür. Auch auf europäischer Ebene
steht die Brauwirtschaft zu ihrer Verantwortung: Der Europäische
Dachverband der Brauer ist Gründungsmitglied des von der Europäische
Kommission eingesetzten „EU Alcohol & Health Forum“.

„Höhere Steuern bestrafen den moderaten Biertrinker und haben
negative Auswirkungen auf die Brauwirtschaft. Die Produktion und der
Verkauf von Bier geben 2,5 Millionen Europäern Arbeit, sorgen für ein
massives Steueraufkommen und eine enorme Wertschöpfung in der EU.
Diese Fakten müssen EU-Politiker in ihrer zukünftigen Alkoholpolitik
berücksichtigen und Rahmenbedingungen schaffen, die nachhaltig
Arbeitsplätze sichern, Wettbewerbsfähigkeit garantieren und den
verantwortungsvollen Genuss fördern“, unterstreicht Mag. Jutta
Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Verbandes der Brauereien
Österreichs, abschließend.

Die gesamte Studie „The Contribution made by Beer to the European
Economy“ gibt es unter http://www.brewersofeurope.org/ zum Download.

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