Weinprobe: Pomerol

ZDF Dokukanal, Donnerstag, 29.10. um 13:15 Uhr

Weinprobe: Pomerol

Die kaum 800 Hektar große Appellation Pomerol, vierzig Kilometer östlich von Bordeaux gelegen, bietet nur flaches Land, soweit das Auge reicht. Die Weine, die hier gekeltert werden, meist sogenannte Chateaux-Weine, gehören international zur Spitzenklasse.

Pomerol-Weinen sagt man zudem nach, sie hätten weibliche Züge. Doch warum attestiert man ausgerechnet diesen Tropfen „Weiblichkeit“? Ist dafür die Merlot-Traube verantwortlich oder doch eher der besondere Boden, auf dem die Trauben wurzeln? Oder sind es die Winzer, die ihren Wein „femininer“ machen? Keltern Frauen ihren Wein anders als ihre männlichen Kollegen? Mit dem Prestige der Weine aus dem Pomerol, dem kleinsten unter den großen Rotweingebieten von Bordeaux, können international nur wenige Weinanbaugebiete mithalten. Dabei trumpft die Region nicht gerade mit landschaftlichen Reizen auf. Im Spätsommer fallen höchstens die vollen Merlot-Trauben ins Auge, die fein aufgereiht, schwer wie Euter, in den Rebstöcken hängen. Einziger Blickfang der Kommune Pomerol ist der hohe Kirchturm. Ein wirkliches Dorf gibt es nicht, allenfalls ein paar verstreute Häuser und jede Menge Chateaux – so zumindest nennt sich der Großteil der Weingüter, auch wenn das „Schloss“ aus vier Kalksteinquadern besteht. Mehr als 150 gibt es davon, von denen selbst die in der Weinwelt bekanntesten weniger als zehn Hektar bewirtschaften. Der spanische Sherry ist ein seit Jahrhunderten bekannter Wein – das verdankt er neben dem Meeresklima im Süden Andalusiens einer ganz speziellen Entstehungsweise: dem so genannten „Solerasystem“, bei dem junge und alte Weine nach genau festgelegten Regeln miteinander vermischt werden.

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