Eins Plus, Donnerstag, 29.10. um 09:30 Uhr
Landgasthäuser Franken
Hofer Schlappen und Bamberger Hörndl
Der Hofer Schlappentag geht auf das Jahr 1430 zurück. Die Hussiten hatten ohne nennenswerten Widerstand die Stadt erstürmt und völlig verwüstet. Das sollte nicht noch einmal geschehen. Der Markgraf versprach den Hofern zehn Jahre Steuerfreiheit, wenn sie sich mit Handfeuerwaffen ausrüsten und eine Bürgerwehr gründen. Gesagt, getan. Die Handwerker traten jeden Morgen in Arbeitskleidung mit Schlappen zur Schießübung an. Seither wird im Mai der Hofer Schlappentag gefeiert. ‚Eisenbahnerkühe‘ sagte man früher in Franken zu den Ziegen. Jeder Tagelöhner hatte möglichst eine im Garten. Im ‚Gasthof Goldene Krone‘ in Selbitz hat Wirt Peter Hagen deshalb ein Milchzicklein auf der Speisekarte. Die zarte Keule wird mit Kartoffelklößen und einer Rahmsauce aufgetischt. In Bamberg, nach Würzburg der wichtigsten Bischofsstadt Frankens, steht die Bäckerei Seel. Früher gab es in jeder Bäckerei Bamberger Hörndl. Doch nachdem die Deutschen weltläufig wurden, verlangten sie lieber Croissants. Alfred Seel aber hat sie noch. In den ausgerollten Hefeteig wird Schicht für Schicht Butter eingearbeitet. 27 Lagen sind es bei Alfred Seel.