In Amerika genießen traditionelle Familienbetriebe aufgrund ihrer Qualitätsprodukte ein hohes Ansehen. Touren zur Werksbesichtigung sind heiß begehrt und erleben eine Blütezeit. „Made in America“ wird zum Markenzeichen. So zum Beispiel im York County im US-Bundesstaat Pennsylvania, dessen Hauptstadt York zur „Factory Tour Capital of the World“ avancierte. Die familieneigenen Produktionsstätten, die unter dem Dach von „Lifetime Brands“ USA-weit für ihre Erzeugnisse werben, öffnen vom 14. bis 17. Juni zum 8. Mal Tür und Tor. Mit den Namen zeigen die Betriebe auf ihre Wurzeln, und wer in Deutschland unabhängigen Unternehmen mit großen Namen nachtrauert, wird in Pennsylvania fündig.
Snyder’s of Hanover: Schritt für Schritt zur Brezel
Hanover Olde Tyme Pretzels gibt es seit 1909. 1923 eröffneten William und Helen Snyder zusammen mit ihren Söhnen Edward und Bill ihre erste Brezelbäckerei und stiegen ein ins Kartoffelchip-Geschäft. Nach einer wechselvollen Geschichte mit einem Zusammenschluss mit Hanover Foods Corporation machten sich die Snyders 1981 als Snyder’s of Hanover wieder unabhängig und produzieren seitdem mit Hilfe neuer Technologien ihre Brezeln nach Originalrezept und aromatisierte Teile als innovative Variationen. Auf der Tour durch die Anlage wird der Besucher mit den zehn Schritten vertraut, die mit der Mischung und dem Kneten des Teigs beginnen und über die gerollte Endlos-„Nudel“, die zu Brezeln geformt wird, das Laugenbad und das Salzen bis zur versiegelten, versandfertigen Verpackung führt
www.snydersofhanover.com
Pfaltzgraff: Qualitäts-Keramik seit fast 200 Jahren
Die Familie Pfalzgraff ließ sich um 1800 in York/Pennsylvania nieder und begann auf dem eigenen Grund und Boden mit einer Töpferscheibe. Der ursprüngliche Markt reichte „soweit man mit Pferd und Wagen kommt und am gleichen Tag wieder zurück ist.“ Heute gibt es die hochwertigen Pfaltzgraff-Produkte in Warenhäusern und Fachgeschäften von Küste zu Küste, auch per Katalog. Der Firmensitz blieb stets York/Pennsylvania
www.pfaltzgraff.com
Wolfgangs Bonbons: Von Pauls Ponywagen zum Internet
Wolfgang Candy wurde 1921 gegründet und gehört zu den ältesten Bonbonfabriken der USA, die sich im Familienbesitz und unter Familienmanagement befinden. Bis heute brachten vier Generationen von Wolfgangs ihre Erfahrung und ihr Fachwissen in das Unternehmen ein, das heute tonnenweise Bonbons für Schulen, Clubs, Kirchen und andere Organisationen herstellt. Für das operative Geschäft ist Robert Wolfgang III. zuständig, der Enkel des Mitbegründers Robert L. Wolfgang. Er wohnt seit seines Lebens am Firmensitz in York/Pennsylvania. Der Vertrieb der Süßigkeiten begann im Ponywagen von Paul und im Warenkorb von Robert. Heute kann man die Bonbons direkt über die Website kaufen
www.wolfgangcandy.com
Weitere „Made in America“ Touren führen ab York unter anderen zu landwirtschaftlichen Betrieben wie Molkereien und zu zehn familieneigenen Weinkellerein in York und Umgebung. Die Ausflüge sind kostenlos und bieten den Teilnehmern den Vorteil, Waren vor Ort zu einem ermäßigten Preis zu erwerben
www.factorytours.org