Thomas Hattenberger

Thomas Hattenberger ist Chef eines der größten Hotels in Deutschland

Keine schneebedeckten Gipfel, keine saftig grünen Wiesen unter blauem Himmel – nein, heimatliche Gefühle kommen bei Thomas Hattenberger wahrlich nicht auf, denn hier am Berliner Alexanderplatz pulsiert rund um die Uhr das urbane Leben. Seine Heimat, das ist das Tiroler Alpenpanorama rund um Kitzbühel. Trotzdem ist für Thomas Hattenberger an der Spree ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen: Der gelernte Kellner ist mit Leib und Seele Hotelier und leitet seit 2008 das Park Inn Berlin Alexanderplatz – mit 1012 Gästezimmern auf 37 Etagen und rund 250 Mitarbeitern eines der größten und umsatzstärksten Hotels in Deutschland.

„Natürlich vermisse ich mein Zuhause“, sagt der Wahlhauptstädter nicht ohne Wehmut. „Aber ich bin hier in Berlin inzwischen gut angekommen und auch meine Familie lebt hier. Als Österreicher genoss ich von Anfang an einen gewissen Vertrauensbonus – der Dialekt wird offensichtlich sofort mit ‚Urlaub‘ verbunden und man hat gleich einen Gesprächseinstieg. Und so unterschiedlich sind die beiden Mentalitäten gar nicht. Jeder ist stolz auf seine Herkunft und transportiert dies auf ganz persönliche Art und Weise nach außen.“

Hattenbergers Arbeitsplatz ist geschichtsträchtig. Anfang der 70er Jahre als Hotel Stadt Berlin eröffnet, erlebte das heutige Vier-Sterne-Superior-Haus 1989 die bewegenden Momente des Mauerfalls ganz hautnah und gehört seit 2003 – als erstes und führendes Haus der Marke in Deutschland – zur Hotelkette Park Inn. Noch heute arbeiten einige wenige Zeitzeugen von damals dort und gemeinsam mit den jüngeren Kollegen blickt man gespannt auf die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten.

„Es ist schon etwas ganz besonderes, in einem solchen Haus die Direktorenposition inne zu haben“, so Hattenberger weiter. „Das ist mit keiner meiner bisherigen Stationen vergleichbar. Man muss in größeren Dimensionen denken, sich und seine Arbeit anders organisieren sowie feste Strukturen haben. Auch ein starkes Führungsteam ist für den Erfolg sehr wichtig. Aber man gewöhnt sich sehr schnell an Größe und wahrscheinlich ist die Umstellung auf ein kleineres Hotel wesentlich schwieriger. Vor allem kann ich mich hier entfalten, meine Iden umsetzen und es eröffnen sich unglaubliche Möglichkeiten. Es gibt nur wenige Hotels in Deutschland, die solch spektakuläre Events – wie beispielsweise unseren ‚Sky Run‘, das ‚Sky Dinner‘, das aktuelle ‚Base Flying‘ von Jochen Schweizer oder unser Kunst- und Kulturprojekt ‚art place berlin‘ – umsetzen können. Das macht Spaß und letztlich gibt uns auch der Erfolg recht.“

Auf die Frage, auf was er denn in Berlin am schmerzlichsten verzichten müsse, weiß Hattenberger spontan die Berge zu nennen: „Wenn man mit ihnen aufgewachsen ist, dann fehlen sie einem ganz besonders. Egal, ob im Sommer beim Wandern, oder beim Wintersport in Schneekulisse. Auch ist der Winter in Berlin lange nicht so reizvoll wie in Tirol, aber man gewöhnt sich dafür an blühende Blumen im März, während Zuhause noch klirrende Kälte herrscht. Und zweifelsohne hat Berlin sowie sein Umland einen enorm hohen Freizeitwert – das kompensiert doch eine Menge. Darüber hinaus bringt man natürlich auch zahlreiche Traditionen mit, aber die zeigen sich eher im Kreise der Familie an Weihnachten oder sonstigen Feiertagen. Für mich ist es aber auch wichtig, sich im Ausland den hiesigen Traditionen und Gepflogenheiten anzupassen – davon profitiert man sowohl persönlich als auch beruflich sehr. Und wenn es mit dem Heimweh mal ganz arg wird, dann lasse ich mir von unserem Küchenchef Tiroler Speckknödel zubereiten. Das hilft immer.“

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