Pizza sociale 2009

„Pizza sociale“ 2009: „Alle Menschen sollen gleiche Chancen haben“

„Pizza sociale“ steht ab dem 1. November auf der Speisekarte von zehn stadtbekannten Pizzerien. Integration wird immer wichtiger: Kinder aus Migrationsfamilien sollen einen guten Start in Deutschland haben. Dafür hat die CARITAS München das Spendenprojekt „Pizza sociale“ ins Leben gerufen. Jeder der zehn Pizzabäcker hat sich eine besondere Kreation für das spezielle Angebot ausgedacht. Von jeder verkauften „Pizza sociale“ geht mindestens ein Euro an die CARITAS für das Projekt „Fit für die Schule“. Es hilft Kindern, die aus anderen Kulturen zu uns gekommen sind, sich besser im deutschen Schulsystem zurecht zu finden. In Kursen und vielen Einzelgesprächen lernen sie die deutsche Lebensweise kennen. Die „Pizzas sociale“ gibt es bis zum 31. Dezember.

„Ein sanfter Einstieg in das deutsche Schulsystem bietet den Kindern bessere Entwicklungschancen“, sagt Schauspieler Antonio Putignano. Ein Einstieg, den er als Einwanderungskind als Integrations-hilfe vermisst habe. Er übernimmt bereits zum dritten Mal die Schirmherrschaft für „Pizza sociale“. Mit der Idee, Pizzen für einen guten Zweck zu backen, kann er sich sehr gut anfreunden. Spielt er doch selbst in der Vorabend-Serie Marienhof den Pizzeriabesitzer Maldini. Für Putignano ist die Pizza das Integrationsessen schlechthin: „Teig, Tomatensoße, Oliven, rote Zwiebeln, Knoblauch, Gewürze, Käse, je nach Geschmack Schinken oder Salami und eine Schicht Teig darunter – ein Traum.“ Als Unterstützerin der Aktion hat die CARITAS die Schauspielerin Laura Schneider gewonnen.

Diplom-Psychologin Wiltrud Wystrychowski sieht die Spenden bei „Fit für die Schule“ gut angelegt: „Die wöchentliche Lerntherapie als Einzelgespräch für Kinder der Grundschule und die Einzel-beratung für Eltern zweimal im Monat sind die effektive Vertiefung der bisherigen mehrwöchigen Kurse“, erklärt die Leiterin des Psychologischen Dienstes für Ausländer der Münchner CARITAS. Mit der Lerntherapie will sie mehr Chancengleichheit für ausländische und deutsche Schüler schaffen. Die Erzieherin Mashaal Argand, Kursleiterin bei „Fit für die Schule“, erklärt: „Kinder und Eltern müssen für die deutsche Schule gestärkt werden.“ Die Aktion ist auf Spendengelder angewiesen, um Migrantenfamilien noch besser fördern zu können.

Hintergrund: Die Spendenaktion „Pizza sociale“ der Münchner Caritas fand erstmals 2006 statt. Dahinter steht die Idee, dass in München Ausländer Ausländern über Spenden helfen. Mit dem Erlös der ersten Spenden-sammlung wurde das Kursangebot „Fit für die Schule“ beim „Psychologischen Dienst für Ausländer“ ins Leben gerufen. Ziel des Kursangebotes ist es, ausländische Kinder und Eltern auf die deutsche Schule vorzubereiten. Für Kinder gibt es zehnwöchige Kurse mit je 6-8 Teilnehmern sowie Einzelgespräche, für die Eltern Elternabende. Seit 2009 wird das Angebot durch Lerntherapie für Kinder und durch intensivere Elternberatung ergänzt. Die Lerntherapie findet – im Einzelgespräch – einmal wöchentlich mit 20-30 Stun-den pro Kind und Schuljahr statt. Die Elternberatung besteht aus Einzelberatungen zweimal pro Monat.

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